Und, hat´s geschmeckt?! Wort der Zuversicht 16. Juni 2020

Bild: www.gemeindebrief.de

Ja! Das hat mir richtig gut geschmeckt!
Das erste Eis in der warmen Sonne nach einem langen Winter. Lecker!
Das erste Essen auswärts nach der Wiedereröffnung der Restaurants. Wunderbar!
Die ersten selbst gepflückten Erdbeeren oder frischer Spargel vom Feld. Köstlich!
Die Bratwürstchen vom Grill. Lecker!

Klar, es ist immer Geschmacksache, was jemand besonders gerne mag, aber das damit verbundene Erlebnis kennen wir alle – dass wir ein Essen oder eine Speise als besonders lecker oder wohltuend erleben.
Ein Vers aus dem Eingangspsalm im gestrigen Gottesdienst klingt noch in mir nach – Psalm 34, 9: Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

Ja, Gottes Freundlichkeit können wir schmecken und sehen in all den leckeren Dingen, die nun im Frühjahr und Sommer so reichlich wachsen, die wir ernten und köstlich zubereiten. Und lässt uns dankbar sein für die lieben Menschen, die dahinter stehen!

Dieser Vers wird aber auch häufig gesprochen, wenn wir im Gottesdienst zum Abendmahl einladen. Nun habe ich diese Worte schon länger nicht gehört, weil wir derzeit aufgrund der Pandemie kein Abendmahl feiern.
Ja, im Abendmahl, da können wir Gottes Liebe und Freundlichkeit sehen und schmecken. In Brot und Wein erinnern wir uns daran, dass Gott uns freundlich gesonnen ist, dass er es unendlich gut mit uns meint und dass seine Freundlichkeit auch dann nicht aufhört, wenn wir ihn vergessen oder uns von ihm abwenden.

Jesus, Gottes Sohn, hat oft mit den Menschen zusammen an einem Tisch gesessen und gegessen und getrunken. Auch mit denen, mit denen sonst kaum jemand was zu tun haben wollte, hatte er Tischgemeinschaft, hat Brot und Wein geteilt. Mit dem Zöllner Zachäus, mit der stadtbekannten Sünderin, ja sogar Judas, seinen Verräter, hat er nicht rausgeschmissen. Bei der Speisung der 5000 – wer mag da alles dabei gewesen sein! Und Jesus erzählt im Gleichnis vom großen Festmahl, dass der Gastgeber auch die von „den Hecken und Zäunen“ einlädt, also alle, die da auf der Straße herumlungern.

Gott hat ein Herz für solche Leute. Er ist freundlich zu jedem und allen wohlgesonnen. Ihm kann man vertrauen und wer das wagt, wird nicht enttäuscht. Das dürfen wir uns sozusagen auf der Zunge zergehen lassen! Gott selber lädt uns ein und deckt für uns den Tisch. Er lädt uns ein, bei ihm, in seiner Nähe Platz zu nehmen und seine Fürsorge und Tischgemeinschaft zu genießen.

Natürlich können wir das im Abendmahl in besonderer Weise spüren, aber auch sonst dürfen wir – im Bild gesprochen – an seinem Tisch Platz nehmen. Mit allem, was wir mitbringen, an Freude und Dank, an Kummer und Sorgen – der Gastgeber hat für alles ein Ohr. Er sieht, wie´s mir geht und was ich brauche.

Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! Die Erfahrung, dass die Gemeinschaft mit Gott uns gut tut, wünsche ich Ihnen von Herzen!

Bärbel Albers

Sommerpredigtreihe ab 28.06.2020 – alle Gottesdienste in Ketzberg bis auf 16.08.

Sommerpredigtreihe

In diesem Sommer wollen wir in der Predigtreihe einen neuen Blick auf Männer und Frauen der Bibel wagen: Von Abraham bis Lydia.

Wir beiden Gemeinden Gräfrath und Ketzberg schließen uns dabei wieder der Predigtreihe des Kirchenkreises mit dem Titel „Glaubensgeschichten“ an.

Diesmal finden aufgrund der Größe der Kirche alle Sommer(kurz)-gottesdienste in Ketzberg jeweils um 10.30 Uhr statt. Bei schönem Wetter als Freiluftgottesdienst im Garten des Gemeindezentrums Tersteegenstraße. Bitte beachten Sie die Ankündigungen und kommen Sie mit Maske. Es geht ab 28.06. um diese Themen:

  1. Juni: Petrus auf dem Wasser mit Pfarrer Thomas Schorsch
  1. Juli: Der Hauptmann von Kapernaum mit Prädikantin Monika Ruhnau
  1. Juli: Lydia mit Diakonin Bärbel Albers
  1. Juli: Thomas und der auferstandene Jesus mit Pfarrer Christof Bleckmann
  1. Juli: Pua und Schifra mit Pfarrer Christof Bleckmann
  1. August: Abraham mit Prädikant Dr. Holger Ueberholz
  1. August: Daniel mit Pfarrer Schorsch

16. August: Rahab mit Superintendentin Dr. Ilka Werner Gootesdienst in Gräfrath

Quelle: www.gemeindebrief.de

Herzliche Einladung hierzu!

 

2. Versuch: Nächsten Sonntag (21.06.) Freiluftgottesdienst?

Liebe Gemeindemitglieder,

wie versuchen es noch einmal: wenn am nächsten Sonntag (21.06.) schönes Wetter ist, findet der Kurz-Gottesdienst im Garten des Gemeindezentrums Tersteegenstraße statt.

Dann auch wieder mit Singen…

Bitte kommen Sie trotzdem zunächst mit Maske, bis Sie Ihren Steh- oder Sitzplatz eingenommen haben.

Ich freue mich auf das besondere Erlebnis eines Freiluftgottesdienstes!

Ihre

Nicola Henkel

Quelle: www.gemeindebrief.de

Urlaub, das Leben und Gott – Wort der Zuversicht 12.06.20

Gott spricht: Suchet mich, so werdet ihr leben. Amos 5,4

Bald ist Sommer. Wir sehnen uns danach: Urlaub, Beine hochlegen, ausspannen, das Leben, die freie Zeit genießen, Berge, Wasser, Wärme, Natur, Essen, Wein, Menschen. Die Reisewarnungen für die meisten europäischen Länder sind ja aufgehoben. Jetzt noch schnell buchen?
Vielleicht geht es dieses Jahr auch ruhiger. Kein: das muss ich auch noch gesehen haben. Urlaub – vielleicht in einer kleinen Ferienwohnung oder zu Hause – in diesem Jahr ohne große Attraktionen?

Foto: www.gemeindebrief.de

Vielleicht in diesem Jahr: viel Zeit habe zum Nachdenken.
Wonach rennen wir?
Was suchen wir?
Wie viel Lebenssinn steckt in meinem Leben?
Was stillt meinen Lebensdurst?

Und wer und was spielt eine Rolle in meinem Leben? Familie, Erfolg, Anerkennung, Freunde, Gesundheit, Gemeinde, Gerechtigkeit, Gott?
Welche Position nimmt Gott bei all dem, was mein Leben bestimmt ein:
Regisseur, Mitspieler, Lebensstifter oder eher Randfigur?
Gott spricht: „Suchet mich, so werdet ihr leben!“
Was Amos zu seiner Zeit in Israel vorfand, widersprach allem, was sich Gott unter gelungenem Leben vorstellte.

Klar, es gab viele, die konnten ihr Leben genießen, sie hatten ihren Spaß, hatten Erfolg und Anerkennung. Doch alles auf Kosten der Gerechtigkeit, auf Kosten der Armen und Schwachen. Es herrschten Habgier, Korruption und böse Machenschaften. Und Gott war nur noch Randfigur.
Der Gottesdienst – eine Farce. Gott konnte diese Heuchelei nicht mehr riechen. Er war es leid und drohte daher mit Gericht. Und Amos rief als sein Sprachrohr das Volk auf: Suchet den Herrn. Sucht Gerechtigkeit. Sucht und liebt das Gute und hasst das Böse. Nur so werdet ihr leben.

Amos hinterfragt auch heute unseren Lebensstil und unser Gemeindeleben. Leben misslingt, wenn es auf Kosten anderer gelebt wird. Leben gelingt, wenn wir es uns etwas kosten lassen, dass es dem andern gut geht.
Leben und das Gute lieben wird eins.

Wenn ich im Gottesdienst wirklich Gott suchen will, dann werde ich ihn finden, unabhängig von meiner Wunschform eines Gottesdienstes.
Wer ihn sucht, verzichtet darauf, Recht behalten zu müssen. Er und sie streben viel mehr danach, wie Gott zu seinem Recht kommen kann in unserem eigenen Leben, um uns herum und in der Gemeinde.
Wenn wir ihn suchen, werden wir ihn finden.

Ihr Thomas Schorsch

Setz dich hin, Gott ist schon da! / Wort der Zuversicht 9. Juni 2020

Trinitatis – so lautet der Name des letzten Sonntags, des ersten Sonntags nach Pfingsten, an diesem Sonntag feiern wir den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist.

„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ – so grüßt der Apostel Paulus die Gemeinde in Korinth (2. Korinther 13,13) und so heißt es im Wochenspruch für diese Woche.

Trinitatis erzählt vom großen Gott, der sich uns Menschen auf so unterschiedliche Art und Weise offenbart. Aber es ist der eine Gott. Wie kann man sich das vorstellen?

Ein schönes Bild für mich ist das Wasser – es kann so vielfältig sein. Die Erscheinungsformen sind sehr verschieden, aber das Wesen ist das Gleiche. Wasser begegnet mir in flüssiger Tropfenform – frisch aus dem Wasserhahn oder der Flasche, oder als kleiner Regentropfen und im weiten endlosen Meer. Wenn ich Wasser erhitze, wird Wasser zu luftigem Dampf, gut zu beobachten z.B. beim Kochen. Und als drittes begegnet mir Wasser in fester Form – als Eis. Flüssig, gasförmig oder fest – aber es bleibt doch immer Wasser.

Vater, Sohn und Heiliger Geist – es war, ist und bleibt alles Gott!

Gott begegnet mir als kräftiger und liebevoller Schöpfer und Vater. Er begegnet mir in der Menschlichkeit Jesu. Auch im Leiden ist er da und mir ganz nah, weil er das alles selbst erlebt hat. Er ist barmherzig und schenkt mir Vergebung. Und er bringt mich neu in Bewegung durch seinen Heiligen Geist, der mich ermutigt und stärkt, mir die Angst nimmt und mich mit anderen Menschen zu einer Gemeinschaft verbindet. Mir würde was fehlen ohne eine der drei „Personen“ – alles gehört zu meinem Bild von Gott.

Gott ist in sich Gemeinschaft und Beziehung. „Gesellige Gottheit“ – so hat ihn der Schweizer Theologe Kurt Marti genannt. Ich versuche, mir das vorzustellen: Ein Gott, der durch und durch Liebe ist, der nicht für sich bleiben will. Und ausgerechnet meine Gesellschaft sucht!

Vor der Kirche meiner Heimatgemeinde steht eine Bank, darauf steht – übersetzt aus dem plattdeutschen: „Setz dich hin, Gott ist schon da!“ Wie schön! Ich darf mich hinsetzen und reden, als ob Gott neben mir sitzen würde. Und da darf ich mich ausruhen und neue Kraft tanken. Ich darf loswerden, was mich beschäftigt. Mir Freude bereitet. Was mir gelungen ist. Oder was mich belastet und nervt. Und Gott sitzt da, legt vielleicht den Arm um mich, lässt mich seine Nähe spüren und hört mir zu. Wie ein Vater. Und wie der Sohn vergibt er mir, wenn ich Fehler gemacht habe, oder ich so gelebt habe als ob es ihn nicht gäbe. Und dann schubst er mich sanft wieder hoch und lässt mich gesegnet, gestärkt und be-geistert weiter gehen.

So klein wird Gott und so groß und wirksam ist er doch.

Ich frage mich – ist es nicht sogar einfacher, einen dreieinigen Gott zu verstehen und ihm zu vertrauen, als an einen einzigen, so unfassbar großen Gott? Einen Gott, der sich nämlich nicht nur in einer, sondern sogar auf oder in dreierlei Art und Weise uns Menschen zeigt und offenbart?

Die Rede vom dreieinigen Gott erinnert an eine lange, lange Geschichte Gottes mit seinen Menschen – und auch mit mir! Diese Geschichte kann ich mir mit drei Worten merken: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Die Nähe dieses Gottes wünsche ich Ihnen von Herzen!

Bärbel Albers

Freiluftgottesdienst am nächsten Sonntag? Nein, in der Kirche…

AKTUALISIERUNG (12.6.2020): Das Wetter scheint unsicher- daher gehen wir zum Gottesdienst in die Kirche! Wir versuchen es am 21.06. noch einmal…

Liebe Gemeindemitglieder,

wenn am nächsten Sonntag (14.06.) schönes Wetter ist, findet der Kurz-Gottesdienst im Garten des Gemeindezentrums Tersteegenstraße statt.

Dann auch wieder mit Singen…

Bitte kommen Sie trotzdem zunächst mit Maske, bis Sie Ihren Steh- oder Sitzplatz eingenommen haben.

Ich freue mich auf das besondere Erlebnis eines Freiluftgottesdienstes!

Ihre

Nicola Henkel

Quelle: www.gemeindebrief.de

 

Wort der Zuversicht – Dein Herz sei unverzagt.

Jesaja 7,6: Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt.

Passt das zusammen? Einerseits sich hüten – also Vorsicht! Still bleiben – also mehr oder weniger: bleibt möglich zu Hause und von wegen fürchtet euch nicht, sondern fürchtet euch. Nehmt die Sache nicht zu leicht, denkt nicht, die Seuche wäre vorbei. Lockerungen hin oder her: Vorsicht! Fürchtet Euch! Hier heißt es ganz anders. Bleibe still, tu nicht aus Furcht das Falsche. Vertraue!

Im Jahre 733 wurde Jerusalem durch das Nordreich Israel und den Aramäern belagert. Die davidische Dynastie unter Ahas, König von Juda, sollte gestürzt werden.

Doch Gott sagte durch den Propheten Jesaja zu Ahas: Jerusalem wird nicht erobert werden. Ahas aber misstraut ihm und möchte zu seiner eigenen Sicherheit sich mit den Assyrern verbünden. Gott will das nicht, denn ein Bund mit Assyrern bedeutet immer auch Kompromisse in der Anbetung der fremden Götter eingehen:

Und so muss Gott ihn und seine Gefolgsleute warnen: „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!“ Wenn ihr mir nicht glaubt und ihr euch stattdessen in die Hand der Assyrer begebt, damit sie euch helfen, dann werdet ihr nicht bleiben, dann wird man von eurem Königreich bald nichts mehr merken. Doch Ahas hört nicht auf Gott, sondern unterwirft sich mit Haut und Haar Assyrien und deren Religion. Von seiner Königsherrschaft ist nicht mehr viel geblieben.

Hätte er dem Wort Gottes geglaubt, hätte er Geduld gehabt und auf Gottes Stärke getraut, wäre es anders gelaufen…. doch aus Angst und Misstrauen tut er das Falsche.

Was wäre denn für uns heute das Falsche. Falsch wäre es, Geduld zu verlieren, zu meinen, Gott hätte einen im Stich gelassen und in Selbstmitleid zu versinken. Genauso falsch wäre es trotzig Risiken einzugehen, alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord zu werfen im Glauben, mir wird schon nichts passieren und dem andern neben mir auch nicht. Gott wird einen schon beschützen.

Bleib still, vertraue Gott, dass er auch aus einer Krise Gutes schaffen kann. Nicht verzagen, weil wir nie aus seiner Hand fallen und so auch Widrigkeiten ertragen können.

Nicht nichts tun, sondern aufmerksam sein auf das, was Gott möchte, hinhören, was ist der richtige Weg, die bessere Vorgehensweise wählen.
Mutig sein und stark sein, meint nicht den Helden spielen und drauf los. Mut und Stärke gewinne ich aus dem Glauben, sie machen Angst und Sorgen kleiner.

Wir wissen nicht, wie die Zukunft aussieht, wann alles wieder normal sein wird, wann wir wieder richtig feiern können, aber ich weiß: Gott hat mir schon so viel geschenkt und er liebt mich und hört nie auf damit, wovor soll ich mich fürchten? Warum sollte ich verzagen. Außerdem: das Schönste kommt noch – nicht im Hier und Jetzt, sondern der einst bei seiner großen Party.

Thomas Schorsch

Herzlichen Glückwunsch, liebe Kirche! / Wort der Zuversicht 2. Juni 2020

Geburtstag – ein wichtiger Tag! Kinder nehmen es ganz genau und zählen jede Nacht, die sie noch schlafen müssen, bis es so weit ist. Je älter man wird, desto schneller fliegen die Lebensjahre dahin. Gewisse Geburtstage sind ganz wichtig, der 18., die runden oder halbrunden. Und augenblicklich heißt es z.B. – eigentlich würde ich ja jetzt meinen 50. Geburtstag groß feiern, aber geht ja nicht…

Egal, ob man einen Geburtstag still begeht, oder sogar ignoriert, oder ob man ihn mit großem Tamtam feiert, es zeigt immer – jemand ist am Leben!

Quelle: www.gemeindebrief.de / Grafik: Plassmann

Gerade haben wir Pfingsten gefeiert – da hat die Kirche Geburtstag! Ja, die Kirche lebt! Auch wenn momentan viele Veranstaltungen ausfallen, findet das Leben in der Gemeinde weiter statt und ganz neue Formen werden zum Teil geboren.

Damals begann alles mit einem rauschenden Fest! In Jerusalem wird das jüdische Wochenfest gefeiert. Bei diesem Fest steht die Erinnerung daran im Mittelpunkt, wie Mose die zehn Gebote an das Volk Israel übermittelt hat. Jüdinnen und Juden aus verschiedenen Ländern pilgern dafür nach Jerusalem. Die Stadt ist voller Menschen aus aller Herren Länder, alle möglichen Sprachen werden gesprochen.

Auch die Jünger sind da. Sie sind überzeugt, dass Jesus auferstanden ist. Aber sie trauen sich noch nicht, diese frohe Botschaft auch allen anderen Menschen zu verkünden. Jesus hat ihnen versprochen, dass der Heilige Geist auf die Erde kommen würde und deshalb sind sie voller gespannter Erwartung. Jesus sagte: „Und seht doch: Ich werde den Geist zu euch senden, den mein Vater versprochen hat. Bleibt hier in der Stadt, bis ihr diese Kraft von oben empfangen habt.“ (Lukas 24, 49)

Als die Jünger sich versammelt haben, rauscht und braust es in dem Haus wie bei einem Sturm. Plötzlich sehen sie Zungen wie aus Feuer und die Kraft des Heiligen Geistes erfüllt sie. Sie beginnen in unterschiedlichen Sprachen zu sprechen und jeder, der mittlerweile zu dem merkwürdigen Haus gekommen ist, versteht ihre Worte.

Petrus fängt an, von Jesus und seinen Lehren zu erzählen. Seine Worte sind so beeindruckend, dass sich an diesem Tag 3.000 Menschen taufen lassen. Damit ist die erste christliche Gemeinde in Jerusalem „geboren“. Die Jünger und Freunde Jesu ziehen in die Welt hinaus, verkünden seine Worte und die Gemeinschaft der Christen wird mit jedem neuen Tag größer.

Heute gibt es weltweit etwa 2,5 Milliarden Christen, in Deutschland ca. 46.5 Millionen – welch eine große Bewegung aus dieser verzagten kleinen Jüngerschar geworden ist!

Da kann man nur sagen – herzlichen Glückwünsch! Weiter so, liebe Kirche! Ich freue mich, dazu zu gehören und hoffe, dass Kraft, Mut und Zuversicht durch dich gerade jetzt deutlich zu spüren sind!

„Der Heilige Geist: frischer Wind in unserem Leben – überraschend, kraftvoll, verändernd. Er denkt Gedanken des Friedens in unseren Köpfen. Er gießt uns Begeisterung ins Herz. Er füllt uns die Hände mit Gottes Liebe und macht einen Weg für das Wunder frei.“ (Tina Willms)

Diesen frischen Wind wünsche ich Ihnen von Herzen!

Bärbel Albers

Wort der Zuversicht 28.05.20 – Setzt die Segel!

Ich mag segeln. Letztes Jahr hat mich unser Organist Markus Hartmann mitgenommen. Es war nur ein kurzer Trip in Holland. Und wir hatten an ersten Tag richtig schönen Wind. Jeder hat da seine Aufgabe. Einer muss rudern, der andere richtet das Vorsegel, wenn eine Wende angesagt ist. Da wir starken Wind hatten, refften wir das Großsegel. Wir wollten ja nicht kentern und auch nicht eine zu starke Neigung haben, dann kommt man nämlich auch nicht voran. Der Wind bestimmt Richtung und Geschwindigkeit und die Strömung tut das Ihre noch dazu.

Wer unbedingt in die Richtung will, wo auch der Wind einem entgegenbläst, muss viel kreuzen. Am besten man segelt dahin, wo einem der Wind im Rücken steht oder von der Seite kommt.

Segeln ist für mich ein Bild für den Heiligen Geist. Im Hebräischen heißt „Geist“ „ruach“ und bedeutet Atem oder auch Wind. Johannes 3,8: Der Wind weht, wo er will. Wir denken ja immer, der Geist Gottes soll sich am besten nach uns richten. Wir bestimmen, wo es langgehen soll und Gott soll dazu das Gelingen schenken.

Wer im Glauben vorankommen will, der sollte dem Wind, dem Geist Gottes nachspüren. Von wo kommt er? Wo will er mit mir hin? Was ist Gottes Ziel für mein Leben?

Doch oft mühe ich mich gegen den Wind ab, ich will mein eigenes Ziel anpeilen. Der Gottes Geist steht dem entgegen. Dann muss ich kreuzen und komm nicht richtig weiter. Wenn dann noch die Strömung – sprich widrige Zeitumstände – einem entgegenstehen, dann komme ich gar nicht vorwärts. Ich treibe vielleicht sogar ab und lande dort, wo weder ich noch Gott einen haben will.

Corona hat vielen zurzeit sozusagen den Wind aus den Segeln genommen – man wurde ausgebremst. Gewohnte Aktivitäten in Freizeit und Beruf laufen gar nicht oder eingeschränkt. Wenn wir am Sonntag Pfingsten feiern, dann wäre das die Möglichkeit, die Segel neu zu setzen und sich von Gottes Geist bewegen zu lassen, dahin wo er uns mit unserer Zeit, Aktivität und Kreativität haben will. Daraus kann auch ein Gebet werden:

O Heilger Geist bewege meinen Geist, mein Leben nach deinem Willen. Ich möchte mit dir zu den Menschen, die mich brauchen, mein Telefongespräch, mein Nachfragen, mein Gebet.

O Heilger Geist bewege mein Herz zu den Menschen, die ich nur schwer lieben kann.

O Heilger Geist bewege mein Denken weg von den eigenen Sorgen hin zu deiner Sorge um diese Welt.

Thomas Schorsch