Gottesdienst für Zuhause für den 05.04.2020 von unserer Prädikantin Monika Ruhnau

Da wir am 1. Sonntag im Monat immer Abendmahl feiern, diesmal im Anschluß mit einem Vorschlag für die Abendmahlsfeier zu Hause.

Hier zunächst der Download:

Impuls für den Sonntag 05.04.2020

Abendmahl

Der Friede Gottes sei mit Euch allen – Der Friede sei mit Dir

Guten Morgen, liebe Geschwister! Wie feiern Palmsonntag. Das heißt: fröhliches Passafest in Jerusalem, Jesus reitet auf einem Esel und die Menge begrüßt ihn mit Palmwedeln und Hosiannarufen. Und dazu in Solingen ein Wetterchen zum Eierlegen. Der Osterhase grüßt schon. Doch noch ist es nicht soweit. Die Karwoche verlangt unserem Glauben alles ab. Von großer Freude führt sie uns durch Leid und Tod bis zu einer unfassbaren Freude: Ostern, das Fest der Auferstehung.

So lasst uns feiern

Im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich und der nicht loslässt das Werk seiner Hände.

Morgengruß Lied 398 In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ! Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist; hilfest von Schanden, rettest von Banden. Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja. Zu deiner Güte steht unser G’müte, an dir wir kleben im Tod und Leben; nichts kann uns scheiden. Halleluja

Gebet

Gütiger Vater, wir leiden. Uns fehlen die Enkelkinder, die wir nicht in den Arm nehmen können. Uns fehlen die Freunde, mit den wir beim Rotwein plauschen können. Uns fehlen die Sportkameraden, mit den wir uns abrackern können. Uns fehlen…

Lass uns im Gebet füreinander da sein.

Wir bitten dich für die Menschen, die ihren Dienst für die Gemeinschaft leisten: In Laboren, in Krankenhäusern, in Lebensmittelläden, in der Politik…

Schenke ihnen Kraft für ihr Tun und Mut für ihre Entscheidungen.

Wir bitten dich für die Kranken: Steh ihnen bei durch Menschen, die versuchen, ihr Leid zu lindern. Nimm sie in Liebe an, wenn alles Menschentun nicht mehr helfen kann. Gütiger Vater, du bist Halt unseres Lebens in Angst. Lass uns in allem nicht vergessen: die Osterfreude, sie kommt. Und so beten wir gemeinsam:

Vater Unser

Geleit für die Woche Lied 421 Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist ja doch kein anderer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott alleine.

Herr, wir bitten dich: Segne uns. Halte deine schützenden Hände über uns und gib uns deinen Frieden. Amen

Der Predigttext steht im Evangelium nach Markus, Kapitel 14, die Verse 1-9

Es waren noch zwei Tage bis zum Passafest und den Tagen der Ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie Jesus mit List ergreifen und töten könnten. Denn sie sprachen: Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen Aufruhr im Volk gebe.

Und als Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß

und goss das Öl auf sein Haupt. Da wurden einige der Jüngerinnen und Jünger unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an.

Jesus aber sprach: Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt zu meinem Begräbnis. Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.

Zuerst einmal die Fakten: Alabaster – schon edel, dem Marmor ähnlich, Nardenöl – 30 ml kosten heute 56,20 €, 300 Silbergroschen entsprachen damals dem Jahreslohn eines Arbeiters.

Kein Wunder, dass da einige zornig wurden. Wieviel „Hilfsprogramme“ hätte man mit dem Erlös des Fläschchens auflegen können?! Und die Frau nutzt es für ein „Wellnessprogramm“ an einem Einzigen. Doch wie viel Liebe spricht aus der Tat der Frau. Was muss ihr Jesus bedeuten!

Es ist ja nicht so, dass sie um den Wert des Öls nicht wüsste. Teuer erkauft, hat sie es aufgehoben für einen besonderen Moment. Und der ist nun für sie gekommen. Wir wissen nichts von ihrem Leben. Aber eines scheint gewiss: Jesu Worte und Taten müssen ihr Leben dermaßen umgekrempelt haben, dass sie nun vollauf zufrieden, befreit, ja glücklich ist. Und sie möchte sich auf ihre Art und Weise bedanken. Warum nicht?! Jesus kann ihren liebevollen Dienst anerkennen. Mehr noch: Er rückt ihn in einen Zusammenhang, den von den Seinen keiner wahrhaben will. Denn bei aller Fröhlichkeit des Passafestes: Jesus weiß, dass er sterben wird. Und so ist für Jesus die Tat der Frau keine „Wellnessbehandlung“, sondern ein letzter Dienst, eine vorweggenommene Totensalbung.

Liebe Geschwister, der Einwand der Seinen: Hätte man nicht besser…der gilt ja immer. Wichtiger scheint mir die Frage: Wie erkenne ich, was wann zu tun ist? Erliegen wir nicht auch oft der Idee, mit Geld alles regeln zu können? Hier hast du: Kauf dir was Schönes! Dabei wäre ein gemeinsamer Spaziergang, Zuhören, Umarmen viel wichtiger. Zugegeben, das sind jetzt keine Kostbarkeiten wie Nardenöl. Aber es würde unser Miteinander so viel reicher machen. Gerade in diesen Coronatagen merken wir wieviel wert! diese Dinge sind. Gut, dass wir Telefon, WhatsApp, Skype… haben, um uns virtuell salben zu können. Basteln wir uns ein imaginäres Fläschchen aus Alabaster mit Nardenöl im Wert von 300 Silbergroschen, um uns gegenseitig damit zu überschütten, wenn wir wieder dürfen!

Und der Friede Gottes, welcher höher ist all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Ewigkeit.

Amen  

Prädikantin Monika Ruhnau 04.04.2020

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Bild: www. gemeindebrief.de

Zum Abendmahl:

Liebe Geschwister, decken wir zuerst unseren Tisch. Machen wir es uns schön:

ein paar Blumen, eine Kerze, etwas Brot auf den Teller vom Sonntagsgeschirr, etwas Wein oder Traubensaft in einem Glas von den „Guten“…

Wer hat und mag, kann die Bibel aufschlagen: 1. Korinther 11, die Verse 23-26. Dort stehen die Einsetzungsworte.

Wer allein ist, spricht sich die Spendeworte zu in dem Bewusstsein, dies mit vielen anderen an verschiedenen Orten gemeinsam zu tun. Eine Hilfe: Die linke Hand empfängt von der rechten, der gebenden Hand die Gaben.

So lasst uns beginnen. Tischlied 667 Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht und das Wort, das wir sprechen als Lied erklingt, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt. Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht, in der Liebe, die alles umfängt, in der Liebe, die alles umfängt.

Gebet Schöpfer des Lebens, wir loben dich. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Lass dieses Brot für uns zum Brot des Lebens werden. Schöpfer des Lebens, wir loben dich. Du schenkst uns die Frucht des Weinstocks, das Zeichen des Festes. Lass diesen Kelch für uns zum Kelch des Heils werden. Wie aus den Körnern das Brot, aus den Trauben der Wein geworden ist, so machen aus uns eine Gemeinde, ein Zeichen des Friedens für diese Welt. Amen.

Einsetzungsworte

In der Nacht, da er verraten ward, nahm Jesus das Brot, dankte, brach‘s, gab es den Seinen und sprach: Nehmt hin und esst. Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte, gab ihnen den und sprach: Nehmt hin und trinket alle daraus. Dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.

Vater Unser

Austeilung

Das Brot des Lebens für dich                        Der Kelch des Heils für dich

Jesus Christus spricht:

Meinen Frieden gebe ich euch. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Danklied 336 Danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich, seine Güt und Wahrheit währet ewiglich.

Prädikantin Monika Ruhnau 04.04.2020

 

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