2020 löschen und neu installieren / Wort der Zuversicht 5. Mai 2020

„Lieber Gott! Kannst du bitte 2020 löschen und neu installieren? Es hat einen Virus! Danke!“

Dieser Witz, einem Kind in den Mund gelegt, erreicht mich und ich lache und denke – wär das schön! Jetzt ist ein Drittel des Jahres um und es kommt mir vor, als wären es schon drei Jahre, weil so viel passiert ist und die Welt so anders geworden ist.

Mein Blick fällt auf die Postkarte mit der biblischen Jahreslosung für 2020:

Ich glaube; hilf meinem Unglauben! (Markus 9,24)

Jesus heilt ein schwer krankes Kind – darum geht´s in der Geschichte, aus der dieser Satz entnommen ist. Ich glaube, hilf meinem Unglauben – das ist der verzweifelte Schrei eines Vaters, der sich nicht anders zu helfen weiß. Er hat den Boden unter den Füßen verloren. Er weiß nicht, wem er noch vertrauen kann oder an was er noch glauben kann. Er schnappt nach Luft für sich und seinen Sohn.

Eine ganz andere Situation, aber doch kann ich mich wiederentdecken. Diese ganze „aktuelle Situation“ lässt mein Vertrauen manchmal ganz schön ins Wanken geraten. Wie sehr würde ich mir wünschen, dass Jesus jetzt wie in der Geschichte kommt und eingreift. Und alles zum Guten wendet. Unerwartet schnell ein Medikament oder ein Impfstoff gefunden wird oder…

Der Vater wendet sich an den, der hilft. Den einzigen, der helfen kann. Jesus. Er vertraut Jesus, dass er ihm in einer ganz entscheidenden Situation seines Lebens helfen kann, auch wenn er eigentlich unsicher ist.

Es kann schon mal ins Schwanken geraten, das Vertrauen. Eigentlich weiß ich es, dass der Glaube an Gott mich nicht vor Krankheit oder Tod schützt. Aber er trägt mich hindurch. Er lässt mich nicht abstürzen. Ich habe immer noch Boden unter den Füßen. Es ist die Hand Gottes, tiefer als in sie kann ich nicht fallen.

Ich schaue noch mal in die Geschichte und auf den Satz des Vaters:

Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Und das reicht!!! Dieser Aufschrei des Vaters ist ein erster Schritt des Vertrauens. Wie wunderbar, dass Jesus das nicht zu wenig ist!

Jesus sieht und erträgt meine Unsicherheit, wenn mein Glaube angesichts schwieriger Herausforderungen wankt oder sogar versagt. Was hindert mich dann zu rufen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Kaum zu glauben, wie seine Möglichkeiten meine Grenzen sprengen! Daran können ihn weder Kleinglaube noch Unglaube hindern. Selbst wenn er klein wie ein Senfkorn ist.

Nein, neu installieren lässt sich das Jahr 2020 nicht. Aber neu vertrauen darf ich immer wieder, allen Widrigkeiten zum Trotz. Das ist (m)eine Jahresaufgabe! Darin möchte ich immer mehr wachsen – jetzt erst recht!

Dieses Vertrauen wünsche ich Euch und Ihnen von Herzen – Bärbel Albers

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