Neue Jahreslosung für 2020

Verlag am Birnbach – Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Markus 9,24

Auslegung der Jahreslosung 2020:

Angespannt sitze ich im Wartezimmer eines Arztes und hoffe auf ein gutes Ergebnis der anstehenden Untersuchung. Ich habe Angst, fühle mich hilflos. Viele Menschen aus meinem Bekanntenkreis mussten sich schon schweren Diagnosen stellen – warum sollte ich ausgenommen sein?

„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“

Genau das spielt sich gerade in mir ab: „Ich glaube!“ – Ja, ich weiß mich in Gottes Hand. Ja, ER meint es gut mit mir. Ja, IHM ist nichts unmöglich!
Gleichzeitig rumoren in mir Gedanken wie: Kümmert Gott mein kleines Leben überhaupt? Warum bin ich nur so unruhig und besorgt? Wo bleibt mein Gottvertrauen? Wenn es darauf ankommt, verliere ich den Boden unter den Füßen. Dabei habe ich doch schon so oft Gottes Nähe und Hilfe erlebt …

So erging es bereits den Menschen, die mit Jesus unterwegs waren. Unglaubliches hatten sie mit ihm erlebt: Wie er lebensbedrohliche Wogen glättete, Stürme stillte, Tausende speiste und Kranke heilte. Doch oft machte sich schon bei der nächsten Herausforderung große Hilfslosigkeit breit, so dass Jesus sie fragte: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ (Markus 4, 40)

Genau das passiert wieder einmal. Ein Vater bringt seinen schwer kranken Sohn zu ihnen. Die Situation eskaliert, als sich auch noch Schriftgelehrte einmischen. Wie so oft gesellt sich zur Hilflosigkeit die Aggression. Einer fehlt. Jesus, der plötzlich dazu kommt und in die aufgebrachte Runde hinein fragt: „Was streitet ihr mit ihnen?“ Da platzt alles aus dem Vater heraus, die Angst um seinen Sohn, die Enttäuschung über die Ratlosigkeit der Jünger: „Und du selber warst nicht da – nur deine Jünger und die konnten uns nicht helfen!“ Jesus reagiert nahezu ungehalten: „O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir!“ – und handelt. In Jesus Gegenwart bäumt sich noch einmal die lebensfeindliche widergöttliche Macht in dem Kranken auf. Der Vater setzt alles auf eine Karte und schreit verzweifelt: „Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!“ Eine bewegende Szene. Ein grundehrlicher Mann, dieser Vater! So eine schlimme Krankheit kann eine komplette Glaubensexistenz erschüttern. Trotzdem mutet er sein Anliegen und seinen „Unglauben“ Jesus zu und fleht ihn um sofortige Hilfe an. Jesus schont ihn nicht und erwischt ihn an seiner Schwachstelle: „Du sagst: Wenn du kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Da brüllt der Vater verzweifelt:

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Ein Hilfeschrei aus der Tiefe: „Ich glaube – wäre ich denn sonst zu dir gekommen? Ich kann es nicht ergründen, was das bedeutet, und was du von mir erwartest. Über letzte Konsequenzen dieses Versprechens bin ich mir nicht im Klaren. Und ich kann dir auch nicht beweisen, dass ich „richtig“ innig genug glaube …“ So folgt auf sein Versprechen die Bitte: „… hilf meinem Unglauben!“ Der Vater erkennt, dass nicht nur sein Sohn der Hilfe und der Heilung bedarf, sondern auch er selber, sein Glaube.

Ist die rote Figur in der Grafik der Künstlerin Stefanie Bahlinger dieser Vater, rot vor Anstrengung, seinen Sohn zu retten? Rot vom Weinen und Schreien um Hilfe? Sind die ausgebreiteten Arme eine Geste der Kapitulation? Immer wieder hat er versucht, die Hoffnung nicht aufzugeben. Jetzt kann er nicht mehr, hängt fest, hängt in der Luft. Damit steht er für alle Geschöpfe, die den Boden unter den Füßen verloren haben und sich nach Rettung sehnen. Für die Unsicheren, die nicht wissen, wem sie noch vertrauen oder an was sie noch glauben können. Für die vergeblich nach Orientierung Suchenden. Und auch für die, die sich ihres Glaubens gewiss sind und deren Glaube plötzlich durch eine Grenzerfahrung ins Wanken gerät.

Jesus kommt genau zum richtigen Zeitpunkt zu dem Vater und greift ein. Abruptes Ende einer aufregenden Geschichte.

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Dieser Aufschrei des Vaters ist ein erster Schritt des Vertrauens. Wie wunderbar, dass Jesus das nicht zu wenig ist!

Gleichzeitig bringt der Vater auf den Punkt, was ein Leben in der Nachfolge Jesu ausmacht. Eine Spannung, die mich nicht zerreißen muss, weil Jesus sich ganz in meine Lage versetzt und sie mit mir aushält. So wird die rote Figur zu Christus, der mich mit ausgebreiteten Armen empfängt. Durch sein Leiden und Sterben zerreißt Jesus den Vorhang zum Allerheiligsten, fällt die Mauer, die uns Menschen von Gott trennt. Angedeutet durch die dunkelblauen Fasern am Rand des Ausschnitts. Große Energie strahlt von Jesus Christus aus. Er stellt sich in den Riss, macht den Weg frei. Er eröffnet einen weiten Raum, und schiebt kraftvoll Mauern der Angst und Sorge weg, die mir und meinem Glauben die Luft zum Atmen nehmen.

Jesus sieht und erträgt meine Unsicherheit, wenn mein Glaube angesichts schwieriger Herausforderungen versagt. So begegnet und antwortet Jesus auch seinen von sich selber enttäuschten Jüngern: „Diese Art kann durch nichts ausfahren als durch Beten.“ (Markus 9, 29)
Intuitiv setzt der Vater die sprichwörtliche Einsicht: „Not lehrt beten“ um und ruft:

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Dieses Bekenntnis ist zugleich ein Hilfeschrei, in dem er nicht nur seinen Sohn, sondern sein ganzes Leben Jesus anvertraut. Es ist ein Gebet der Hingabe an Jesus, dem nichts unmöglich ist. So können die Zacken in der Grafik auch dafür stehen, dass er diesen Sprung des Glaubens wagt im Vertrauen darauf, dass Jesus ihn auffängt. – Wenn das kein Glaube ist! Ein Glaube, der seine Kraft aber nie aus sich selber bezieht. Der nur lebendig bleiben und wachsen kann, wenn er in Jesus verwurzelt ist.

Und doch gibt es immer wieder Zeiten, in denen ich Jesu Nähe, seine Kraft, sein konkretes Eingreifen vermisse. Zeiten, in denen mein Glaube wankt. Was hindert mich dann zu rufen:

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Und es gibt Zeiten, in denen mich Jesus herausfordert, über mich selbst und meine Möglichkeiten hinauszuwachsen. Kaum zu glauben, was er mir zu- und anvertraut! Kaum zu glauben, wie seine Möglichkeiten meine Grenzen sprengen! Daran können ihn weder Kleinglaube noch Unglaube hindern.


Motiv: Stefanie Bahlinger
Auslegungstext: Renate Karnstein
Verlag: www.verlagambirnbach.de

 

 

 

Einladung Infoabend für Ausbildung Notfallseelsorger/-in

Notfallseelsorge ist der Dienst unserer Kirche, der sich um Menschen in plötzlichen Krisensituationen kümmert.

Vermittelt wird die Notfallseelsorge durch die Feuerwehr bzw. die Polizei.
Bis vor wenigen Jahren haben diesen Dienst ausschließlich Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises wahrgenommen. Seit einigen Jahren bilden wir auch interessierte Ehrenamtliche für diesen Dienst aus.

Wer sich für diese Ausbildung und den Dienst der Notfallseelsorge interessiert, ist herzlich zu einem Info-Abend eingeladen am Dienstag 10.09. 2019 um 19.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus an der Sandstraße 30.

Unsere Notfallseelsorgerin Simone Henn-Pausch freut sich, Sie begrüßen und informieren zu dürfen.

Gemeindebriefboten gesucht…

Haben Sie Lust auf einen Spaziergang 3 mal im Jahr? Der nächste Gemeindebrief erscheint vorraussichtlich im November 2019. Wir suchen noch Gemeindebriefboten für 4 Bezirke:

Bezirk 6:      Donaustr. / Industriestr. / Unionstr.

Bezirk 30:    Obenflachsberg

Bezirk 32:    Post (Flockertsholzerweg / Flockertsholz / Flockertsberg /                          Auer Weg / Aue / Steinbeck / Bergstr. / Schieten / Dellenfeld /                          Dycker Feld /Lindgesfeld)

Bezirk 33:    Hunoldstraße, Gudrunstraße

Bei Interesse melden Sie sich bitte per E-Mail bei: Nicola.Henkel@ekir.de oder Tel. 591743

 

Sommerpredigtreihe zum Thema „Frieden“

In den Sommerferien gibt es auch in diesem Jahr eine gemeinsame Predigtreihe. Dabei sind wir Teil der kirchenkreisweiten Predigtreihe zum Thema „Frieden“. Einen Flyer hierzu finden Sie am Ende der Seite zum Download. Im Einzelnen geht es in den folgenden gemeinsamen Gottesdiensten mit der Gemeinde Gräfrath um:

Sonntag 14.07.2019  10:30 Uhr  Der Friede Gottes will in Dir beginnen; Pfarrer Sticherling in Gräfrath

Sonntag, 21.07.2019 10:30 Uhr  Friedlich leben! Warum der Frieden unsere Haltung braucht; Pfarrer Clever in Gräfrath

Sonntag, 28.07.2019 10:30 Uhr  Frieden ist machbar! Was wir für den Frieden tun können; Diakonin Albers in Gräfrath

Sonntag, 04.08.2019 10:30 Uhr  „Ich bin nicht gekommen Frieden zu stiften, sondern das Schwert.“ Jesus; Prädikant Dr. Überholz in Gräfrath

Sonntag, 11.08.2019 10:30 Uhr  Suche Frieden, biete Unzufriedenheit! – Warum der Frieden bei uns selber anfängt; Pfarrer Schorsch in Ketzberg

Sonntag, 18.08.2019 10:30 Uhr  Lass mich endlich in Frieden! Warum Frieden manchmal nicht ohne Trennung geht; Prädikantin Ruhnau (Taufe: Pfarrer Sticherling) in Ketzberg

Sonntag, 25.08.2019 10:30 Uhr  Frieden? Geschenkt! Warum Gott Frieden schenkt; Superindententin Dr. Werner in Ketzberg

flyer-predigtreihe-frieden-2019

Ich geb der Gemeinde den Rest

Der neue Kontostand in diesem Jahr beträgt 183,59 €. Allen, die mitgesammelt haben, sei herzlich gedankt. Wenn wir in diesem Jahr 660 Euro zusammen bekommen, erreichen wir die Grenze von 6.000 Euro: „Kleinvieh macht eben auch Mist.“ Das Einsammeln des Geldes und das Einzahlen übernimmt jetzt Küsterin Karen Balint.

Bisher gesammelte Spenden:

2019:            183,59 Euro
2018:            625,51 Euro
2017:           745,52 Euro
2016:          895,99 Euro
2
015:          942,30 Euro
2014:      1.049,06 Euro
2013:       1.082,43 Euro
ges.: 
       5.524,40 Euro

Angefangen hat diese Aktion eigentlich
am 15. November des Jahres 2012.
Da habe ich begonnen, Restgeld aus der Geldbörse zu nehmen und die kleinen Kupfermünzen also 1-Cent-, 2-Cent- und 5-Cent-Münzen zu sammeln. Und tatsächlich kamen so bis Anfang Februar 3,43 Euro zusammen (siehe Bild rechts). Aus dem Katalog einer christlichen Werbemittelfirma habe ich die Idee für den Spruch bekommen und daraus entwickelte sich dann nach und nach die Aktion:

Ich geb der Gemeinde den Rest“.

Wir laden Sie herzlich ein. Sammeln Sie in den nächsten Wochen und Monaten einfach den Rest, also wirklich nur 1-Cent-, 2-Cent und 5-Cent-Münzen, und geben Sie diesen Rest der Gemeinde. So soll bis Jahresende die Summe von 660 Euro zusammen kommen und die 6.000 Euro-Marke geknackt werden.

Es gibt eine kleine Spendendose, die kann man mit ein wenig Geschick selbst nachbauen. Eine PDF-Datei mit der Vorlage ist zum Download bereit.

BastelanleitungRestDose19

Einfach ausschneiden falten und kleben. Damit die Vorlage wirklich hält bitte dickeres Papier oder dünne Pappe verwenden (Im Gemeindezentrum und Kirche finden Sie auch auf Pappe gedruckte Vorlagen zum Selbstbasteln). Die Klebestellen halten mit Klebeband verstärkt noch besser.

Auf dieser Seit wird über den aktuellen Stand des Spendentopfes  informiert. Machen Sie einfach mit und geben Sie der Gemeinde den Rest. Vielen Dank im Voraus!

 

Wir trauern um Prädikant Reinhold Schmitz

Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast. Lukas 2, 29

Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Ketzberg trauert um

Reinhold Schmitz

04.03.1940 – 02.03.2019

Einschlafen dürfen, wenn man das Leben nicht mehr selbst gestalten kann…

34 Jahre war er als Predigthelfer mit Herz und Seele in unserer Gemeinde tätig. Wir werden ihn vermissen.

Für das Presbyterium

Nicola Henkel, kommissarische Vorsitzende

Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung ist am Freitag, den 08. März 2019 in der Ketzberger Kirche.