Gott steht gerade in schweren Zeiten an der Seite der Menschen

Evangelische Kirchen: Gemeinsame Erklärung zur aktuellen Lage

29.10.2020

Detmold/Bielefeld/Düsseldorf. Mit Blick auf den im November nun neuerlich bevorstehenden Teil-Lockdown erklären Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Präses Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen) und Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland) gemeinsam: Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.   (1. Petrus 3,15)

Hoffnung, die weiter trägt als menschliches Vermögen und vernünftiges Kalkül: Die brauchen wir gegenwärtig so nötig wie selten.

Der neuerlich notwendig gewordene Teil-Lockdown bedeutet für viele Menschen eine enorme weitere Belastung.

Wir haben gesehen, wie berufliche Existenzen durch die Beschränkungen im Frühjahr gefährdet und zerstört wurden, wie insbesondere alte Menschen von Einsamkeit bedroht waren, wie unser soziales und kulturelles Leben gelitten hat. Nun müssen wir nach einem kurzen Aufatmen während der Sommermonate erleben, dass die Corona-Pandemie noch lange nicht durchgestanden ist, sondern weitere Anstrengungen und Beschränkungen erfordert. Unterdessen ist unsere Gesellschaft dünnhäutiger geworden, und der dunkle Monat November macht es für viele Menschen zusätzlich schwer. Wir stehen vor schweren Wochen, auch weil das Wissen um den nun herausfordernden Alltag erneut verunsichert und schmerzt.

Uns Christinnen und Christen trägt die Gewissheit, dass Gott auch und gerade in dieser schweren Zeit an unserer Seite steht. Wir trauen dem Leben mehr zu als dem Tod.

Gerade jetzt ist unsere besondere Aufgabe, die Einsamen, Alten und Schwachen nicht im Stich zu lassen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei denen, die sich Tag und Nacht einsetzen in Arztpraxen und Krankenhäusern, auf Intensivstationen, in Altenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.

Uns liegt am Herzen und wir sehen uns in der Pflicht, unserem seelsorglichen Auftrag – wie schon im Frühjahr – unter veränderten Rahmenbedingungen weiter mit ganzer Kraft nachzukommen. Das tun wir auch: Wir laden weiterhin ein zu Präsenzgottesdiensten unter strengen Schutzmaßnahmen. Unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger sind ansprechbar und suchen auch weiterhin den Kontakt zu den Menschen. Kirchliche Beratungsstellen bieten nach wie vor ihre Hilfe und Unterstützung an.

In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei denen, die nun erneut um ihre berufliche Existenz bangen: bei den Kulturschaffenden, den Gastronomen, Hoteliers und Selbstständigen, gerade in der Kulturszene und der Veranstaltungsbranche, und vielen anderen mehr.

Unsere Gedanken und Gebete begleiten die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern, Kommunen und Landkreisen, die nach bestem Wissen und Gewissen schwere Entscheidungen treffen.

Der November als Monat des Gedenkens an die Verstorbenen ist der letzte Monat des Kirchenjahres. Ihm folgt die Adventszeit: Eine Zeit der Erwartung – und zugleich eine Zeit der Buße und der Umkehr. Innehalten, umkehren und neue Wege einschlagen – in der Erwartung Gottes, der sich zu uns aufmacht. Als Mensch unter Menschen, mitten hinein in diese schwere Zeit. Niemand und nichts ist verloren.

Diese Hoffnung trägt uns. Diese Hoffnung tragen wir in die Welt. Jetzt erst recht.

Herzliche Einladung zu unserer Gemeindeversammlung am Sonntag, 01.11.2020

Im Kurz-Gottesdienst am Sonntag, 1.11.2020 um 10.30 Uhr in der Ketzberger Kirche (Lützowstr./Ecke Tersteegenstraße) wird das neue Presbyterium an sein Gelübde erinnert. In der Gemeindeversammlung informieren wir Sie übert Aktuelles aus dem Gemeindeleben. Dabei lernen Sie unser neues Presbyterium kennen, da jeder einen Tagesordnungspunkt vorstellt. Wir freuen uns auf Sie!

Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:

  • Begrüßung
  • Unser neuer Pfarrer Christof Bleckmann stellt sich vor
  • Gemeindeleben und Corona
  • Gottesdienste aktuell und Planung
  • Finanzlage der Gemeinde
  • Klingenkirche 2030
  • Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gräfrath
  • Gebäude
  • United 4 Rescue
  • Zeittafel
  • Verschiedenes

Alle Gemeindemitglieder und Mitarbeitenden sind herzlich eingeladen! Wünsche an die Tagesordnung richten Sie bitte vorab an Pfarrer Christof Bleckmann, Tel. 0212-51112, Mobil: 0157 3066 73 01
E-Mail: christof.bleckmann@ekir.de

Gemeindemitglieder können Fragen stellen und Wünsche äußern. Das Presbyterium wird alles in seine Beratungen einbeziehen und auf geeignete Weise (u.a. hier auf der Homepage) über seine Beschlüsse informieren.

 

 

Festsetzung des Rettungsschiffs politisch motiviert

„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt!“ Die Kirchengemeinde Ketzberg ist Bündnispartnerin von United For Rescue – Vereint für Flüchtlinge. Das Bündnis, zu dem viele Kirchen und soziale Organisationen gehören, will mit dem Schiff Seawatch 4 die zivile Seenotrettung im Mittelmeer stärken. Jetzt gibt es Probleme. Die Flüchtlingshilfs-Organisation bittet um Aufmerksamkeit und Unterstützung:

Liebe Bündnispartner*innen,

die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung hat einen traurigen Höhepunkt erreicht: In den vergangenen drei Monaten wurden fünf Rettungsschiffe festgesetzt, darunter auch unser Bündnisschiff.

Nach der Festsetzung der Sea-Watch 4 am 19. September wurden die festgestellten technischen Kleinmängel bereits größtenteils behoben und die Arbeiten in einer Nachkontrolle durch deutsche Inspekteure der Klassifikaktionsgesellschaft DNV.GL abgenommen. Bestehen bleiben vor allem die politisch motivierten Gründe für die Festsetzung.

Der Vorwurf, die Größe der Kläranlage des Schiffs sei nur für die Anzahl der Crewmitglieder ausreichend, nicht aber für zusätzliche gerettete Personen, ist absurd. Die Behörden werfen Sea-Watch vor, mehr ‘Passagiere’ an Bord genommen zu haben, als in den Schiffspapieren angegeben. Nicht nur erfüllen die Sanitäranlagen auf der Sea-Watch 4 alle rechtlichen Anforderungen und wurden vom Flaggenstaat vor dem Einsatz abgenommen. Gerettete als reguläre Passagiere zu zählen, widerspricht auch internationalen Übereinkommen, führt die Pflicht zur Rettung aus Seenot ad absurdum und würde auch den Großteil staatlicher Rettungsschiffe unmittelbar aus dem Verkehr ziehen.
Die Jurist*innen von Sea-Watch in Italien prüfen nun alle rechtlichen Mittel, um gegen die Festsetzung vorzugehen.

Das Blockieren ziviler Rettungsschiffe, begründet mit angeblichen Sicherheitsmängeln, ist staatliche Willkür und verhindert systematisch Rettungsoperationen im zentralen Mittelmeer.
Neun Akteure der zivilen Seenotrettung fordern deshalb nun in einem gemeinsamen Videostatement das Ende jeglicher Form von Kriminalisierung, darunter Sea-Watch, Ärzte ohne Grenzen, Proactiva Open Arms, Alarm Phone, Sea-Eye, Mediterranea Saving Humans, Mare Liberum, RESQSHIP and Salvamento Marítimo Humanitario

Ihr findet das Video in verschiedenen Formaten für Instagram, Facebook und Youtube hier: https://www.dropbox.com/sh/xi8f67b9ba6z5o0/AAC5BobBNX1L9GWmIxQhI86oa?dl=0

Bienen auf dem Ketzberger Friedhof

Bedauerlicher Vorfall, aber Fortsetzung im Jahr 2021

“Ich beobachte die Bienen gern. Ich bin völlig begeistert!” Gerhard Oberstraß ist Imker. Eines seiner Völker konnte er im Sommer 2020 in der hinteren Ecke auf dem Ketzberger Friedhof aufstellen. Der Standort ist geeignet, weil die Bienen dort ideale Lebensbedingungen haben: hinter der Friedhofshecke sind Felder, es gibt viele Wildblumen und auf dem Friedhof sind bienenfreundliche Pflanzen wie Lavendel. “Bienen haben einen Radius von zwei bis drei Kilometern. Hier finden sie alles”, sagt der 71jährige Oberstraß, der früher als Besteckschleifer arbeitete.

Bienenstöcke auf Ketzberger FriedhofBeobachten auf Distanz
Bienen sind friedliche Tiere. “Sie stechen nur, wenn sie einen Grund haben”, weiß Oberstraß, nämlich wenn sie bedrängt oder gequetscht werden. Man kann Bienen gefahrlos aus einiger Entfernung beobachten. Dann sieht man, wie das Flugloch von Wächterbienen geschützt wird, oder wie Bienen mit viel Blütenstaub an den Beinen herangeflogen kommen. Das Bienenvolk besteht aus weiblichen Arbeiterbienen, die die Königin und die Larven versorgen. “Na Mädels”, begrüßt Gerhard Oberstraß seine Bienen, um die er sich regelmäßig kümmert. Er hat das Imker-Handwerk von seinem Schwiegersohn erlernt, der sich seit 15 Jahren für Bienen engagiert. Ein Bienenvolk ist ein sensibles Ganzes, es besteht aus 5.000 bis 50.000 Einzeltieren, deren Zusammenarbeit fasziniert.

Die Bienenstöcke hat der Imker vor dem Winter vom Ketzberger Friedhof abgeholt und bereitet sie vor, im nächsten Jahr wieder dort aufgestellt zu werden. Leider gab es einen unerfreulichen Zwischenfall, der dem Bienenvolk das Leben kostete: offenbar hat jemand unbefugt den Deckel des Bienenstocks geöffnet, dabei ist Ameisensäure verschüttet worden, die eigentlich gegen Milben schützt. Die veränderte Dosis der Säure hat dem sensible Bienenvolk nicht gut getan.

Respekt vor sensiblem Bienenvolk
Der Schaden ist auf Unachtsamkeit und Unkenntnis zurückzuführen, deshalb rät Imker Oberstraß, den Bienenstock nicht zu berühren. Die Absperrung darf nicht überwunden werden und auf keinen Fall soll jemand den Deckel öffnen. Ab Frühjahr 2021 soll es wieder ein Bienenvolk auf dem Ketzberger Friedhof geben. Einmal mehr zeigt sich, dass der Friedhof nicht nur ein Platz für Verstorbene ist, sondern auch ein natürlicher Lebensraum von ökologischem Wert.

Text: Bleckmann
Fotos: Oberstraß, Bleckmann

Interessante ARD-Dokumentation zu „Wir schicken ein Schiff“ – Seenotrettung im Auftrag der Kirche

Liebe Gemeindemitglieder,

wenn Sie im nächsten Absatz das blau unterlegte Wort „Film“ anklicken, gelangen Sie zu einem interssanten Bericht über die Sea Watch 4:

Der Film porträtiert das Engagement der EKD und ihres Ratsvorsitzenden, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, ein zusätzliches ziviles Rettungsschiff zu schicken, um dem Sterben im Mittelmeer ein Ende zu setzen.

Quelle: www.gemeindebrief.de