Hausgottesdienst von unserer Prädikantin Monika Ruhnau

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Impuls für den Sonntag 26.04.2020

Der Friede Gottes sei mit Euch allen – Der Friede sei mit Dir

Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden

Guten Morgen, liebe Geschwister! Ich grüße Euch mit Versen aus Psalm 33 (denn hier versteckt sich der Name des Sonntags): Die Erde ist voll der Güte des Herrn – Misericordias Domini – Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist. Dazu heißt es im Wochenspruch aus dem Johannesevangelium:

Jesus Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Was braucht es mehr an Zusage, um für die Woche gerüstet zu sein. So lasst uns feiern Im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich und der nicht loslässt das Werk seiner Hände.

Morgengruß Lied 316 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, meine geliebete Seele, das ist mein Begehren. Kommet zuhauf, Psalter und Harfe wacht auf, lasset den Lobgesang hören.

Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret, der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet, der dich erhält, wie es dir selber gefällt; hast du nicht dieses verspüret?

Gebet

Gütiger Vater,

wir vertrauen dir an, was uns in der letzten Woche belastet hat.

Bei dir ist Raum und Zeit, Verstehen und Geduld.

Wir bitten dich, höre uns zu in der Stille…

Gütiger Vater, wir danken dir, dass du uns zugehört hast.

Lass uns im Gebet füreinander da sein.

Wir bitten dich für die Menschen, die ihren Dienst für die Gemeinschaft leisten:

In Laboren, in Krankenhäusern, in Lebensmittelläden, in der Politik…

Schenke ihnen Kraft für ihr Tun und Mut für ihre Entscheidungen.

Wir bitten dich für die Kranken:

Steh ihnen bei durch Menschen, die versuchen, ihr Leid zu lindern.

Nimm sie in Liebe an, wenn alles Menschentun nicht mehr helfen kann.

Gütiger Vater, du bist Halt unseres Lebens in Angst.

Lass uns deine Spuren finden und ihnen folgen,

Schenke uns Kraft, Ausdauer und ein leichtes Herz, auf das wir unser Tagwerk fröhlich begehen können für dich und deine Sache in der Welt. Gemeinsam an vielen Orten schließen wir unser Gebet:

Vater Unser

Geleit für die Woche Lied 421 Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott alleine.

Herr, wir bitten dich: Segne uns. Halte deine schützenden Hände über uns und gib uns deinen Frieden. Amen

Der Predigttext steht im 1. Petrusbrief, Kapitel 2, die Verse 21b-25

Ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet; der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.

Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Welch ideales Christusbild wird hier entworfen! Kann das noch menschlich sein? Ist damit der gleiche Mann gemeint, der im Tempel mit den Händlern mal kurzen Prozess gemacht hat?! Wieviel Osterglauben liegt in dieser Beschreibung, rund 80 Jahre nach den Geschehnissen. Es hatte alles seinen tiefen Sinn, denn nun sind wir heil geworden. Alles, was uns von Gott trennt, haftet nun am Kreuz. Nichts lastet mehr auf unseren Seelen. Liebe Geschwister, das gilt auch für uns, jeden Tag aufs Neu.

Doch wieviel Anspruch für die Nachfolge: Ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; damit wir der Gerechtigkeit leben. Ist das zu schaffen? Gottes großer Gerechtigkeitsentwurf – hinken wir den Spuren nicht immer hinterher?! Hat Jesus nicht zu große Spuren hinterlassen? Oder kann das mit den Spuren auch ganz anders gemeint sein…

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück.

Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: „Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.  Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“

Spuren im Sand von Margaret Fishback Powers 1964.

Und der Friede Gottes, welcher höher ist all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Ewigkeit.

Amen  

24.04.2020 Monika Ruhnau

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