2020 löschen und neu installieren / Wort der Zuversicht 5. Mai 2020

„Lieber Gott! Kannst du bitte 2020 löschen und neu installieren? Es hat einen Virus! Danke!“

Dieser Witz, einem Kind in den Mund gelegt, erreicht mich und ich lache und denke – wär das schön! Jetzt ist ein Drittel des Jahres um und es kommt mir vor, als wären es schon drei Jahre, weil so viel passiert ist und die Welt so anders geworden ist.

Mein Blick fällt auf die Postkarte mit der biblischen Jahreslosung für 2020:

Ich glaube; hilf meinem Unglauben! (Markus 9,24)

Jesus heilt ein schwer krankes Kind – darum geht´s in der Geschichte, aus der dieser Satz entnommen ist. Ich glaube, hilf meinem Unglauben – das ist der verzweifelte Schrei eines Vaters, der sich nicht anders zu helfen weiß. Er hat den Boden unter den Füßen verloren. Er weiß nicht, wem er noch vertrauen kann oder an was er noch glauben kann. Er schnappt nach Luft für sich und seinen Sohn.

Eine ganz andere Situation, aber doch kann ich mich wiederentdecken. Diese ganze „aktuelle Situation“ lässt mein Vertrauen manchmal ganz schön ins Wanken geraten. Wie sehr würde ich mir wünschen, dass Jesus jetzt wie in der Geschichte kommt und eingreift. Und alles zum Guten wendet. Unerwartet schnell ein Medikament oder ein Impfstoff gefunden wird oder…

Der Vater wendet sich an den, der hilft. Den einzigen, der helfen kann. Jesus. Er vertraut Jesus, dass er ihm in einer ganz entscheidenden Situation seines Lebens helfen kann, auch wenn er eigentlich unsicher ist.

Es kann schon mal ins Schwanken geraten, das Vertrauen. Eigentlich weiß ich es, dass der Glaube an Gott mich nicht vor Krankheit oder Tod schützt. Aber er trägt mich hindurch. Er lässt mich nicht abstürzen. Ich habe immer noch Boden unter den Füßen. Es ist die Hand Gottes, tiefer als in sie kann ich nicht fallen.

Ich schaue noch mal in die Geschichte und auf den Satz des Vaters:

Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Und das reicht!!! Dieser Aufschrei des Vaters ist ein erster Schritt des Vertrauens. Wie wunderbar, dass Jesus das nicht zu wenig ist!

Jesus sieht und erträgt meine Unsicherheit, wenn mein Glaube angesichts schwieriger Herausforderungen wankt oder sogar versagt. Was hindert mich dann zu rufen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Kaum zu glauben, wie seine Möglichkeiten meine Grenzen sprengen! Daran können ihn weder Kleinglaube noch Unglaube hindern. Selbst wenn er klein wie ein Senfkorn ist.

Nein, neu installieren lässt sich das Jahr 2020 nicht. Aber neu vertrauen darf ich immer wieder, allen Widrigkeiten zum Trotz. Das ist (m)eine Jahresaufgabe! Darin möchte ich immer mehr wachsen – jetzt erst recht!

Dieses Vertrauen wünsche ich Euch und Ihnen von Herzen – Bärbel Albers

Wieder Kurz-Gottesdienste in der Kirche ab 10.05.2020

Liebe Gemeindemitglieder,

ab Sonntag, dem 10. Mai können wir Ihnen wieder kurze Gottesdienste unter bestimmten Prämissen anbieten. An diesem Sonntag ist unsere Prädikantin Monika Ruhnau ab 10.30 Uhr für Sie da.

Folgendes sollten Sie wissen bzw. beachten:

Es besteht die Notwendigkeit eine Maske (alternativ Halstuch oder Schal) zu tragen.

Der Zugang erfolgt über die Rampe von vorne. Hierbei müssen die Abstandsregeln eingehalten werden.

Analog zu Beerdigungen ist der Eintrag in eine Anwesenheitsliste erforderlich. Desinfektionsmittel steht für Sie bereit.

Bitte begeben Sie sich dann – unter Beachtung der Abstandsregel –  direkt zu einem der freien Stühle im Kirchraum und verlassen diesen erst am Ende des max. 30-minütigen Gottesdienstes wieder. Die Sommerkirchentür ist unsere Ausgangstür.

Falls mehr Besucher kommen, als Stühle (30) vorhanden sind, findet der Gottesdienst nach einem kurzen Durchlüften im Anschluss noch einmal statt. Singen und Abendmahl feiern werden wir aus Vorsichtsgründen erst einmal nicht.

Wir freuen uns darauf Sie wieder begrüßen zu dürfen. Bitte ermöglichen Sie uns das Fortführen des Gottesdienstangebotes durch ihre Mitwirkung (Maske + Abstandsregel) und befolgen Sie die Anweisungen der Mitarbeitenden.

Im Namen des Presbyteriums

Nicola Henkel

Stellv. Vorsitzende

Hausgottesdienst von unserer Prädikantin Monika Ruhnau für den 03.05.2020

Hier der Download:

Impuls für den Sonntag 03.05.2020

Und da es der 1. Sonntag im Monat ist:

Abendmahl

Der Friede Gottes sei mit Euch allen – Der Friede sei mit Dir

Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden

Guten Morgen, liebe Geschwister! Noch einmal Osterlachen heute: Jubilate – Frohlocket! Welcher Teenie hat das nicht ausgerufen, als er endlich wieder shoppen konnte! Wir lockern.

Ich wünsche es von Herzen allen Alten und Kindern, dass sie auch bald an der Reihe sind. Lachen auf Kinderspielplätzen, Besuch von geliebten Menschen – Jubilate im Alltag. So lasst uns feiern

Im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich und der nicht loslässt das Werk seiner Hände.

Morgengruß Lied 302 Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön dem welchen alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; Ich will ihn herzlich loben, solang ich leben wird.

Gebet

Gütiger Vater,

du hast jeden und jede von uns im Blick, siehst was wir brauchen.

Wir danken dir dafür.

Manchmal bemerken wir deine Zuwendung nicht sofort und hadern.

Bitte verzeih uns unser Unverständnis und unsere Ungeduld.

Wir bitten dich für alle, die mit der Krise nicht mehr fertig werden.

Stelle ihnen Menschen an die Seite, die sich ihrer Not annehmen.

Lass uns endlich Lösungen finden, nicht nur für die Wirtschaft,

sondern erst recht für die Kinder, die Erziehenden, die Alten, die Menschen mit Behinderungen…

Wir bitten dich für die Menschen, die ihren Dienst für die Gemeinschaft leisten:

In Laboren, in Krankenhäusern, in Lebensmittelläden, in der Politik…

Schenke ihnen Kraft für ihr Tun und Mut für ihre Entscheidungen.

Wir bitten dich für die Kranken:

Steh ihnen bei durch Menschen, die versuchen, ihr Leid zu lindern.

Nimm sie in Liebe an, wenn alles Menschentun nicht mehr helfen kann.

Gütiger Vater, du bist Halt unseres Lebens in Angst.

Voll Vertrauen beten wir gemeinsam mit den Worten Jesu Christi:

Vater Unser

Geleit für die Woche Lied 421 Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott alleine.

Herr, wir bitten dich:

Segne uns. Halte deine schützenden Hände über uns und gib uns deinen Frieden. Amen

Der Predigttext steht im Evangelium nach Johannes, Kapitel 16, die Verse 16-23a:

Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen. Da sprachen einige seiner Jünger untereinander: Was bedeutet das, was er zu uns sagt: Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen; und: Ich gehe zum Vater?

Da sprachen sie: Was bedeutet das, was er sagt: Noch eine kleine Weile? Wir wissen nicht, was er redet. Da merkte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Danach fragt ihr euch untereinander, dass ich gesagt habe: Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen? Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll zur Freude werden.

Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. Auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Und an jenem Tage werdet ihr mich nichts fragen.

Mich rührt es an, wie behutsam Jesus zu den Seinen spricht. Er weiß, vor welcher großen Herausforderung sie stehen. Durch seinen Tod plötzlich ins Nichts geworfen. Was tun ohne ihn?

Eine kleine Weile – das soll sie vorwarnen, es wird bald sein. Eine kleine Weile – denkt daran, dieser Ausnahmezustand wird nicht lange andauern, bald wird euer Herz wieder voll Freude sein. Für uns klingt es verständlich, wir wissen um Ostern. Doch für die Jünger ist es erstmal ein Rätsel. Eine kleine Weile – wären wir doch auch schon so weit, dies sagen zu können – eine kleine Weile.

Liebe Geschwister, unser Ausnahmezustand dauert und wird noch dauern. So viel Selbstverständliches geht nicht mehr: Enkel Umarmen, ein kleines Bier unter Kollegen, der wohlverdiente Urlaub.

Dazu kommen Sorgen und Anteilnahme: Viele Familien schaffen diese Herausforderung nicht – Kinder leiden, Alte hocken einsam in ihren Zimmern, berufliche Existenzen stehen vor dem Aus.

Eine kleine Weile – das wird es bei uns nicht sein. Ja, wir haben nun Traurigkeit. Und leider hinken die Ideen, dem Gröbsten Abhilfe zu schaffen, immer hinterher. Auch Politik hat keinen Zauberstab. Schön, wenn im Kleinen das Miteinander gelingt. Wir können es noch, das schafft kein Virus, wir können es noch: das Miteinander. Und dann ist auch unser trauriges Herz wieder voll Freude.

Wenn da etwas wahr wird von diesem Osterlachen im Alltäglichen: Jubilate!

Jeden Tag stellen die Tagesthemen einen Held/eine Heldin des Alltags vor. Da kommt Freude in die Welt. Wir können es noch. Was? Die Botschaft des Mannes namens Jesu: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wie dich selbst – also Maske an und schauen, was geht. Diese Freude, die wir in seinem Namen erleben, nimmt uns kein Virus. Und die Freude, die wir erleben, wenn kommt, was er verheißen hat: Ich will euch wiedersehen…Nichts und niemand!

Und der Friede Gottes, welcher höher ist all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Ewigkeit.

Amen   

01.05.2020 Monika Ruhnau

Abendmal:

Liebe Geschwister, decken wir zuerst unseren Tisch. Machen wir es uns schön: ein paar Blumen, eine Kerze, etwas Brot auf den Teller vom Sonntagsgeschirr, etwas Wein oder Traubensaft in einem Glas von den „Guten“…

Wer hat und mag, kann die Bibel aufschlagen: 1. Korinther 11, die Verse 23-26.

Dort stehen die Einsetzungsworte. Wer allein ist, spricht sich die Spendeworte zu in dem Bewusstsein, dies mit vielen anderen an verschiedenen Orten gemeinsam zu tun.

Eine Hilfe: Die linke Hand empfängt von der rechten, der gebenden Hand die Gaben.

So lasst uns beginnen.

Tischlied 667 Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht und das Wort, das wir sprechen als Lied erklingt, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt. Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht, in der Liebe, die alles umfängt, in der Liebe, die alles umfängt.

Gebet

Schöpfer des Lebens, wir loben dich.

Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.

Lass dieses Brot für uns zum Brot des Lebens werden.

Schöpfer des Lebens, wir loben dich.

Du schenkst uns die Frucht des Weinstocks, das Zeichen des Festes.

Lass diesen Kelch für uns zum Kelch des Heils werden.

Wie aus den Körnern das Brot, aus den Trauben der Wein geworden ist,

so machen aus uns eine Gemeinde, ein Zeichen des Friedens für diese Welt. Amen.

Einsetzungsworte

In der Nacht, da er verraten ward, nahm Jesus das Brot, dankte, brach‘s, gab es den Seinen und sprach: Nehmt hin und esst. Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte, gab ihnen den und sprach:

Nehmt hin und trinket alle daraus. Dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.

Vater Unser

Austeilung

Das Brot des Lebens für dich                        Der Kelch des Heils für dich

Jesus Christus spricht:

Meinen Frieden gebe ich euch. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Danklied 336 Danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich, seine Güt und Wahrheit währet ewiglich.

01.05.2020 Monika Ruhnau

Vom guten Hirten / Wort der Zuversicht 28.04.2020

Wie sehr wünsche ich mir das, das es jemanden gibt, der für mich da ist und sorgt. Der mir den Weg durchs Leben zeigt und mich auch durch Gefahren führt. Einen, der meinen Durst nach Leben stillt und nach mir sucht, wenn ich verloren gehe.

Jesus steht für das alles. Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh. 10, 11a. 27-28a) Das ist der Wochenspruch für diese Woche beginnend mit dem 2. Sonntag nach Ostern „Misericordias Domini“ – Von der Barmherzigkeit des Herrn. Diese Woche wird durch das Evangelium vom Guten Hirten bestimmt, der für seine Schafe sorgt. Jesus als der gute Hirte hat den so bekannten Psalm 23 gelebt:

1 Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Wie ein guter, fürsorglicher Hirte auf seine Herde gibt Gott auf uns Acht und beschützt uns. Bei Gott bin ich gut aufgehoben. Ich brauche mir also keine Sorgen machen. Das macht mich stark und gibt mir Rückhalt. Gott sorgt für uns, dass wir genug zum Leben haben. Gott schenkt uns Nahrung für Leib und Seele.

2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Bei ihm kann ich ausruhen. Auch wenn ich mir Sorgen mache, bei ihm fühle ich mich geborgen. Bei ihm kann ich auftanken. Er ist die Quelle für neue Kraft. Und damit kann ich morgen wieder loslegen und mich durchkämpfen. Er gibt mir das, was ich brauche.

3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

In Gottes Nähe fühle ich mich wohl und geborgen. Sogar, wenn es mir schlecht geht, ist er bei mir. Gott schenkt mir neue, frische Gedanken, wenn ich mal durchhänge. Das lässt mich aufleben und neu durchstarten. Und Gott achtet darauf, dass ich auf dem richtigen Weg bleibe, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren oder ich sogar auf die schiefe Bahn gerate.

4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Selbst wenn mich manchmal Leute enttäuschen oder etwas passiert, was mich total ärgert oder auch traurig macht, Gott enttäuscht nicht. Er hält zu mir und zeigt, dass er an mich glaubt. In seiner Nähe fühle ich mich getröstet. Ich spüre, dass er mich sicher durch das Leben führt. Das macht mir Mut.

5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

An Gottes Tisch darf ich sicher und behütet sitzen, kein Feind kann mir dahin folgen. Nichts, was mich bedroht, hat da Platz. Auch wenn andere über mich lachen oder mich verspotten, weil ich dich lieb habe, weiß ich, dass du mir hilfst. Und dann sitze ich selbst an deinem Tisch gesalbt wie ein Königskind. Und du meinst es richtig gut mit mir. Du verwöhnst mich. Da steht nicht nur ein bisschen auf dem Tisch oder ist ein Schluck im Glas, nein! Alles quillt über vor deiner Liebe!

6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Egal was die Zukunft bringen mag – Gott hört nicht auf, mich mit seiner Liebe zu begleiten. Letztlich meint er es gut mit mir, auch wenn nicht alles leicht ist. Bei ihm fühle ich mich zu Hause für immer und ewig.

Die Nähe dieses guten Hirten wünsche ich Euch und Ihnen von Herzen – Bärbel Albers

Veränderungen bei Beerdigungen

Liebe Gemeindemitglieder,

ab sofort dürfen bei Trauerfeiern 25 Teilnehmer anwesend sein und nicht mehr nur 10. Weiterhin ist eine Nutzung der Kapelle nicht möglich und es müssen Mindestabstände eingehalten werden.

Gerne können Sie zum Eigenschutz und zum Schutz der Anderen eine Maske tragen.

Unverändert ist ein Eintrag in eine Anwesenheitsliste erforderlich.

Bleiben Sie behütet!

Ihre

Nicola Henkel

Predigt von Pfarrer Stephan Sticherling zu 1. Petrus 2, 21-25

Hier der Download:

Predigt 1Petr 2 21 Misericordias Domini 200426 Ketzberg

  1. Petrus 2,21-15: Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet; der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Wenn wir, von heute aus gesehen, zurück ins dritte Reich schauen, in die Zeit des Nationalsozialismus, und auf die Kirche in dieser Zeit, dann hat es manchmal den Eindruck, als hätte es damals diejenigen Christen gegeben, die auf der Seite der Nazis waren und die „Deutsche Christen“ genannt werden, und auf anderen Seite die, die Hitler ablehnten, die Bekennende Kirche. Tatsächlich war die Lage sehr viel komplizierter. Zwar war die „Barmer Erklärung“, das grundlegende Dokument der Bekennenden Kirche, mit großer Einmütigkeit beschlossen werden. Aber wie mit dem nationalsozialistischen Staat umzugehen war, darüber gingen die Aussichten auseinander und die Nazis verstanden es geschickt, die unterschiedlichen Haltungen innerhalb der Kirche gegeneinander auszuspielen. Die einen sagten: Man dürfe nicht nur die verbinden, die unter das Rad gekommen sind, man müsse dem Rad in die Speichen fallen. Die anderen sagten: Es steht uns nicht zu, in die Politik einzugreifen. Wir haben uns um das Evangelium zu kümmern und Christus zu bezeugen, ganz gleich, wie die Verhältnisse sind. Dafür tragen wir Verantwortung. Wir mischen uns nicht ein, in was uns nichts angeht. Wir sind eine Minderheit, vielleicht auch ein Fremdkörper – aber wir wollen uns nicht aussondern, nicht in die innere Emigration auswandern, wir sind ein Teil des Ganzen, selbst dann, wenn es sich um ein totalitäres System, eine Diktatur handelt, weil wir nur so Christus bezeugen können.

In der DDR hatte die Kirche bewusst „Kirche im Sozialismus“ sein wollen. Sie wollte nicht sozialistische Kirche sein (genauso wenig wie nationalsozialistische Kirche vor dem Krieg), sondern Kirche an dem Ort, an dem sie sich gerade befindet, und den sie als gegebenen Ort annimmt, Kirche im Sozialismus. Damit war kein Wert-Urteil über den Sozialismus oder den Kommunismus verbunden, sondern das Bekenntnis: Wir nehmen die gegebenen Verhältnisse, in denen wir uns vorfinden an, sind der Ausgangspunkt für alle unsere Überlegungen und für alles kirchliche Handeln. Sie wollten weder gegen noch für die politischen Verhältnisse kämpfen, sondern einfach nur sagen: Das ist jetzt der Ort, an dem wir Kirche sind.

Heute haben wir eine völlig andere Situation. Staat und Kirche erkennen sich gegenseitig an, sie kooperieren miteinander, die Bundesrepublik wäre eine andere ohne die Kirchen und die Kirchen wären andere ohne den demokratisch verfassten Staat. Staat und Kirchen brauchen einander. Und dennoch: Irgendwie sind die Christinnen und Christen eine Minderheit im Gesamtgefüge der Gesellschaft. Wir haben nicht mit Repressionen oder Diskriminierung seitens des Staates oder der Öffentlichkeit zu kämpfen, wir haben alle denkbare Freiheit im wünschenswerten Ausmaß – wir haben eher zu kämpfen mit dem Desinteresse und der Gleichgültigkeit der Mehrheit. Wir sind so etwas wie Fremde oder Fremdlinge in der eigenen Heimat. Wir sind nicht Mainstream. Dadurch sind wir veranlasst zu fragen: Wer sind wir innerhalb unserer Umwelt? Wer sind wir innerhalb unserer Gesellschaft? Sind wir ein Teil von ihr, notgedrungen, zwangsläufig, oder wollen wir das auch bewusst sein?

Jesus hat gesagt: Gebt Gott, was ihm gehört – und dem Kaiser, was ihm zusteht. Und er sagt in der Bergpredigt: Ihr seid das Salz der Erde. Genau das ist das Thema des ersten Petrusbriefes. Er ist gerichtet „an die auserwählten Fremdlinge, die in der Zerstreuung leben“. Es geht um die Frage: Wer sind wir eigentlich, als über das Land zerstreute Minderheit in diesem riesigen, selbstbewussten römischen Reich auf der Höhe seine Macht mit ausgeprägten staatlichen, kulturellen und religiösen Strukturen? Wer sind wir, die wir immer wieder Repressionen ausgesetzt sind? Wer sind wir, die wir ständig Gehässigkeiten ausgeliefert sind und angepöbelt werden? Und wie gehen wir damit um? Wie sollen wir uns verhalten, wie sollen wir leben, wie treten wir in der Öffentlichkeit in Erscheinung? Das sind die Fragen, die die Christen in Kleinasien umtreiben und auf diese Fragen geht der erste Petrusbrief ein (der nicht von Petrus selbst geschrieben wurde, sondern gewissermaßen in Berufung auf ihn).

Und die Antwort auf diese Frage ist überraschend selbstbewusst. „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Licht“. So etwas kann man nur Menschen schreiben, die sei genau wissen wer sie sind. Die Zeitgenossen, die ihnen begegnen, spüren: Die sind sich ihrer Sache sicher. Die strahlen aus, wie sie in sich ruhen. Die sind ihres Glaubens absolut gewiss. Die müssen sich nicht für was auch immer entschuldigen oder rechtfertigen. Die wissen, was dran ist. Das ist genau das, was die Christen dieser Zeit ausstrahlen und womit sie die Menschen beeindruckt haben. Womit sie entweder ihr Interesse oder ihren Widerwillen hervorgerufen haben, wie es bei Jesus nicht anders war.

Und diese Haltung kommt aus dem Gefühl: Wir sind auserwählt. Wir sind Könige und Priester. Wir sind das Volk des Eigentums. Wir sind die Vorhut Gottes, nicht aus eigenem Entschluss, nicht aus eigener Vollmacht, sondern weil wir durch Christus selbst dazu erwählt und berufen sind, was durch unsere Taufe ausdrücklich bekräftigt worden ist.

Das könnte zur Überheblichkeit verleiten. Das ist die Sorge des ersten Petrusbriefes, dass das nicht passiert. Denn dann würden wir denen, die uns übelwollen, die nötigen Argumente gegen uns liefern. Wir würden Anstoß erregen – und das wäre denen sehr willkommen! Deswegen kommt jetzt alles darauf an, dass wir in jeder Hinsicht Vorbild sind und so leben, dass andere sich daran ein Beispiel nehmen werden können. Das gilt im Blick auf den Staat: „Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern (…) Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Tun des Guten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft als Freie und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als Knechte Gottes.“ Das gilt im Blick auf die gesellschaftliche Ordnung: „Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Furcht den Herren unter, nicht allein den gütigen und freundlichen, sondern auch den wunderlichen.“ Das gilt für den Umgang in der Gemeinde miteinander: „Seid allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt.“ Das ist schon sehr konservativ im Blick auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse und zu anderen Zeiten ist da auch – und mit gutem Grund – schon anderes gesagt und geraten worden. Worum es hier geht, und dass ist auch für uns von Bedeutung: Wir sind anders als die anderen. Deswegen schämen wir uns nicht, im Gegenteil: Wir sind stolz drauf! Weder verstecken wir uns damit noch setzen wir uns damit in Szene. Weder ducken wir uns verschämt damit noch posieren wir damit. Wir sind, was wir sind und wollen das auch sein – mehr nicht, und auch nicht weniger!

Ja, wir sind Fremdlinge in unsere Zeit. Aber was ist das eigentlich, was uns zu Fremdlingen macht, zu Ausländern gewissermaßen in der eigenen Heimat. Auch das wird im ersten Petrusbrief klar markiert und das ist der Inhalt des heutigen Predigttextes: „Ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet; der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Uns unterscheidet von allen anderen, dass er, der von keiner Sünde wusste, unsere Sünden selbst hinaufgetragen hat auf das Holz (das Kreuz). Das ist die befreiende Botschaft. Er starb am Kreuz nicht, weil er Sünder war, sondern weil wir Sünder sind. Sein Kreuz ist unsere Befreiung, unsere Freiheit unser – und zwar endgültige – Rettung, für immer, und auch unser eigener Tod wird daran nichts mehr ändern können. Jetzt sind wir frei (der Sünde abgestorben, wie das hier ausgedrückt wird), wir brauchen uns um uns selbst nicht mehr zu kümmern und zu sorgen. Jetzt sind wir frei, um der Gerechtigkeit zu leben und durch unser Leben zu Zeugen der Gnade zu werden, der endgültigen Begnadigung. Jetzt sind wir frei, unser Leben so zu führen und zu gestalten, dass es die Anwesenheit Gottes mitten unter uns Menschen ausstrahlt – und zwar einfach dadurch, dass wir uns Leben, auch mit Blick auf unseren Staat, unsere Gesellschaft, unsere Familie und unsere Gemeinde bewusst, beständig, stetig und Gott gefällig leben. Mehr braucht es eigentlich nicht. Das ist jedenfalls die Sicht, wie sie im ersten Petrusbrief entfaltet wird.

26.04.2020 Stephan Sticherling

 

 

Hausgottesdienst von unserer Prädikantin Monika Ruhnau

Als Download:

Impuls für den Sonntag 26.04.2020

Der Friede Gottes sei mit Euch allen – Der Friede sei mit Dir

Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden

Guten Morgen, liebe Geschwister! Ich grüße Euch mit Versen aus Psalm 33 (denn hier versteckt sich der Name des Sonntags): Die Erde ist voll der Güte des Herrn – Misericordias Domini – Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist. Dazu heißt es im Wochenspruch aus dem Johannesevangelium:

Jesus Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Was braucht es mehr an Zusage, um für die Woche gerüstet zu sein. So lasst uns feiern Im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich und der nicht loslässt das Werk seiner Hände.

Morgengruß Lied 316 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, meine geliebete Seele, das ist mein Begehren. Kommet zuhauf, Psalter und Harfe wacht auf, lasset den Lobgesang hören.

Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret, der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet, der dich erhält, wie es dir selber gefällt; hast du nicht dieses verspüret?

Gebet

Gütiger Vater,

wir vertrauen dir an, was uns in der letzten Woche belastet hat.

Bei dir ist Raum und Zeit, Verstehen und Geduld.

Wir bitten dich, höre uns zu in der Stille…

Gütiger Vater, wir danken dir, dass du uns zugehört hast.

Lass uns im Gebet füreinander da sein.

Wir bitten dich für die Menschen, die ihren Dienst für die Gemeinschaft leisten:

In Laboren, in Krankenhäusern, in Lebensmittelläden, in der Politik…

Schenke ihnen Kraft für ihr Tun und Mut für ihre Entscheidungen.

Wir bitten dich für die Kranken:

Steh ihnen bei durch Menschen, die versuchen, ihr Leid zu lindern.

Nimm sie in Liebe an, wenn alles Menschentun nicht mehr helfen kann.

Gütiger Vater, du bist Halt unseres Lebens in Angst.

Lass uns deine Spuren finden und ihnen folgen,

Schenke uns Kraft, Ausdauer und ein leichtes Herz, auf das wir unser Tagwerk fröhlich begehen können für dich und deine Sache in der Welt. Gemeinsam an vielen Orten schließen wir unser Gebet:

Vater Unser

Geleit für die Woche Lied 421 Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott alleine.

Herr, wir bitten dich: Segne uns. Halte deine schützenden Hände über uns und gib uns deinen Frieden. Amen

Der Predigttext steht im 1. Petrusbrief, Kapitel 2, die Verse 21b-25

Ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet; der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.

Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Welch ideales Christusbild wird hier entworfen! Kann das noch menschlich sein? Ist damit der gleiche Mann gemeint, der im Tempel mit den Händlern mal kurzen Prozess gemacht hat?! Wieviel Osterglauben liegt in dieser Beschreibung, rund 80 Jahre nach den Geschehnissen. Es hatte alles seinen tiefen Sinn, denn nun sind wir heil geworden. Alles, was uns von Gott trennt, haftet nun am Kreuz. Nichts lastet mehr auf unseren Seelen. Liebe Geschwister, das gilt auch für uns, jeden Tag aufs Neu.

Doch wieviel Anspruch für die Nachfolge: Ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; damit wir der Gerechtigkeit leben. Ist das zu schaffen? Gottes großer Gerechtigkeitsentwurf – hinken wir den Spuren nicht immer hinterher?! Hat Jesus nicht zu große Spuren hinterlassen? Oder kann das mit den Spuren auch ganz anders gemeint sein…

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück.

Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: „Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.  Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“

Spuren im Sand von Margaret Fishback Powers 1964.

Und der Friede Gottes, welcher höher ist all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Ewigkeit.

Amen  

24.04.2020 Monika Ruhnau

Wort der Zuversicht – Wenn Pläne scheitern

Was tun, wenn Pläne scheitern. Veranstaltungen, Konzerte, Reisen, Gemeindefeste werden abgesagt oder verschoben. Auch private Feiern, auf die man sich gefreut hat: Runde Geburtstage, Konfirmation, Hochzeit, Taufen.

Was macht das mit uns? Manche einer fragt: „Will Gott uns damit etwas sagen? Oder hat Gott mit uns andere Pläne?“ Wie gehen wir also damit um? Möglichkeiten:

1.Wir tun, als wäre nichts geschehen: wir machen „business as usual“ und gestehen uns nicht ein, dass es verdammt weh tut. Wir beißen die Zähne zusammen. Keine gute Idee.

2.Wir kündigen innerlich. Wir geben uns der Sache nicht mehr so hingebungsvoll hin wie davor. Hat doch so wieso keinen Zweck, sich für etwas zu engagieren. Ich mag nicht noch mal enttäuscht werden.

Oder: 3. Wir trauern, wir klagen, wir sagen: ja das tut uns auch weh. Wir erzählen ihm auch unsere Enttäuschungen, Und wir fragen zugleich, wie es weitergehen soll. Vielleicht müssen auch Notlösungen her, die auf einmal zu guten Zwischenlösungen werden. Klar vermissen wir die Gemeinschaft in den Kirchen. Doch die OnlineGottesdienste werden jetzt von vielen geschaut, die sonst gar nicht so oft in die Kirche kamen. Die Solidarität untereinander wurde gestärkt. Man achtet aufeinander.

Zurzeit sind für uns in der Gemeindeleitung nur kurzfristige und vorläufige Planungen möglich, aber wir versprechen Gott, bei ihm und dem Auftrag zu bleiben. Wir bitten ihn um neue Kraft, neue Freude, neue Weisung, und neue Leidenschaft.

„Wenn Gott eine Tür Schließt, dann öffnet er eine andere!“ So heißt eine Lebensweisheit. Diese Erfahrung machten u.a. Paulus und sein Team, kann man in der Apostelgeschichte 16 nachlesen. Sie hatte ihre Missionsreise ganz anders geplant. Doch Gott hatte was andres vor. Schließlich hörte Paulus im Traum den Ruf aus Troas: Komm, rüber und hilf uns. Und damit begann die Mission in Europa.

Gott schenke und allen das Vertrauen: er findet auch neue Wege für uns, ob in der Gemeinde, in der Gesellschaft oder auch im ganz privaten Bereich. Er kann auch aus gescheiterten Plänen was Gutes machen. Aber wir müssen Gott nichts vormachen. Wir dürfen ehrlich bleiben, ohne fromme Maske, verwundet, traurig, ein bisschen müde, ein bisschen neugierig, erwartungsvoll, wir strecken uns aus, wir harren, wir hoffen. Wir sind gespannt, was Gott mit uns vorhat.

Ihr Thomas Schorsch

Jeder Sonntag ein kleines Osterfest / Wort der Zuversicht 21.04.2020

Wenn ich jetzt – eine gute Woche nach Ostern – jemandem „Frohe Ostern“ wünsche, ernte ich erstaunte bis verständnislose Blicke. Aber wir befinden uns mitten im Osterfestkreis, der sogar noch bis Pfingsten reicht.

Im Grunde ist sogar jeder Sonntag ein kleines Osterfest! Jesus ist am Tag nach dem jüdischen Sabbat auferstanden, also am ersten Tag der neuen Woche – für uns ist das der Sonntag, der zum wöchentlichen Feiertag wurde.

Unsere Osterkerzen brennen jeden Sonntag, wenn wir Gottesdienst feiern, auch sie erinnern uns an die Freude über die Auferstehung Jesu.

Mit seiner Auferstehung hat Jesus alle Grenzen gesprengt. Er hat den Tod besiegt, der hat nun keine Macht mehr! Er ist damit stärker als alles, was uns Angst machen kann.

Hab keine Angst! – sagt der Auferstandene am Ostermorgen den Frauen, die den toten Jesus im Grab suchen. Aber es begegnet ihnen der Auferstandene!

Hab keine Angst! – das sagt Jesus auch mir. Vertrau dich mir an, dann findest du mehr, als du dir je vorstellen kannst.

Das ist Ostern – den lebendigen Jesus entdecken und finden. Den, der Leben schenkt und Leben verändern kann.

Und das gilt doch nicht nur zwei Tage am Ostersonntag und –montag, sondern das ganze Jahr hindurch. Dass ich selbst in der Kraft des Auferstandenen neu aufbrechen und vieles bei mir neu beginnen kann, darauf darf ich immer vertrauen.

Ich persönlich mag das folgende Lied (Text Eugen Eckert), bei dem ich an die Kraft der Auferstehung denken muss. Ich darf Jesus darum bitten, mein Leben im Licht seiner Auferstehung zu verändern und zu erhellen:

  1. Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht bringe ich vor dich. Wandle sie in Weite, Herr, erbarme dich.
  1. Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt bringe ich vor dich. Wandle sie in Stärke, Herr, erbarme dich. 
  1. Mein verlornes Zutraun, meine Ängstlichkeit bringe ich vor dich. Wandle sie in Wärme, Herr, erbarme dich.  
  1. Meine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit bringe ich vor dich.Wandle sie in Heimat, Herr, erbarme dich.

Gott sei Dank, Ostern sei Dank – Jesus hat die Kraft, mein Leben schon hier und jetzt zu verwandeln. Bei ihm kommt meine Suche und Sehnsucht nach Weite, Stärke, Wärme und Heimat – also nach wirklich lebendigem und wertvollem Leben ans Ziel.

Das ist meine Zuversicht, dass ich zu Jesus, dem auferstanden Herrn aufsehen darf. Daran lasse ich mich gerne jeden Sonntag erinnern – und viel lieber noch im Alltag, wo ich Jesu Kraft brauche.

Die wünsche ich Euch und Ihnen auch von Herzen – Bärbel Albers