Festsetzung des Rettungsschiffs politisch motiviert

„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt!“ Die Kirchengemeinde Ketzberg ist Bündnispartnerin von United For Rescue – Vereint für Flüchtlinge. Das Bündnis, zu dem viele Kirchen und soziale Organisationen gehören, will mit dem Schiff Seawatch 4 die zivile Seenotrettung im Mittelmeer stärken. Jetzt gibt es Probleme. Die Flüchtlingshilfs-Organisation bittet um Aufmerksamkeit und Unterstützung:

Liebe Bündnispartner*innen,

die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung hat einen traurigen Höhepunkt erreicht: In den vergangenen drei Monaten wurden fünf Rettungsschiffe festgesetzt, darunter auch unser Bündnisschiff.

Nach der Festsetzung der Sea-Watch 4 am 19. September wurden die festgestellten technischen Kleinmängel bereits größtenteils behoben und die Arbeiten in einer Nachkontrolle durch deutsche Inspekteure der Klassifikaktionsgesellschaft DNV.GL abgenommen. Bestehen bleiben vor allem die politisch motivierten Gründe für die Festsetzung.

Der Vorwurf, die Größe der Kläranlage des Schiffs sei nur für die Anzahl der Crewmitglieder ausreichend, nicht aber für zusätzliche gerettete Personen, ist absurd. Die Behörden werfen Sea-Watch vor, mehr ‘Passagiere’ an Bord genommen zu haben, als in den Schiffspapieren angegeben. Nicht nur erfüllen die Sanitäranlagen auf der Sea-Watch 4 alle rechtlichen Anforderungen und wurden vom Flaggenstaat vor dem Einsatz abgenommen. Gerettete als reguläre Passagiere zu zählen, widerspricht auch internationalen Übereinkommen, führt die Pflicht zur Rettung aus Seenot ad absurdum und würde auch den Großteil staatlicher Rettungsschiffe unmittelbar aus dem Verkehr ziehen.
Die Jurist*innen von Sea-Watch in Italien prüfen nun alle rechtlichen Mittel, um gegen die Festsetzung vorzugehen.

Das Blockieren ziviler Rettungsschiffe, begründet mit angeblichen Sicherheitsmängeln, ist staatliche Willkür und verhindert systematisch Rettungsoperationen im zentralen Mittelmeer.
Neun Akteure der zivilen Seenotrettung fordern deshalb nun in einem gemeinsamen Videostatement das Ende jeglicher Form von Kriminalisierung, darunter Sea-Watch, Ärzte ohne Grenzen, Proactiva Open Arms, Alarm Phone, Sea-Eye, Mediterranea Saving Humans, Mare Liberum, RESQSHIP and Salvamento Marítimo Humanitario

Ihr findet das Video in verschiedenen Formaten für Instagram, Facebook und Youtube hier: https://www.dropbox.com/sh/xi8f67b9ba6z5o0/AAC5BobBNX1L9GWmIxQhI86oa?dl=0

Neues Presbyterium im Amt

Aufgrund der Absage sämtlicher Gottesdienste bis auf weitere Zeit wegen der Corona-Virus-Epidemie und der damit einhergehenden derzeitigen Unmöglichkeit der Einführung der neu gewählten Presbyterinnen und Presbyter in einem Gottesdienst, hat der Kreissynodalvorstand nach § 31 Absatz 2 Presbyteriumswahlgesetz (PWG) einen Beschluss gefasst, dass das Gelübde außerhalb eines Gottesdienstes abgelegt werden kann.

Die nachstehend aufgeführten neu gewählten Mitglieder des Presbyteriums

Jana Fromm
Gudula Polei
Claudia Rukover
Kurt Runge

legten dabei das in § 27 Absatz 2 Presbyteriumswahlgesetz vorgeschriebene Gelübde ab.

Die nachstehend aufgeführten wiedergewählten Mitglieder des Presbyteriums

Carsten Heinrichs
Nicola Henkel
Reiner Kirchner
Folkert van Lessen

wurden an ihr Gelübde erinnert.

Die als erfolgt geltende Einführung der Presbyterinnen und Presbyter wird zu einem späteren Zeitpunkt, sobald wieder reguläre Gottesdienste stattfinden können, in einem Gemeindegottesdienst bekannt gegeben und zu einem geeigneten Zeitpunkt durch die neuen Presbyteriumsmitglieder im Gottesdienst bekräftigt. Infos hierzu über Homepage, Schaukasten und Facebook.

22.03.2020

Nicola Henkel

kommissarische Presbyteriumsvorsitzende