Wenn ich jetzt – eine gute Woche nach Ostern – jemandem „Frohe Ostern“ wünsche, ernte ich erstaunte bis verständnislose Blicke. Aber wir befinden uns mitten im Osterfestkreis, der sogar noch bis Pfingsten reicht.
Im Grunde ist sogar jeder Sonntag ein kleines Osterfest! Jesus ist am Tag nach dem jüdischen Sabbat auferstanden, also am ersten Tag der neuen Woche – für uns ist das der Sonntag, der zum wöchentlichen Feiertag wurde.
Unsere Osterkerzen brennen jeden Sonntag, wenn wir Gottesdienst feiern, auch sie erinnern uns an die Freude über die Auferstehung Jesu.
Mit seiner Auferstehung hat Jesus alle Grenzen gesprengt. Er hat den Tod besiegt, der hat nun keine Macht mehr! Er ist damit stärker als alles, was uns Angst machen kann.
Hab keine Angst! – sagt der Auferstandene am Ostermorgen den Frauen, die den toten Jesus im Grab suchen. Aber es begegnet ihnen der Auferstandene!
Hab keine Angst! – das sagt Jesus auch mir. Vertrau dich mir an, dann findest du mehr, als du dir je vorstellen kannst.
Das ist Ostern – den lebendigen Jesus entdecken und finden. Den, der Leben schenkt und Leben verändern kann.
Und das gilt doch nicht nur zwei Tage am Ostersonntag und –montag, sondern das ganze Jahr hindurch. Dass ich selbst in der Kraft des Auferstandenen neu aufbrechen und vieles bei mir neu beginnen kann, darauf darf ich immer vertrauen.
Ich persönlich mag das folgende Lied (Text Eugen Eckert), bei dem ich an die Kraft der Auferstehung denken muss. Ich darf Jesus darum bitten, mein Leben im Licht seiner Auferstehung zu verändern und zu erhellen:
- Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht bringe ich vor dich. Wandle sie in Weite, Herr, erbarme dich.
- Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt bringe ich vor dich. Wandle sie in Stärke, Herr, erbarme dich.
- Mein verlornes Zutraun, meine Ängstlichkeit bringe ich vor dich. Wandle sie in Wärme, Herr, erbarme dich.
- Meine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit bringe ich vor dich.Wandle sie in Heimat, Herr, erbarme dich.
Gott sei Dank, Ostern sei Dank – Jesus hat die Kraft, mein Leben schon hier und jetzt zu verwandeln. Bei ihm kommt meine Suche und Sehnsucht nach Weite, Stärke, Wärme und Heimat – also nach wirklich lebendigem und wertvollem Leben ans Ziel.
Das ist meine Zuversicht, dass ich zu Jesus, dem auferstanden Herrn aufsehen darf. Daran lasse ich mich gerne jeden Sonntag erinnern – und viel lieber noch im Alltag, wo ich Jesu Kraft brauche.
Die wünsche ich Euch und Ihnen auch von Herzen – Bärbel Albers