
Gott schenke Dir…

Evangelische Kirchengemeinde Ketzberg
Kirche auf dem Ketzberg. Wir leben aussicht(s)reich.
Auf Jesus Christus hören
Jesus Christus steht im Zentrum der Sommerpredigtreihe 2024: Er ist Menschen begegnet, hat auf sie gewirkt und ihr Leben geprägt. Dass die Begegnung mit Jesus Christus bis heute lebensverändernd wirkt, ist Hoffnung und Erfahrung zugleich. Unsere Vorstellung von Jesus Christus entspringt dabei nicht unseren Wünschen, sondern hat seinen
Fluchtpunkt in dem biblischen Zeugnis. Wir folgen dabei der Erkenntnis der Barmer Theologischen Erklärung, mit der die Bekenntnissynode zur Zeit des Kirchenkampfes vor 90 Jahren klarstellte: „Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.“ (These 1) Also predigen wir mit Bibeltexten, in denen wir auf Jesus Christus hören. Wir hören heute, in unserer Gegenwart und an dem Ort, wo wir leben. Wir Predigerinnen und Prediger freuen uns auf diese Auseinandersetzung und hoffen auf viele interessierte Mit-Hörerinnen und -Hörer!
Sonntag, 7. 7. 2024, Ketzberg Familiengottesdienst mit den Soulkids
Jesus und seine Freunde (Johannes 15,14), Pfarrer Christof Bleckmann
Sonntag, 14. 7. 2024, Ketzberg mit Abendmahl
Besser nicht regieren als falsch regieren. Jesus will kein König sein. (Joh 6, 1-15)
Pfarrer Christof Bleckmann
Sonntag, 21. 7. 2024, Ketzberg
Halt dich an mir fest (Jesus heilt die blutflüssige Frau), Prädikantin Monika Ruhnau
Sonntag, 28. 7. 2024, Gräfrath
Gibt es Heilung von falscher Theologie? Die 1. These der Theologischen Erklärung von Barmen, Prädikant Dr. Holger Ueberholz
Sonntag, 4. 8. 2024, Gräfrath
Jesus: „Eure Rede sei: Ja, ja, nein, nein!“ (Matthäus 5, 33-37), Pfarrerin i.R. Dagmar Kunelis
Sonntag, 11. 8. 2024, Gräfrath
Die Heilung am Teich Bethesta (Johannes 5), Pfarrer Thomas Schorsch
Sonntag, 18. 8. 2024, Gräfrath mit Abendmahl
Von Jesus lernen (Matthäus 11, 28-30), Diakonin Bärbel Albers
Bitte kommen Sie schwarz gekleidet. Wenn Sie einen lauten Pfiff hören, bitte gemeinschaftliches Schweigen für 20 Minuten. Ein weiterer Pfiff danach signalisiert das Ende des Schweigens.
Wir haben als Gemeinde unser Schutzkonzept aktualisiert und veröffentlichen es hier:
S.1: Ketzberger Präambel
S. 2-44: Schutzkonzept des Kirchenkreises Solingen
S. 45-47: Ketzberger Konkretionen
Besonders wichtige Stellen:
S. 17-20 Wichtige Adressen
S. 21-22: Verhaltenscodex
Link zur Forum-Studie: https://www.forum-studie.de/
Link zur EKD: https://www.ekd.de/statement-kirsten-fehrs-forum-studie-82478.htm
Link zur EKiR: https://presse.ekir.de/presse/CE550083046D489BBD9AA8AD2C63DA10/rheinische-kirche-zur-forum-studie-ergebnisse-sind-erschuetternd
Link zur Diakonie Rheinland/Westfalen/Lippe: https://www.diakonie-rwl.de/themen/aktiv-gegen-sexualisierte-gewalt/sexualisierte-gewalt-1
Link zum Kirchenkreis Solingen: https://www.klingenkirche.de/aktuell/aktuelle-meldungen/aktuelle-meldungen-leser/234690.html
Quelle: EKiR
Ergänzung 06.02.2024:
Gemeinsame Erklärung der Landeskirchen und des Rates der EKD sowie des Bundesvorstandes der Diakonie Deutschland zur Aufarbeitungsstudie „ForuM“ vom 6.2.2024
Die Stellungnahme kann auch unter www.ekd.de/Forum-Stellungnahme heruntergeladen werden.
1. Korinther 16,14
Lieber Paulus,
ein herausfordernder Satz, den du am Schluss deines Briefes an die Gemeinde in Korinth schreibst! Vor fast 2000 Jahren hast du auf deinen Missionsreisen weite Strecken zurückgelegt und bist an vielen Orten unterschiedlichsten Menschen begegnet. So auch in Korinth, wo du bei Aquila und Priscilla, einem judenchristlichen Ehepaar, wohnen und als Zeltmacher arbeiten konntest. Als Apostel hast du dir einen großen Namen gemacht und zählst bestimmt zu den meistzitierten Theologen! Beim Verfassen deiner Briefe konntest du nicht ahnen, dass sie bis heute gelesen und in umfangreichen Lehrbüchern verhandelt werden. Ist es nicht umwerfend, dass mir deine Briefe in der Bibel als Wort Gottes begegnen? Wie hättest du sie wohl als Kind der heutigen Zeit geschrieben? Ob du den einen oder anderen Satz anders formuliert hättest, an dem sich bis heute die Geister scheiden?
Was ich an dir bewundere: du setzt dich leidenschaftlich für das ein, wovon du überzeugt bist. Du wurdest angefeindet und gesteinigt, warst oft in Lebensgefahr und wurdest ins Gefängnis geworfen. Nichts konnte dich von deinem Auftrag abhalten, Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen.
Über Briefe hieltest du Kontakt zu den jungen Gemeinden. Ich staune, dass in Korinth schon Konflikte schwelten, die unsere Kirchen und Gemeinden bis heute beschäftigen und zu Trennungen führen.
„Was sollen wir nun hierzu sagen?“ (Römer 4,1) – dieser Satz aus deiner Feder bringt es auf den Punkt, was dich in deinen Briefen umtrieb und uns bis heute immer wieder neu herausfordert, Stellung zu beziehen. Du wagst es, die Gemeinde in Korinth zu ermahnen und Dinge konkret anzusprechen.
Bei allem Bemühen entdeckst du als Kenner der Tora und als Verkündiger der bedingungslosen Gnade Gottes in Jesus Christus, dass ohne Liebe alles nichts ist und nichts nützt. In deinem „Hohelied der Liebe“ wirst du zum Poeten. Es ist einer der berührendsten Texte über die tiefen Dimensionen von Liebe, die das ganze Leben mit all seinen Bezügen umfasst. Die göttliche Liebe eben …
Deshalb am Ende deines Briefes:
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. 1.Korinther 16, 14
Wie deine ursprünglichen Adressaten mit dieser Herausforderung umgegangen sind, weiß ich nicht. Ich möchte mich ihr stellen und weiß jetzt schon, dass ein ganzes Leben dazu nicht reicht. Trotzdem wage ich es …
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. „Ist doch klar!“, werden die meisten zustimmen. „Wer will das denn nicht?“
Wie oft nehme ich für mich bewusst oder unbewusst in Anspruch, dass Liebe die Motivation meines Handelns ist! Dabei entdecke ich, wie hauchdünn der Grat zwischen Liebe und Machtausübung sein kann. Wir erleben das als Eltern und als Kinder. Auch in Gemeinden, wenn ein Amt, ein Dienst, ein Stil so zur persönlichen Herzenssache wird, dass kein Raum bleibt für andere Sichtweisen. Wie schnell verschwimmen die Grenzen zwischen leidenschaftlichem Engagement für die Gemeinde und Durchsetzung von Eigeninteressen, oft als selbstloser Dienst getarnt.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
„Ist doch klar!“ heißt noch lange nicht: „Geht klar!“ Dazwischen liegen Welten. Diese Aufforderung hält mir einen Spiegel vor und stellt mich in Frage. Meint Paulus mit „Alles“ auch wirklich Alles?
In der Grafik der Künstlerin Stefanie Bahlinger entdecke ich zwei Kreise, die sich überschneiden. Sie können stehen für zwei Menschen, für Himmel und Erde, für Gott und Mensch, für Gesellschaft und Kirche, für Alltag und Gottesdienst, für Familie und Beruf … Für alle Bereiche meines Lebens. Für Alles eben.
Die Schnittmenge der Kreise ist weiß umrandet und bildet einen Fisch, Geheimzeichen und zugleich Bekenntnis der ersten Christen: Ichthys – Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter. Der Fisch liegt in der Mitte eines Herzens, das sich in beide Kreise hinein ausbreitet und so seine Form gewinnt. Was ich nur halbherzig, mit zusammengebissenen Zähnen oder aus Gewohnheit durchziehe, lasse ich besser. Soll ich also nur das tun, wofür ich mich begeistern kann und was mir Freude macht? Den leidigen Rest überlasse ich gerne anderen. Vielleicht ist genau das die Nagelprobe: Wo handle ich lieblos anderen gegenüber, wenn ich nur noch das tue, wofür mein Herz schlägt?
Wie ich etwas tue, kann entscheidender sein, als was ich tue. Paulus drückt das in seinem Hohelied der Liebe radikal aus: Wenn ich im Glauben Berge versetzen kann und ich alles, was ich habe, für andere einsetze – „hätte aber die Liebe nicht“, wäre alles nichts und zu nichts nützlich. Tiefe Erkenntnisse biblischer Wahrheit drohen fanatisch zu werden, wenn sie nicht in der Liebe ihren Ausdruck finden. Ohne Liebe erstickt der Glaube – sie ist die Atemluft des Glaubens.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
Stefanie Bahlingers Grafik strahlt in unterschiedlichen Rot – und Orangetönen diese wärmende und belebende Liebe aus. Mitten durch das Herz strömt diese Atemluft, die die ganze Grafik erfrischt, sie in Bewegung bringt. In den rechten dunkleren, rotbraunen Kreis dringen viele bunte Flecke. Wo Gottes Geist weht, geschieht etwas, entsteht Neues. Gott hat sich nicht gescheut, mit uns in Berührung zu kommen: im geschwungenen weißen Kreuz der Künstlerin überschneiden sich Himmel und Erde: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3, 16
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
meint nicht, mit dem „Mantel der Liebe“ alle Konflikte zudecken. Jesus lebte und handelte oft überraschend anders und provozierend. Er scheute keine Auseinandersetzungen mit den religiösen Führern, die das Gesetz achteten und liebten, aber die Menschen, die das nicht konnten oder wollten, verachteten. Genau für die schlägt Jesu Herz. Seine Liebe eröffnet Schwachen und Gescheiterten Räume, neu anzufangen. Sie knackt auch harte Schalen wie die dunkle Umrandung der unteren Herzhälfte in der Grafik.
Nach seiner Auferstehung fragte Jesus seinen Jünger Petrus drei Mal: „Hast du mich lieb?“ Das Einzige, was für ihn zählte, nachdem Petrus ihn zuvor in einer seiner dunkelsten Stunden drei Mal verleugnet hatte.
„Hast du mich lieb?“, fragt Jesus auch mich. Ich liege ihm also am Herzen… Seine Frage trifft mich mitten ins Herz! Bestürzt und verwirrt bleibe ich erst einmal eine Antwort schuldig. Ich liebe meine Familie, engagiere mich leidenschaftlich für Herzensanliegen, grabe mich hinein in Gottes Wort, befasse mich intensiv mit aktuellen Fragen in Kirche und Gesellschaft und ringe nach Antworten.
„Hast du mich lieb?“, fragt Jesus. Immer wieder, um mich neu auszurichten. Auf IHN und auf meine Welt um mich herum. Eine liebevolle Unterbrechung aus meiner Geschäftigkeit. Ein zur Ruhekommen, wie es die Grafik oben rechts ausstrahlt. So geschieht seine Liebe: sie verändert mich und so auch die Welt um mich herum. Auch durch kleine Herzen wie meines.
P.S. Lieber Paulus, am meisten bewundere ich deine Ehrlichkeit. Zeitlebens hast du darunter gelitten, wie weit „Ist doch klar“ und „Geht klar“ auseinanderliegen. Für mich gipfelt diese Einsicht in den beiden letzten Versen deines Hohelieds der Liebe: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13, 12 u. 13)
Danke, lieber Paulus. Du bist mir ein Stück ans Herz gewachsen, auch wenn ich mich wohl immer an einigen deiner Aussagen reiben werde …
Quelle: Verlag am Birnbach