Einladung zum Weltgebetstag 2022

Liebe Gemeindemitglieder,

wir laden Sie herzlich zum Weltgebtestag 2022 ein. Die Vorbereitungsabende im GZ Ketzberg sind am

Mittwoch, 09.02. um 19 Uhr: Land & Leute und am – 2G und med. Maske

Mittwoch, 23.02. ab 18 Uhr: England, Wales und Nordirland kulinarisch.

Bitte melden Sie sich für den Kochabend bei Nicola.Henkel@ekir.de oder unter T. 591743 an. Der Kochabend am 23.02. entfällt.

Der Gottesdienst ist am Freitag, den 4, März, um 16 Uhr in der katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Gräfrath und danach Imbiss.Für den Gottesdienst gilt die 2G-Regel und Maskenpflicht. Bitte halten Sie Ihre Nachweise und einen Ausweis bereit und kommen mit medizinischer (möglichst FFP2-) Maske.

Es gelten die dann aktuellen Coronaregeln.

Außerdem neu: Weltgebetstags-Spaziergang

Samstag, 5. März, zwischen 13 und 17 Uhr,

Start Ev. Kirche am Markt, Ziel: kath. Kirche St. Mariä Himmelfahrt

In diesem Jahr wurde der WGT von Frauen aus England, Wales und Nordirland vorbereitet. Hier ein Infoflyer zum Download:

Zukunftsplan: Hoffnung

Zum Weltgebetstag 2022 aus England, Wales und Nordirland

Weltweit blicken Menschen mit Verunsicherung und Angst in die Zukunft. Die Corona-Pandemie verschärfte Armut und Ungleichheit. Zugleich erschütterte sie das Gefühl vermeintlicher Sicherheit in den reichen Industriestaaten. Als Christ*innen jedoch glauben wir an die Rettung dieser Welt, nicht an ihren Untergang! Der Bibeltext Jeremia 29,14 des Weltgebetstags 2022 ist ganz klar: „Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden…“

Am Freitag, den 4. März 2022, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde den Weltgebetstag der Frauen aus England, Wales und Nordirland. Unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“ laden sie ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen. Sie erzählen uns von ihrem stolzen Land mit seiner bewegten Geschichte und der multiethnischen, -kulturellen und -religiösen Gesellschaft. Aber mit den drei Schicksalen von Lina, Nathalie und Emily kommen auch Themen wie Armut, Einsamkeit und Missbrauch zur Sprache.  

Eine Gruppe von 31 Frauen aus 18 unterschiedlichen christliche Konfessionen und Kirchen hat gemeinsam die Gebete, Gedanken und Lieder zum Weltgebetstag 2022 ausgewählt. Sie sind zwischen Anfang 20 und über 80 Jahre alt und stammen aus England, Wales und Nordirland. Zu den schottischen und irischen Weltgebetstagsfrauen besteht eine enge freundschaftliche Beziehung.

Bei allen Gemeinsamkeiten hat jedes der drei Länder des Vereinigten Königreichs seinen ganz eigenen Charakter: England ist mit 130.000 km² der größte und am dichtesten besiedelte Teil des Königreichs – mit über 55 Millionen Menschen leben dort etwa 85% der Gesamtbevölkerung. Seine Hauptstadt London ist wirtschaftliches Zentrum sowie internationale Szene-Metropole für Mode und Musik. Die Waliser*innen sind stolze Menschen, die sich ihre keltische Sprache und Identität bewahrt haben. Von der Schließung der Kohleminen in den 1980er Jahren hat sich Wales wirtschaftlich bisher nicht erholt. Grüne Wiesen, unberührte Moorlandschaften, steile Klippen und einsame Buchten sind typisch für Nordirland. Jahrzehntelange gewaltsame Konflikte zwischen den protestantischen Unionisten und den katholischen Republikanern haben bis heute tiefe Wunden hinterlassen.

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen für den Weltgebetstag. Seit über 100 Jahren macht die Bewegung sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Rund um den 4. März 2022 werden allein in Deutschland hundertausende Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder die Gottesdienste und Veranstaltungen zum Weltgebetstag besuchen.

Gemeinsam wollen wir Samen der Hoffnung aussäen in unserem Leben, in unseren Gemeinschaften, in unserem Land und in dieser Welt.

Seien Sie mit dabei und werden Sie Teil der weltweiten Gebetskette!

Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.

Quelle der Fotos/Flyer: www.weltgebetstag.de

Jahreslosung 2022

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.

Johannes 6,37

Auslegung der Jahreslosung 2022

Das Gefühl, vor einer Tür zu stehen und nicht zu wissen, wer einen wie empfängt und was einen dahinter erwartet, kennen wir alle. Jede Tür kann andere Gefühle in uns auslösen. Stehen wir vor dem Amtszimmer einer Behörde, der Haustür von Freunden, der Sprechzimmertür einer Arztpraxis oder stürmen gleich unsere Kinder oder Enkel herein? Unzählige „Türmomente“ erleben wir im Laufe unseres Lebens – hinter und vor Türen. Wunderschöne und unangenehme. Türen können trennen und verbinden. Meist hängt es von beiden Seiten ab – vor und hinter der Tür.

Auch Jesus und die Menschen um ihn herum kennen „Türmomente“. An solche Erfahrungen knüpft Jesus an, wenn er zu ihnen sagt:

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Dieses Mal haben sie auch keine Fahrt über den See Genezareth gescheut, um ihn zu sehen. Sie haben am Tag davor erlebt, wie Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen über fünftausend Menschen satt machte. Wenn der nicht der längst verheißene Prophet, der Messias ist, auf den schon ihre Väter und Mütter hofften, wer denn dann? Was hindert sie daran, ihn sofort zu ihrem König zu machen?

Doch Jesus entweicht auf die andere Seite des Sees nach Kapernaum. Vergeblich! Die Nachgereisten bestürmen ihn mit Fragen wie: „Was müssen wir tun, um Gott zu gefallen?“ „Welche Zeichen kannst du uns noch liefern, damit wir deinen Worten glauben können? Liefere uns den Beweis!“ Jesus weicht ihren Fragen nicht aus. Seine Antworten gipfeln in einer schlichten und zugleich provozierenden Behauptung: „Vor euch steht die Antwort auf alle eure Fragen: Ich bin`s! Ihr habt doch meine Worte gehört, meine Taten gesehen und glaubt mir trotzdem nicht! Wo ich bin, findet ihr Gott. Kommt zu mir, vertraut mir, nur ich kann euren Hunger und Durst nach Leben stillen. Sogar über dieses Leben hinaus!“

Viele solcher Gespräche schildert der Evangelist Johannes und leitet sein Evangelium mit den Worten ein:
„Er kam in die Welt, die ihm gehört. Aber die Menschen dort nahmen ihn nicht auf. Aber denen, die ihn aufnahmen, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.– Das sind alle, die an ihn glauben.“ (Johannes 1, 11 u. 12)

Gott zieht es zu uns Menschen und er setzt alles daran, uns zu sich zu ziehen. Doch er zwingt sich nicht auf. Wer sich ziehen lässt, dem gilt Jesu Zusage:

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

So befolgt er den Auftrag seines Vaters und versucht, ihn den Umstehenden zu erklären:

„Denn dazu bin ich vom Himmel herabgekommen: Nicht um zu tun, was ich selbst will, sondern was der will, der mich beauftragt hat. Und das ist der Wille dessen, der mich beauftragt hat: Ich soll keinen von denen verlieren, die er mir anvertraut hat. Vielmehr soll ich sie alle am letzten Tag vom Tod erwecken. Denn das ist der Wille meines Vaters: Alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, werden das ewige Leben erhalten“. (Johannes 6, 38 – 40)

Auch dieses Mal lösen Jesu Worte heftige Reaktionen aus: „Das geht zu weit! Was für eine Zumutung! Der überschätzt sich total. Wir kennen doch seine Eltern! Wir sind dann mal weg!“ An Jesu Anspruch scheiden sich die Geister. Bis heute.

Seine Worte sprengen auch meine Vorstellungskraft. Wie soll ich das verstehen, dass wir nur zu Jesus kommen können, wenn Gott uns zuvor anspricht, wenn er uns seinem Sohn „anvertraut“? Was passiert, wenn Gottes Wort unser Herz nicht erreicht? Besser: wenn seine Einladung nicht bei uns ankommt? Wie verbindet sich der Wille Gottes mit unserem, damit wir seine Einladung hören und ihr folgen können? Diese Spannung können wir nicht auflösen und brauchen es auch nicht. Wie eine Einladung so ist auch der Glaube unserer Verfügbarkeit entzogen und bleibt ein Geschenk. Mehr noch: er bleibt ein Geheimnis. Ein unerklärlicher Ausdruck göttlicher Liebe.

Verlag am Birnbach – Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Geheimnisvolles liegt auch in Stefanie Bahlingers Grafik. Eine geöffnete Tür weckt meine Neugierde: wer hat sie geöffnet und für wen? Ich sehe nur einen kleinen Ausschnitt des Raums dahinter. Niemand da? Wer und was erwarten mich, wenn ich mich nähere? Darf ich eintreten?

Auf einem Tisch liegt ein Brot, dicht daneben steht ein Glas Wein. Für wen? Der Tisch ist nur angedeutet, wirkt schwebend. Sonst sind keine Möbel zu sehen, weder ein Schrank noch Stühle, auch keine Rückwand. Nur warmes, einladendes Licht, das von hinten in den Raum fällt und sich nach außen hin ausbreitet. Woher kommt es? Der Lichtkegel sieht aus wie ein Weg. Der Zutritt ist barrierefrei, der Eintritt frei – kein „Türsteher“, keine Kontrolle.

Bleibt die Tür offen oder fällt sie irgendwann ins Schloss? Ein überdimensionaler goldener Schlüssel in Form eines Kreuzes baumelt an einer Kette von oben herab. Das Kreuz als Schlüssel zum Leben … Beim genaueren Hinsehen entdecke ich auch auf dem Brot ein zartes goldenes Kreuz. Ebenso könnte das Rot des Weines im Kelch mit dem Rot am linken Türrahmen korrespondieren.

Ansonsten bestimmen pastellige Blautöne die obere Bildhälfte, die sich mit den zarten Braun- und Grautönen der unteren Bildhälfte vermischen. Himmelsfarben treffen auf erdige Töne. Der Ort scheint zwischen Himmel und Erde zu schweben.

Wo finde ich diesen Raum mit seiner geheimnisvollen Weite, diesen Ort, an dem ich mich zuhause und geborgen fühlen könnte? Ist es ein Sehnsuchtsort, der sich überall auftun könnte, vielleicht sogar in meinem Herzen?

Mir scheint, als habe uns die Künstlerin in ihrer symbolreichen Grafik nicht nur einen Ort, sondern zugleich den Gastgeber selbst vor Augen gemalt, der uns zu sich einlädt und verspricht:

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Das gilt auch für Jesu Einladung zum Abendmahl. Brot und Wein bilden die Mitte der Grafik. In ihnen ist Jesus selbst gegenwärtig. Wie wir bei der Mahlfeier Brot und Wein in uns aufnehmen, so möchte Jesus auch in unsere Herzen aufgenommen werden und uns schon im Hier und Jetzt nahe sein. Nichts und niemand kann uns von ihm und seiner Liebe trennen. Auch nicht der Tod.

Es berührt mich, dass Jesus vor meiner Tür steht und nur eintritt, wenn er nicht abgewiesen wird. Er fragt dabei nicht einmal nach meinen „Gastgeberqualitäten“. Seine verschweigt er jedoch nicht. In seinen „Ich-Bin-Worten“ stellt er sich als der von Gott Gesandte vor. Sie stecken voller Bilder und Vergleiche, die Stefanie Bahlinger in ihrer Grafik aufnimmt und „zitiert“:

„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Johannes 6, 35)

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Vielmehr wird er das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)

„Ich bin die Tür. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet. Er wird hinein- und hinausgehen und eine gute Weide finden. Ich bin gekommen, um ihnen das wahre Leben zu bringen –das Leben in seiner ganzen Fülle.“ (Johannes 10,9 u. 10b)

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich. (Johannes 14,6)

„Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht von Gott getrennt. Glaubst du das?“ (Johannes 11, 25 u. 26)

Was für ein Angebot, was für eine Einladung! Und doch hält sich die Begeisterung vieler Menschen damals wie heute in Grenzen. Oft bleibt sie ungehört oder landet ungelesen im Papierkorb. Vielleicht auch weil sie den Gastgeber nicht kennen und sich lieber in ihren vertrauten vier Wänden aufhalten. Wie gut, dass die Tür Tag und Nacht geöffnet bleibt und Jesus keiner Frage ausweicht, jedes Gebet hört. ER hält es auch aus, wenn wir gerade viel Wichtigeres zu tun haben, als uns mit IHM und seiner Einladung zu befassen.

Nur wenn ich Jesu Einladung folge, lerne ich seine Gastgeberqualitäten kennen. ER hört nicht auf, jede und jeden unermüdlich persönlich einzuladen. Ein Gebet kann schon ein erster Schritt sein. – ER wartet …

Nie vergesse ich die strahlenden Augen unserer Enkeltochter, als sie uns voller Stolz ihre erste Einladung zu einem Kindergeburtstag entgegenstreckte! Diese flog bis heute nicht in den Papierkorb, auch wenn der Geburtstag schon lange vorbei ist.


Motiv: Stefanie Bahlinger Auslegungstext: Renate Karnstein Bibelstellen zitiert nach: BasisBibel Altes und Neues Testament, © 2021 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart

Quelle: www.gemeindebrief.de

Regeln am 24.12.2021…

Liebe Gemeinde,

bitte beachten Sie, dass die Gottesdienste um 15, 16, 17:15 und 18:30 Uhr unter 2 Regeln stattfinden werden und die medizinische Maske durchgehend getragen werden muss. Bitte kommen Sie mit einer FFP2-Maske.

Halten Sie bitte am Eingang Ihren Impfpass bzw. Genesenenbescheinigung und einen Lichtbildausweis bereit.

Danke!

Ihnen allen eine fröhliche und gesegnete Weihnachtszeit!

Ihre Nicola Henkel

Heiligabend 2021

Wir feiern die Freundlichkeit Gottes.
Helfen Sie bitte mit, dass sich alle sicher fühlen können.
Ort: Ev.Kirche Ketzberg, Lützowstr. 96, 42653 Solingen

Es gibt eine begrenzte Platzzahl, keine Stehplätze, (medizinische) Maskenpflicht. Bitte kommen Sie mit einer FFP2-Maske.
Falls es keine Plätze mehr gibt, bitten wir Sie, zum nächsten Gottesdienst zu kommen. Besuchen Sie auch die Gottesdienste an den Weihnachtstagen.

15.00 Uhr Gottesdienst (Pfarrer Christof Bleckmann) für Familien mit jüngeren Kindern (bis Kindergartenalter), “2 G” – Erwachsene halten bitte Impf-/ Genesenenzertifikat und Lichtbildausweis bereit. 

16.00 Uhr Gottesdienst (Pfarrer Christof Bleckmann) mit Krippenspiel für Familien mit älteren Kindern (Grundschule bis ca. 6. Klasse), “2 G”-Kontrolle an Pavillons – Erwachsene halten bitte Impf-/ Genesenenzertifikat und Lichtbildausweis bereit. 

17.15 Uhr Gottesdienst (Pfarrer Christof Bleckmann) mit Chormusik für Jugendliche und Erwachsene, “2 G”-Kontrolle an Pavillons – Erwachsene halten bitte Impf-/ Genesenenzertifikat und Lichtbildausweis bereit. 

18.30 Uhr Gottesdienst (Prädikantin Monika Ruhnau) mit Solisten für Jugendliche und Erwachsene, “2 G”-Kontrolle an Pavillons – Erwachsene halten bitte Impf-/ Genesenenzertifikat und Lichtbildausweis bereit. 

23.00 Uhr Christmette (Pfarrer Christof Bleckmann) mit besonderer Musik, “3 G” – Erwachsene halten bitte Impf-/Genesenenzertifikat oder aktuelles Testdokument und Lichtbildausweis bereit.

Weihnachten 2021

25.12.2021, 10.30 Uhr
Singe-Gottesdienst am 1. Weihnachtstag (Prädikantin Monika Ruhnau) in der Ketzberger Kirche, “3 G” – Erwachsene halten bitte Impf-/Genesenenzertifikat oder aktuelles Testdokument und Lichtbildausweis bereit.

26.12.2021, 10.30-16.00 Uhr
„Gottesdienst auf dem Weg“
Start an der Ev.Kirche am Gräfrather Markt. Ein markierter Weg mit weihnachtlichen Stationen (Pfarrer Thomas Schorsch)

(Foto von 2020)

Gottesdienst wieder mit Maske

Liebe Gemeindemitglieder,

ab sofort haben wir bei Gottesdiensten wieder durchgängig Maskenpflicht. Nach neuen Vorgaben der Landeskirche dürfen die Masken nicht mehr abgenommen werden.

Wenn möglich kommen Sie bitte mit FFP2-Maske und unterstützen uns, indem Sie sich an die Maskenpflicht halten.

Vielen Dank und bleiben Sie gesund!

Ihre

Nicola Henkel

Neue Regeln für den Gottesdienstbesuch bzw. Gruppen/Veranstaltungen

Liebe Gemeindemitglieder,

mit der neuen Coronaschutzverordnung kommen veränderte Regelungen. Gleich geblieben sind das Abstandsgebot (1,5 m), die Handdesinfektion und die medizinische Maske bis zum Platz. Entfallen kann die Dokumentation. Sie müssen also die Luca-App nicht mehr nutzen bzw. keinen Zettel mit Ihren Kontaktdaten mehr ausfüllen.

Für mehr Sicherheit für alle Teilnehmer bitten wir Sie nun aber am Eingang um den Nachweis Ihrer Immunisierung oder Ihres negatives Bürgertest-Ergebnisses bzw. negativem PCR-Tests. Der Test darf höchstens 48 Stunden zurückliegen.

Immunisiert sind vollständig geimpfte sowie genesene Personen.

Da wir das beim Ankommen kontrollieren müssen, halten Sie bitte Ihren Impfausweis oder ihr Testzertifikat sowie einen Lichtbildausweis parat.

Wenn dies bei Ihnen alles nicht der Fall ist, können wir Ihnen leider keinen Zutritt gewähren. Alternativ ist – je nach Wetterlage – ein Zusehen/Zuhören von draussen durch die Sommerkirchentür möglich.

Ohne Maske singen dürfen wir drinnen nur, wenn alle geimpft oder genesen sind oder einen negativen PCR-Test nachweisen können. Daher kann dies nur spontan entschieden werden. Wenn Besucher mit einem Bürgertest anwesend sind, müssen wir alle die Masken beim Singen tragen.

Schulpflichtige Kinder und Jugendliche mit Schülerausweis gelten aufgrund ihrer Teilnahme an den verbindlichen Schultestungen als getestete Personen. Kinder bis zum Schuleintritt sind ohne Vornahme eines Coronatests getesteten Personen gleichgestellt. Kinder bis zum Schuleintritt sind von der Verpflichtung zum Tragen einer Maske ausgenommen

Analog gelten diese Regelungen für alle Gemeindegruppen/-veranstaltungen auch im Gemeindezentrum.

Wir bedanken uns bereits jetzt für Ihre Mitarbeit, bleiben Sie gesund!

Ihre

Nicola Henkel

Quelle: www.gemeindebrief.de, Zeichnung: Mester

Kirchengemeinden läuten am Freitag stadtweit die Glocken und laden zur Andacht ein

Solidarität mit den Hochwasser-Opfern

Ein öffentliches Zeichen des Zusammenhalts in der aktuellen Hochwasser-Krise wollen die evangelischen und katholischen Gemeinden der Stadt setzen. Am kommenden Freitag, 23. Juli 2021, werden darum um 18 Uhr in der ganzen Stadt die Glocken läuten.

In mehreren evangelischen Kirchen wie der Stadtkirche Mitte am Fronhof, der Walder Kirche, der Ketzberger Kirche, der Christuskirche in Rupelrath, der Widderter Kirche, der Lutherkirche wird danach ab 18.10 Uhr zu einer Andacht oder Offener Kirche eingeladen, um für Opfer und Betroffene der Hochwasserkatastrophe zu beten. In einem Brief hatte der rheinische Präses Dr. Thorsten Latzel zu Glockenläuten und Andachten oder Offener Kirche als „tröstende Zeichen der Solidarität“ aufgerufen, um deutlich zu machen, „dass wir uns gegenseitig unterstützen, füreinander beten und uns in der Nachfolge Christi gegen die zerstörerischen Mächte des Chaos stemmen“. Die meisten der vom Hochwasser besonders betroffenen Gebiete in NRW und Rheinland-Pfalz liegen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Gemeinden helfen auch praktisch

Bereits am vergangenen Freitagabend wurde in der Dorper Kirche eine Andacht gefeiert. Am letzten Sonntag wurde auch in den evangelischen Gottesdiensten der vom Hochwasser betroffenen Menschen gedacht. In den Gemeinden wird zu Spenden für die Gerd-Kaimer-Stiftung sowie für das Spendenkonto der Evangelischen Kirche im Rheinland aufgerufen. Außerdem haben Mitglieder und Teams aus Gemeinden praktisch bei Aufräumarbeiten geholfen und unterstützen Betroffene mit Sachspenden und Hilfeleistung. Die Notfallseelsorge war während und nach dem Unwetter vor Ort im Einsatz. Pfarrerinnen und Pfarrer sind selbstverständlich für seelsorgliche Gespräche über ihre jeweiligen Telefonnummern ansprechbar (Kontaktdaten gibt es hier). Auch die Evangelische Beratungsstelle steht für Menschen bereit, die das Erlebte mit professioneller Hilfe verarbeiten möchten (Tel. 0212 / 287-287). Im Sozialdiakonischen Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Wald kann die Kleiderkammer genutzt werden (Tel.: 0212 / 318025). Hier steht auch Kinderkleidung zur Verfügung.

Quelle: Thomas Förster, Kirchenkreis Solingen (Link)

Datum: Freitag, 23.7.2021, 18.00 Uhr
Ort: Ev.Kirche Ketzberg, Lützowstr. 96, 42653 Solingen

Präses Thorsten Latzel: „Gott ist der Ort, wo wir unsere Klage lassen können“

Ökumenische Gottesdienste für die von der Flutkatastrophe Betroffenen
Düsseldorf/Trier/Soest (18. Juli 2021). „Gott ist nicht die Antwort auf all unsere Fragen, schon gar nicht jetzt, in diesen Stunden. Aber Gott ist der Ort, wo wir unsere Klage lassen können.“ Das hat Präses Dr. Thorsten Latzel in einem ökumenischen Gottesdienst aus Anlass der Flutkatastrophe am gestrigen Abend, 17. Juli, in der Konstantin-Basilika in Trier betont. Zuvor war er gemeinsam mit der örtlichen Pfarrerin Vanessa Kluge im von der Flutkatastrophe stark getroffenen Trierer Stadtteil Ehrang unterwegs gewesen. Auch das ist Thema im Gottesdienst.

„Beim Seelsorge-Gang durch Ehrang zum Verteilen von Kaffee, Brötchen und Keksen trafen wir auf eine Frau aus der Gemeinde. Sie hatte das Kruzifix ihrer katholischen Oma im überschwemmten Keller gefunden und sichtbar nach draußen auf eine rote Kiste gestellt. Der Gekreuzigte im Schlamm der Überschwemmung. Für mich ist Gott heute genau dort gewesen – mitten im Schlamm der Überschwemmung, auf der Seite der leidenden Menschen, wie seit Urzeiten im Kampf gegen die Chaosmächte“, schreibt Präses Dr. Thorsten Latzel in seinem theologischen Impuls „Die Fluten als widergöttliche Chaosmächte – oder: Christus im Schlamm. Theologische Gedanken zur Überschwemmung“. Wie Gott in der Geschichte handele, bleibe uns letztlich verborgen. „Wir wissen aber um die Liebe Gottes zu allen seinen Geschöpfen – eine kreative, kämpferische, mitleidende Liebe. Eine Liebe, die keine Chaosfluten schafft, sondern sie im Gegenteil verhindert. Sinnbild dessen ist für mich Christus als leidender Schöpfungsmittler am Kreuz“, schreibt Latzel weiter.

Was Kirche tun kann: Orte bieten, um vor Gott klagen und weinen zu können
Trauer, Rettung und Gebet – das sind zentrale Worte aus der Predigt und aus den persönlichen Gedanken der Gäste im Hörfunkgottesdienst. Präses Dr. Thorsten Latzel hat besonders eine Begegnung in Sinzig bewegt: „Dort kamen zwölf Menschen in einer Behinderten-Einrichtung ums Leben. Der Bürgermeister der Stadt sagte nach dem Gedenkgottesdienst: ‚Das war das erste Mal, dass ich seit Tagen zur Ruhe kommen und weinen konnte.‘ Das ist es, was wir als Kirche jetzt tun können: Orte zu bieten, um vor Gott zur Ruhe zu kommen und klagen, weinen zu können.“

Stichwort: #unwetterklage
Die Evangelische Kirche im Rheinland hat einen digitalen Klageraum freigeschaltet. Dort ist Platz für Sorge, Bitten und Trauer. Präses Dr. Thorsten Latzel hat im Klageraum ein Flut-Gebet gepostet. Darin bittet er: „Gott, gib uns Mut, wieder aufzustehen. Gegen Schlamm und Schutt. Lass uns füreinander Trösterinnen und Hoffnungsbringer sein. Gott, hilf uns umzugehen mit dem, was wir nicht verstehen. Und hilf uns so zu leben, dass sich solche Katastrophen nicht vermehren.“

Zur Lage in Solingen:

Team der Notfallseelsorge Solingen im Einsatz
„Es war gegen 22.30 Uhr am Mittwochabend, als Einsatzkräfte begannen, den Solinger Stadtteil Unterburg zu evakuieren“, berichtet Thomas Förster, Pressesprecher des Evangelischen Kirchenkreises Solingen. Weil Wupper und ein Nebenfluss sich immer reißender in den idyllischen Stadtteil ergossen, habe der Krisenstab beschlossen, Bewohnerinnen und Bewohner des überfluteten Stadtteils in eine höhergelegene Grundschule zu bringen. Im Rahmen des Einsatzplans löste die Einsatzleitung der Feuerwehr demnach auch Alarm für die Notfallseelsorge aus, die in Solingen vor allem von der Evangelischen Kirche getragen wird, wie der Kirchenkreis in einer Pressemitteilung erläutert.

Zwei Pfarrer, eine Pfarrerin, ein ehrenamtlicher Seelsorger und eine ehrenamtliche Seelsorgerin blieben demnach bis zum frühen Donnerstagmorgen in der Grundschule sowie in der provisorisch durch das Deutsche Rote Kreuz mit Feldbetten ausgestatteten Schulturnhalle. „Wir gingen von Raum zu Raum und boten den Menschen, die im Laufe des späten Abends und der Nacht zur Sammelstelle gebracht wurden, Gespräche an, um die Situation zu verarbeiten“, erklärt Pfarrer Klaus Hammes, der im Evangelischen Kirchenkreis Solingen auch Vorsitzender des Beirats für die Notfallseelsorge ist. Peter Binz war als ehrenamtlicher Notfallseelsorger vor Ort: „Wir hatten viele gute Gespräche.“ Auch Renate Tomalik war gegen Mitternacht nachalarmiert worden und bis gegen 5 Uhr als Notfallseelsorgerin aktiv. „Ich habe alle möglichen Reaktionen erlebt“, berichtet die Klinikpfarrerin, „einige waren völlig cool. Andere begegneten mir tief verzweifelt, manche haderten mit Gott.“ Auch Magda Becker war als Ehrenamtliche in der Sporthalle vor Ort.

Ein sechster Notfallseelsorger suchte in der Hauptfeuerwache das Gespräch mit Einsatzkräften, die besonders belastende Situationen erfahren hatten. Um 12 Uhr am Donnerstag konnte auch die letzte Person mit ihrem Hund die Turnhalle der Grundschule verlassen. Nachdem die Pegelstände in Unterburg im Laufe des Tages kräftig gefallen waren, durften gegen Mittag laut dem Kirchenkreis Solingen die ersten Unterburger in ihre Häuser zurückkehren. Auch hier kümmerten sich eine Notfallseelsorgerin und ein Notfallseelsorger vor Ort. Der Solinger Krisenstab hatte sie gebeten, Menschen ein Gesprächsangebot zu machen, die nach ihrer Rückkehr verarbeiten mussten, welche Schäden das Hochwasser an ihrem Zuhause angerichtet hatte. Bis zum späten Nachmittag waren sie in ihren violetten Warnwesten mit dem gut lesbaren Schriftzug „Seelsorge“ im Stadtteil unterwegs.

Kirche in Solingen-Unterburg von Fluten der Wupper erwischt

Von den erschreckenden Ausmaßen des Hochwassers der vergangenen Tage blieben auch die Kirchengemeinden im Kirchenkreis Lennep. Wie der Kirchenkreis mitteilt, wurde die Kirche Unterburg im Solinger Stadtteil Unterburg und der angrenzende historische Friedhof von den Fluten der Wupper in Mitleidenschaft gezogen. Das denkmalgeschützte Kirchengebäudeam Ufer der Wupper aus Bruchstein im bergischen Barockstil war demnach von den Wassermassen schnell umschlossen. Auch der benachbarte historische Friedhof aus dem Jahr 1744 sei alsbald von den braunen Fluten bedeckt gewesen. „Sobald das Wasser abgeflossen ist, werden wir die Schäden, die das Hochwasser an unserer Kirche, auf dem Friedhof und im angrenzenden Gemeindehaus angerichtet hat, sichten“, sagte die für Burg zuständige Pfarrerin Almuth Conrad aus der Kirchengemeinde Wermelskirchen.

Hilfsangebote in Solingen:
Spendenkonto der Gerd-Kaimer-Bürgerstiftung
IBAN DE97 3425 0000 0001 6633 84
Stichwort: Hochwasser-Hilfe Solingen

Sie wollen helfen? Sie benötigen Hilfe? Koordinierungstelefon
0212 / 1491 2230
hochwasserhilfe@solingen.de
Quelle: ekir.de

Predigt zum Lied „Wir strecken uns nach Dir“

Foto: Nicola Henkel

Liebe Gemeindemitglieder,

heute hat Prädikantin Monika Ruhnau in unserer Sommerpredigtreihe über ihr Lieblingslied „Wir strecken uns nach Dir“ gepredigt. Es war ein sehr schöner Gottesdienst – mal wieder draussen! Hier der Liedtext:

Wir strecken uns nach Dir

Wir strecken uns nach Dir, in Dir wohnt die Lebendigkeit. Wir trauen uns zu Dir, in Dir wohnt die Barmherzigkeit. Du bist, wie Du bist. Schön sind Deine Namen. Halleluja. Amen. Halleluja. Amen.

Wir öffnen uns vor Dir, in Dir wohnt die Wahrhaftigkeit. Wir freuen uns an Dir, in Dir wohnt die Gerechtigkeit. Du bist, wie Du bist. Schön sind Deine Namen. Halleluja. Amen. Halleluja. Amen.

Wir halten uns bei Dir, in Dir wohnt die Beständigkeit. Wir sehnen uns nach Dir, in Dir wohnt die Vollkommenheit. Du bist, wie Du bist. Schön sind Deine Namen. Halleluja. Amen. Halleluja. Amen.

Friedrich Karl Barth (Text), Peter Janssens (Musik), Evangelisches Gesangbuch 664.

Zum Anhören auf Taufbegleiter.de, hier das Lied Nummer 3:

https://www.evangelisch.de/taufbegleiter/132319/lieder-zur-taufe

Die Predigt zum Download oder direkt nachlesen:

Wie ein aufgeschlagenes Buch liegt das Lied vor mir: Auf der einen Seite, da sind wir mit unserem Verhältnis zu Gott. Nachdem wir uns sehnen, zu dem wir Vertrauen haben, für den wir wunderschöne Namen haben.

Und auf der anderen Seite, da ist Gottes großes Haus, in dem all diese wunderschönen Namen ein Zimmer haben, bei ihm wohnen dürfen. Es sind Dinge, die die Welt oft nicht bieten kann, die wir uns deshalb von Gott erhoffen.

Was heißt Wohnen überhaupt? Für mich: Sich wohl fühlen, im Schlafanzug frühstücken, auch mal Kürmel haben, ganz sich selbst sein zu dürfen.

Mal schau’n, wie es in Gottes Haus zugeht.

Ich lade euch ein zu einem kleinen Streifzug: das 1. Zimmer: die Lebendigkeit:

Liebe Geschwister, damit fing alles an. Im 1. Buch Mose heißt es: Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.

So möchte Gott uns haben: Dass wir wach sind mit unseren Sinnen, genießen können, was wir schmecken, sehen riechen, fühlen. Dass wir Freude spüren können, weil wir um die Traurigkeit wissen, Schmerzen empfinden, weil wir sonst abstumpfen würden. Und so tanzt die Lebendigkeit bei aufgedrehten Boxen durch ihr Zimmer.

Sie muss sich nicht um gefakte Schönheitsideale kümmern, sie kann queer sein, sie darf alt sein, ein körperliches oder geistiges Manko haben – egal, so, wie sie ist, ist sie richtig. Danach strecken wir uns: Rauszukommen aus den Zwängen und Vorstellungen, wie man zu sein hat. Beim Strecken muss ich immer an den Speicher in unserer alten Wohnung denken. Die Leinen waren gespannt von Menschen, die viel größer waren als ich. Also hieß es für jede Wäscheklammer: Strecken.

Aber ich kam dran! Mit Gott kann ich lebendig sein.

Das nächste Zimmer: Die Barmherzigkeit. Die wohl schönste Geschichte von ihr steht im Lukasevangelium: Es ist die vom verlorenen Sohn. Ein junger Mann will partout sein Erbteil vor der Zeit haben, sagt sich los von seinem Vater und macht sich auf in die Fremde. Doch seine Lebensidee haut nicht hin, das Geld ist rasch aufgebraucht, er muss sich sogar als Schweinehirt verdingen. Schließlich traut er sich mittellos und heruntergekommen wieder nach Hause und hofft darauf, dass sein Vater ihn wieder aufnimmt.

Und sein Vater tut mehr als das: Er schenkt ihm sein bestes Gewand und feiert ein riesen Fest für den verloren geglaubten Sohn. Barmherzigkeit, die Tür zu ihrem Zimmer steht immer auf. In Gottes Haus wird sie nicht als Gutmensch madig gemacht. Sie darf aus dem Vollen schöpfen und für ihre Gäste auftischen und bis in die Nacht hinein feiern. Zu ihr trauen wir uns:

Wie ein Kind, dass, wenn es etwas ausgefressen hat, froh ist, wenn es da jemanden gibt, wo es die Sache loswerden kann. Der vielleicht geraderücken kann, aber auf jeden Fall den Druck wegnimmt, dass man sich nicht mehr so allein fühlt.

Barmherzigkeit, welch schöner Name Gottes.

Auf dem Namensschild an der nächsten Tür steht Wahrhaftigkeit.

Sie sitzt entspannt mit einem Glas Rotwein auf der Terrasse: kein Kampf mehr gegen Vorurteile, keine Lebenslügen mehr, keine Maskeraden mehr, das Herz kann aufatmen. Es fühlt sich angesehen und liebevoll erkannt.

Liebe Geschwister, damals, im alten Israel, gab Gott dem Samuel den Auftrag den kleinen Hirtenjungen David zum König salben. Samuel erhebt Einspruch, dieser habe doch überhaupt keine Befähigung dazu. Und so belehrt Gott den Samuel: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. Und rückt behutsam zurecht, was er sieht: freut sich an deinen guten Gaben, doch benennt auch deine Macken, aber ohne dich kleinzumachen, auf eine ehrliche, wahrhaftige Weise.

Liebe Geschwister, habt ihr schonmal einem Menschen gegenübergessen und das Gefühl gehabt: Dem kann ich alles sagen. Bei ihm bin ich gut aufgehoben. Der hat Zeit für mich…

So können und dürfen wir uns vor Gott öffnen.

Weiter geht’s – zur Gerechtigkeit. Wie werde ich sie antreffen? Die Gerechtigkeit hat die Füße hochgelegt. Als sie mein erstauntes Gesicht sieht, erklärt sie mir:

Ja, so ist das in Gottes Haus. Vorbei die Kämpfe, die zermürbenden Diskussionen, das gegen die Wand rennen. Hier wird niemand mehr unterdrückt, keiner ausgegrenzt, keiner übervorteilt. Die Schere zwischen arm und reich gibt es nicht mehr. Ein jeder und eine jede hat den Blick für den andern, Neid und Gier haben ausgedient.

Es ist so wie es der Prophet Jesaja verkündet hat: Fürchte dich nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Komm, lass uns zum Fenster gehen, dann werden die Menschen Psalmen singen vor Freude, weil die Gerechtigkeit vom Himmel schaut.

Ja, so ist es: Wenn Menschen Gerechtigkeit erleben, dann treibt es sie schon mal singend und tanzend wie nach einem Fußballsieg auf die Straßen oder sie lächeln still in sich hinein voll zufriedener Dankbarkeit – Freude über Gerechtigkeit, wie schön, wenn wir sie in Gottes Namen erleben dürfen.

Auf zur Beständigkeit: Nach der großen Sintflut, die Gott über die Erde schickte, ist sie in sein Haus eingezogen. Da sprach Gott: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Und so hat bei ihr alles seinen Platz. Sie liebt Rituale. Für Besuch setzt sie immer als erstes das Teewasser auf. Und dann macht sie es sich gemütlich.

Denn sie muss sich nicht mehr wehren, die ewig gestrige zu sein. Ihre dauerhaften Werte für das Zusammenleben sind in Gottes Haus wohlgelitten: Rücksicht, Respekt, Toleranz. An der Beständigkeit können wir uns festhalten auf dem Weg durch das Leben. Wenn früher in meinen Turnstunden die Kleinsten über die ach so schmale Turnbank balancieren wollten, begleitete ich sie mit einem angewinkelten Arm:

Hier hast du ein Geländer: Wenn du es brauchst, kannst du dich festhalten. So stell ich mir Gottes Beständigkeit vor.

Nun stehen wir vor dem letzten Zimmer – Vollkommenheit. Was mag uns erwarten? Strahlend hell ist das Zimmer. Ein Psalmvers fällt mir ein: Auf dem Zion, dem schönsten aller Berge, zeigt sich Gott in strahlendem Glanz. Doch, oh Wunder, alles ist voller Kürmel und mittendrin sitzt die Vollkommenheit und puzzelt.

Sie zuckt mit den Schultern: Ich bin noch längst nicht fertig. Aber ich bin froh, endlich ein Zuhause zu haben. Hier sagt keiner und keine mehr: Dich gibt es nicht. Und es verwechselt mich auch niemand mehr mit Perfektionismus. Der die Menschen unter Druck setzt und krank werden lässt. Für mich ist jeder Mensch aus vielen kleinen individuellen Puzzleteilchen zusammengesetzt. Wenn diese richtig ineinandergreifen, ist jeder und jede auf eigene Art und Weise vollkommen. Gott gibt den Raum dafür.

Nach solchen Momenten sehnen wir uns: Dass wir spüren: Eins zu sein mit uns, mit der Welt, in der wir leben und mit Gott. Dann können wir etwas erahnen von dem strahlenden Glanz, der uns in seinem Haus erwartet.

Liebe Geschwister, hier endet unser Streifzug. Wo würdet ihr gerne länger verweilen? Euch im Moment am wohlsten fühlen? Und: Welche Zimmer mag es noch geben?

Wie mag es aussehen bei der Hoffnung, der Freiheit oder der Güte? Vielleicht habt ihr Lust bekommen, in den nächsten Wochen weitere Namen für Gott zu finden und euch zu überlegen, wie diese Zimmer wohl ausschauen könnten.

Gott, du bist, wie du bist: Schön sind deine Namen. Und über allen steht: Ich bin da. Mögen die Menschen es in diesen Tagen erfahren: Ich bin da. Amen.

Gehalten im Gottesdienst am 18.07.2021 Prädikantin Monika Ruhnau