Das Presbyterium der Kirchengemeinde

Das Presbyterium der Kirchengemeinde ab März 2024:

Vorsitzender ist

Pfarrer Christof Bleckmann

Email: christof.bleckmann@ekir.de

Handy-Nr. 0157 30667301 oder Tel. 0212 51112

Stellvertretende Vorsitzende ist Nicola Henkel.
Email: nicola.henkel@ekir.de, Tel. 0212 591743

Kirchmeister (Finanzminister) ist Folkert van Lessen.
Email: folkert.van_lessen@ekir.de

Die weiteren Presbyterinnen und Presbyter sind:

Tanja Hanz
Email: tanjahanz@t-online.de

Reiner Kirchner
Email: reiner.kirchner@ekir.de, Tel. 015787950532

Claudia Obermeier
Email:

Kurt Runge
Email: kurt.runge@ekir.de, Tel. 0212 56492

Ich geb der Gemeinde den Rest

Der neue Kontostand in diesem Jahr beträgt 183,59 €. Allen, die mitgesammelt haben, sei herzlich gedankt. Wenn wir in diesem Jahr 660 Euro zusammen bekommen, erreichen wir die Grenze von 6.000 Euro: „Kleinvieh macht eben auch Mist.“ Das Einsammeln des Geldes und das Einzahlen übernimmt jetzt Küsterin Karen Balint.

Bisher gesammelte Spenden:

2019:            183,59 Euro
2018:            625,51 Euro
2017:           745,52 Euro
2016:          895,99 Euro
2
015:          942,30 Euro
2014:      1.049,06 Euro
2013:       1.082,43 Euro
ges.: 
       5.524,40 Euro

Angefangen hat diese Aktion eigentlich
am 15. November des Jahres 2012.
Da habe ich begonnen, Restgeld aus der Geldbörse zu nehmen und die kleinen Kupfermünzen also 1-Cent-, 2-Cent- und 5-Cent-Münzen zu sammeln. Und tatsächlich kamen so bis Anfang Februar 3,43 Euro zusammen (siehe Bild rechts). Aus dem Katalog einer christlichen Werbemittelfirma habe ich die Idee für den Spruch bekommen und daraus entwickelte sich dann nach und nach die Aktion:

Ich geb der Gemeinde den Rest“.

Wir laden Sie herzlich ein. Sammeln Sie in den nächsten Wochen und Monaten einfach den Rest, also wirklich nur 1-Cent-, 2-Cent und 5-Cent-Münzen, und geben Sie diesen Rest der Gemeinde. So soll bis Jahresende die Summe von 660 Euro zusammen kommen und die 6.000 Euro-Marke geknackt werden.

Es gibt eine kleine Spendendose, die kann man mit ein wenig Geschick selbst nachbauen. Eine PDF-Datei mit der Vorlage ist zum Download bereit.

BastelanleitungRestDose19

Einfach ausschneiden falten und kleben. Damit die Vorlage wirklich hält bitte dickeres Papier oder dünne Pappe verwenden (Im Gemeindezentrum und Kirche finden Sie auch auf Pappe gedruckte Vorlagen zum Selbstbasteln). Die Klebestellen halten mit Klebeband verstärkt noch besser.

Auf dieser Seit wird über den aktuellen Stand des Spendentopfes  informiert. Machen Sie einfach mit und geben Sie der Gemeinde den Rest. Vielen Dank im Voraus!

 

Predigt am 27.01.2019 zu 2. Mose 3,1-15 Gott und sein Name

Die Liebe Gottes, die Gnade Jesu Christi und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch allen. Amen.

Liebe Schwestern und Brüder!

Kennt Ihr das? Ich gehe durch Solingen, bin in Gedanken völlig woanders, und schrecke plötzlich auf, weil jemand mich anspricht. Eigentlich hätte ich mich gar nicht erschrecken müssen, denn der andere kam mir ja schon eine ganze Weile entgegen. Aber wie gesagt, ich war in Gedanken und völlig woanders. Da nimmt man schon mal Dinge in der Umgebung nicht wahr, vor allem, wenn man sich auf einem bekannten Gelände, in einer bekannten Umgebung bewegt. Mir passiert das eben auch ohne, dass ich aufs Smartphone schaue. Die Augen sind zwar offen und nach vorne gerichtet, aber eigentlich bin ich wie blind.

Offene Augen für seine Umgebung haben ist aber grundsätzlich nicht verkehrt. Wie gut, dass es dem Mose nicht so ging wie mir, wie gut, dass es damals kein Smartphone gab, dass ihn ablenkte, denn so hatte er die Augen auf und nahm wahr, was es da in seiner Umgebung zu sehen gab. Hört aus dem 2. Buch Mose im 3. Kapitel den heutigen Predigttext:

„2.Mose 3,1-15 Moses Berufung
1 Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb.  2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.  3 Da sprach er: Ich will hingehen und diese wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt. 4 Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! 6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört; ich habe ihre Leiden erkannt.  8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie aus diesem Lande hinaufführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.  9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Drangsal gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. 11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? 12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge. 13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: „Ich werde sein“, der hat mich zu euch gesandt.  15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.

Was für eine Geschichte: Mose sieht in der Steppe einen brennenden Dornbusch. Das ist an sich nichts verwunderliches, Dornbüsche gibt es dort zuhauf, und es kommt immer wieder mal vor, dass sie in der Hitze des Tages Feuer fangen. Doch dieser Dornbusch war schon was Besonderes, denn er verbrannte nicht einfach. Und das will Mose dann genauer sehen. Und mit seiner Neugier beginnt seine Berufungsgeschichte und die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten.

Einiges ist merkwürdig an dieser Geschichte, dies will ich kurz beleuchten: Dass Gott oder sein Bote sich im Dornstrauch befindet ist nach jüdischer Auslegung ein Zeichen dafür, dass er ein mitleidender Gott ist. Raschi, ein mittelalterlicher jüdischer Auslegung schreibt: „aus dem Dornbusch und nicht aus einem anderen Baum, wegen „mit ihm bin ich im Elend“ (Psalm 91,15). Und somit gibt der Vers schon einen Hinweis auf den Gottesnamen, den Martin Buber und Franz Rosenzweig in Ihrer Verdeutschung der Schrift mit „ICH BIN DA“ wiedergaben, zu verstehen als „ich bin mit dir“.

Das andere ist die Heiligkeit des Boden und das Ausziehen der Sandalen. Das müssen später auch die Priester in der Stiftshütte und im Tempel tun. Martin Vahrenhorst (Predigtmeditation im Christlich-jüdischen Kontext zur Perikopenreihe 1, Berlin 2018, S. 91)  schreibt dazu: „Der Vers oszilliert (schwankt) zwischen Distanz und Intimität, denn die Schuhe zieht man sich dort aus, wo man sich als Gast gleichsam zuhause fühlen darf. Oder geht es um etwas ganz anderes. Barfuß spürt man die Verbindung zum Erdboden besonders gut und manchmal auch schmerzhaft.“ – Der Mensch Mose, hebr. Adam, steht barfuß auf dem Erdboden, hebr. Adama. Vahrenhorst (ebenda S. 91) führt dies zu der Frage: „Muss man besonders gut geerdet sein, wenn man dem Gott Israels begegnen will?“ Diese Frage will ich so einfach mal  stehen lassen.

Die nächste Auffälligkeit ist, dass Mose sein Antlitz angesichts der Gottheit verhüllt: die Kippa der Juden hat in dieser Szene ihren Ursprung. Mose ist der erste, von dem dies erzählt wird und gleichzeitig ein Lebensthema des Mose angedeutet: Hier verhüllt er sein Antlitz. Später, nach der Befreiung des Volkes, wieder am Berg Gottes wird er vergeblich wünschen Gottes Herrlichkeit zu schauen. Und im Rückblick auf ihn wird es am Ende des 5. Mosebuches heißen, dass niemand wie er Gott von Angesicht zu Angesicht gekannt habe. (Anstoß von Vahrenhorst, ebd. S. 91f.)

Dann kommt Gott zu seinem Rettungsplan: Er, der Gott der Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs hat das Schreien seines Volkes gehört. Er erinnert sich an seine Verheißungen, und will das Volk nun aus der Sklaverei befreien und Mose soll dabei die handelnde Person sein.

Auf den ersten Einwand Mose: „Wer bin ich?“ antwortet Gott mit der Zusage: „Ich werde mit Dir sein!“ (Hier schon die Vorwegnahme des Gottesnamens)

Es war üblich, dass die Götter im Alten Orient Namen hatten, also fragt Mose nach: „Welchen Namen soll ich sagen? Wer bist Du?“ Und die Antwort Gottes ist „Ich bin der ich sein werde“ nach der Übersetzung von Luther, „ICH BIN DA“ im Sinne des ich bin mit dir bei Martin Buber und Franz Rosenzweig und als solcher erweist er sich als der Gott der Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Der Mensch und seine Identität und Gott seine Identität sind auf einander bezogen:

Der Mensch ist der, mit dem Gott ist.
Gott ist der, der bei dem Menschen ist.“

Zusammengenommen: Der mit seinem Volk mitleidende Gott spricht aus Dornbusch Mose an. Geerdet erst ist er zur Zwiesprache mit ihm bereit. „Das Mit-Sein Gottes, das vor dem Leid nicht halt macht“, daran hat sich Gott gebunden.

Wenn Gott so klar Stellung bezieht, dann sollten wir das auch, und damit bin ich noch mal beim heutigen Datum (27.01. Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz): 1986 wurde Elie Wiesel mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Er hat immer wieder an die Shoah, die Vernichtung der Juden durch die Nazis erinnert, ist aber nie bei einer Erinnerung stehen geblieben. In seiner Rede bei der Verleihung ruft er zu Konsequenzen auf: „Wir müssen Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, nicht dem Opfer. Schweigen ermuntert den Folterer, niemals den Gefolterten. Manchmal müssen wir einschreiten. Wenn menschliche Leben bedroht sind, wenn menschliche Würde in Gefahr ist, werden nationale Grenzen und Gefühlslagen irrelevant. Wo auch  immer Männer und Frauen wegen ihrer Rasse, Religion oder wegen ihrer politischen Ansichten verfolgt werden, dieser Ort muss – in diesem Moment – das Zentrum der Welt sein…“ Und wenig später fährt er fort: „So lange wie ein Dissident im Gefängnis sitzt, ist meine Freiheit keine wirkliche. So lange wie ein Kind hungrig ist, werden unsere Leben von Pein und Scham gefüllt sein. Was all diese Opfer vor allem anderen brauchen, ist, das sie wissen, dass sie nicht alleine sind; dass wir sie nicht vergessen; dass wir, wenn ihre Stimmen erstickt werden, ihnen unsere Stimme leihen, dass während ihre Freiheit von uns abhängt, die Qualität unserer Freiheit von ihnen abhängt.“ Und das ganze geht hin zu einem weiteren Satz: „Unsere Leben gehören nicht uns allein, sie gehören all denen die uns verzweifelt brauchen.“ (Alle Passagen der Rede übersetzt nach https://www.nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/1986/wiesel-acceptance_en.html)

Vergangenheit, Bibeltext und Gegenwart zusammengebracht könnte das so heißen: Gott ergreift Partei. „Gott leidet mit seinem Volk mit“ – Sein Name ist Programm „Ich bin mit Dir“. Gott greift ein, weil er sich erinnert. Mose wird berufen und das Projekt der Befreiung der Israeliten in Angriff genommen.

Immanuel „Mit uns ist Gott“ – so ist der verheißene Name des Messias.

Wir Christen glauben, dass Jesus dieser verheißene ist. Jesus hat es gemacht wie Gott, er war an der Seite derjenigen, die keine Stimme hatten und hat für sie Partei ergriffen und sie so gestärkt und ist ihnen so zum „Gott mit uns geworden.“

Was Elie Wiesel aus menschlichen Gründen fordert, müssen wir aus theologischen, aus Glaubensgründen fordern.

Wir müssen Partei ergreifen, für die, denen ein gelingendes Leben vorenthalten wird. Wir müssen unsere Stimme erheben, wenn Menschen mundtot gemacht werden sollen.

Wir müssen auf der Seite der Schwachen stehen und klare Kante zeigen.

Dietrich Bonhoeffer hat es einmal so formuliert: „Wir müssen so leben, als wenn es Gott nicht gäbe.“ Und das nicht resignativ, sondern voller Hoffnung:

Gott, der mit seinem Volk Israel litt und es befreite,

Gott, der mit seinem Namen „Ich bin da“ sich immer noch an Menschen bindet und mit den Unterdrückten leidet,

Gott, der Vater Jesu Christi wird die Welt am Ende zurechtbringen. Und mit dieser Hoffnung im Rücken können wir heute traurig gedenken und zugleich voll Hoffnung in die Zukunft blicken und unsere kleinen Schritte in Richtung seines Reiches tun. Amen.

Und der Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Ketzberg schließt sich dem Walder Bekenntnis an

Die Walder haben es so gut vorgemacht. Mit einem klaren Bekenntnis zu Toleranz und Menschenliebe, zum guten Umgang miteinander. Das Presbyterium unserer Kirchengemeinde hat sich gestern das Walder Bekenntnis zu eigen gemacht. Vielen Dank für die gute Vorarbeit an das Walder Presbyterium.

Walder Bekenntnis 2018 Layout

Psalm 146 in Solinger Platt

Andreas Erdmann hat uns den 146. Psalm für die „Nacht der offenen Kirchen“ in Ketzberg in Solinger Platt übersetzt. Vielen Dank dafür!

1 Hallelujah!
1 Loff den Herrgott, min Siil!
2 Ech well den Herrgott lowen, sulang dat ech am Lewen sin, on minnem Herrgott loffsengen, sulang dat ech dosinn.
3 Verlott öch nit op Fürsten, op en Menschekengk, beï dem et keïn Rettengk gött!
4 Fährt sinnen Geïst erut, dann wierd he wiër ter Erd; an dem Dag es et ut met all dem, wat he vürgehatt hät.
5 Wohl dem, dessen Hölpe der Herrgott vam Jakob es, sin Hoffnengk rouht op dem Heern, sinnem Gott!
6 He hät Hemmel und Erd gemackt, et grute Water on all dat, wat derbennen es; he bewohrt Tröü op iweg.
7 He verschafft den Ongerdröckden Reiht und gött dennen, die Schmaiht hant, Brut te eten. Der Herrgott lüst de Gebongenen.
8 De Heer mackt, dat de Blengen wiër luren können; de Heer recht’ Lütt em Elengk op; de Heer hät die liëf, die gerecht sind.
9 De Herr häult de Hangk üöwer den Fremden; he kömmert sech öm de Weïsen on Wetfrauen; äwwer de Gottluusen lött he op verkiehrden Weegen derlanges loupen.
10 Der Herrgott wierd et Regaul hann en Iwegkeït, dinnen Gott, o Zion, van Geschleihte te Geschleihte!
10 Hallelujah!

Gemeindekonzeption

0.  Vorwort
Mit der nun vorgelegten Gesamtkonzeption wird die im Jahr 2007 erstellte Gesamtkonzeption abgelöst. Ein Wochenende mit haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und dem Presbyterium August 2014 hat die Grundlinien des neuen Leitbildes und der daraus folgenden Aufgaben erarbeitet, die vollständige Version wurde am 31.08.2016 vom Presbyterium verabschiedet.
Das Presbyterium wird über die Umsetzung der formulierten Ziele wachen
und darüber in Gemeindebrief, Homepage und Gemeindeversammlung
berichten.
Solingen. Im Oktober 2016

gez. Pfarrer Helmut Benedens (Vorsitzender des Presbyteriums)

1. Leitbild: Kirche auf dem Ketzberg – Wir.Leben.Aussicht(s)reich

WIR – sind eine bunte Gemeinschaft aller Menschen, die sich zur Kirchengemeinde Ketzberg zugehörig fühlen. In unserer ganzen Vielfältigkeit sind wir eine Gemeinde, in der jede und jeder eingeladen ist, sich gemäß der eigenen Neigungen und Fähigkeiten einzubringen und Gemeinde mit zu gestalten.

LEBEN – bedeutet für uns in Bewegung zu sein und zu bleiben. Wir wollen partnerschaftlich danach fragen, was die Menschen in unserer Gemeinde brauchen und dies im Gemeindeleben sichtbar werden lassen. Als Botschafter und Botschafterinnen der Liebe Gottes sind wir in dieser Welt auf dem Weg.

AUSSICHTsREICH – ist das Leben auf dem Ketzberg in vielerlei Hinsicht. Als Kirche am höchsten Punkt Solingens genießen wir die Aussicht auf die Umgebung. So leben wir aber auch in dem Bewusstsein, dass wir ein Teil eines großen Ganzen sind und die Aufgabe haben, gemeinsam mit den Gemeinden im Kirchenkreis, den Geschwistern in der Ökumene und den Verantwortlichen in der Stadt  das Leben zu gestalten.

2. Die Evangelische Kirchengemeinde Ketzberg

2.1 Zur Geschichte der Gemeinde
Die Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Ketzberg beginnt am 01.01.1868 mit der Ablösung von der Kirchengemeinde Wald. Seit 1873 wurden in der Kirche an der Lützowstraße die Gottesdienste gefeiert. Das stetige und z.T. sprunghafte Wachstum der Gemeinde in der Anfangszeit (maximal 7800 Mitglieder) rechtfertigte nicht nur den Bau des Gemeindehauses an der Tersteegenstraße, sondern auch die Einrichtung einer zweiten Pfarrstelle.

Seit dem Jahr 1960 verliert die Gemeinde allerdings kontinuierlich Mitglieder. Dies führte im Jahr 1995 zunächst zu einer Reduzierung der 2. Pfarrstelle auf 50% und ihrer vollständigen Aufhebung im Jahre 2007. Seitdem ist Ketzberg wieder eine Einpfarrstellengemeinde.  Der Mitgliederschwund macht sich inzwischen drastisch bei den Finanzen bemerkbar. Trotz großer Anstrengungen von Eltern, Erzieherinnen und Presbyterium musste die Gemeinde sich mit Beginn des Kindergartenjahres 2012 / 13 von ihrer Kindertagesstätte Theresienstraße trennen. So konzentriert sich das Gemeindeleben seitdem auf Gemeindezentrum und die Kirche mit dem angrenzenden Friedhof. Doch auch hier mussten bei den vorhandenen Arbeitsstellen in den letzten Jahren drastische Einschnitte vorgenommen werden, sodass der Küsterdienst nur noch zu 80% (aktuell 2019: 60 %) und die Bereiche Kirchenmusik und Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu jeweils 50% finanziert werden können.

2.2 Bevölkerungsstruktur / Gemeindecharakteristik
Momentan gehören noch etwa knapp 2800 Menschen zur Evangelischen Kirchengemeinde Ketzberg (Stand August 2016/ aktuell 2019: 2600). Charakteristisch für die Gemeinde ist, dass sie eine Vermengung unterschiedlichster Strukturen gesellschaftlichen Lebens darstellt. Da ist zum einen die fast dörfliche Struktur der Hofschaften, zum anderen die fast großstädtische Wohnsituation an den Hauptdurchgangsstraßen. Kirche und Gemeindehaus liegen rein geografisch gesehen im Zentrum, sind jedoch nicht eingebettet in ein gewachsenes Stadtviertel, dessen Wege zur Kirche hinführen. Man kommt dort nicht zwangsläufig vorbei, sondern geht gezielt hin. Dies ist und bleibt eine besondere Herausforderung bei der Entwicklung attraktiver Gottesdienste und Gemeindeangebote.

Ein weiteres Charakteristikum ist die Schwerpunktsetzung in Hinblick auf die Kirchenmusik und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Beide Arbeitsbereiche sind hauptamtlich mit hochqualifizierten Mitarbeiterinnen besetzt, die ihre Arbeitsweisen und Schwerpunkte professionell setzen und eigenverantwortlich durchführen. Neben der Begleitung der Gottesdienste liegt der Schwerpunkt in der Kirchenmusik z.Zt. auf der Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 14 Jahren (Kinderchor / SoulTeens). Die Chorarbeit mit älteren Jugendlichen und Erwachsenen (Jugendchor „YoungVoices“, Gospelchor „unisono“ und der Klassikchor) wird durch den Förderverein „Wir 4 Stimmen für Ketzberg“ finanziell mit getragen und in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Presbyterium verantwortet.

In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sollen die Teilnehmenden Raum für sich  und Ansprechpartner in ihrer jeweiligen Lebenssituation finden, und  junge Menschen zur ehrenamtlichen Mitarbeit gewonnen, dabei  begleitet und geschult werden.

In allen Bereichen der Gemeindearbeit wird die ehrenamtliche Mitarbeit der Gemeindeglieder eine tragende Säule sein und in der Zukunft bleiben. Derzeit tragen etwa 170 ehrenamtlich Mitarbeitende die Arbeit in der Gemeinde mit.

2.3 Leitung / Organigramm

 

Die aus der Gemeinde gewählten Presbyterinnen und Presbyter bilden mit den Pfarrstelleninhabern die Gemeindeleitung. Sie beraten und entscheiden monatlich und befassen sich mit der Form der Verkündigung (Gottesdienste), Fragen der Gemeinde- und Personalverwaltung und den Finanzen der Gemeinde.

Zusätzlich gibt es in der Gemeinde verschiedene Ausschüsse, in denen Mitglieder des Presbyteriums, die im jeweiligen Bereich hauptamtlich Tätigen und interessierte, sachkundige Gemeindeglieder zusammenarbeiten. Sie erarbeiten verschiedene Sachverhalte und leiten ihre Vorschläge und Empfehlungen als Entscheidungshilfe an das Gesamtpresbyterium weiter.

Über die Entscheidungen des Presbyteriums werden die Mitarbeitenden regelmäßig in den wöchentlichen Dienstbesprechungen informiert. Dort werden auch Absprachen zur Arbeit in der folgenden Woche getroffen, Termine vereinbart oder Veranstaltungen vorbereitet. Die hauptamtlich Mitarbeitenden tragen diese Planungen und Absprachen dann als Multiplikatoren in die Besprechungen mit den Ehrenamtlern.

Die Gemeinde wird regelmäßig in einer Rubrik im Gemeindebrief über die Arbeit des Presbyteriums informiert. Zusätzlich dazu werden Veranstaltungshinweise und – berichte, sowie Informationen über das Gemeindeleben auf der Homepage www.kircheketzberg.de veröffentlicht. Eine Art „newsletter“ in Form eine Information per E-Mail über aktuelle Veranstaltungen und Themen befindet sich noch in der Aufbauphase.

2.4 Personal
Zurzeit ist die Evangelische Kirchengemeinde Ketzberg Arbeitgeberin für 8 Mitarbeitende in unterschiedlichen Betätigungsfeldern und mit sehr verschiedenen Arbeitszeitkontingenten.

Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist eine Sozialpädagogin mit einem Stellenumfang von 50% angestellt. Sie plant und führt die wöchentlichen Angeboten (Kindergruppen / Jugendcafé) durch, und plant und leitet Freizeiten für Kinder (Ostern) und Jugendlichen (Sommer). Für all diese Angebote sorgt sie auch für die Gewinnung und Begleitung von ehrenamtlich Mitarbeitenden.

Die Arbeit auf dem Friedhof der Kirchengemeinde wird z.Zt. von zwei Personen versehen. Ein Mitarbeiter mit einer 100% Stelle, dazu eine Zweitkraft im Rahmen einer 23 Stunden – Stelle.

Für die kirchenmusikalische Arbeit beschäftigt die Kirchengemeinde eine Kirchenmusikerin mit B-Examen in einer 50% Stelle. Ihr obliegt vor allem die Begleitung der Gemeindegottesdienste und eines Teils der Trauungen, sowie die Proben und Auftritte mit dem Kinderchor und den SoulTeens (seit 2012). Darüber hinaus arbeitet sie als Honorarkraft für den Verein „Wir 4 Stimmen für Ketzberg“ als Leiterin der Young Voices, des Gospelchores unisono und des Klassikchores.

Der Küsterdienst wird von einem Mitarbeiter (aktuell 2019: einer Mitarbeiterin) im Rahmen einer 80% Stelle (aktuell 2019: 60 %) versehen. Für ihn gehören die Vorbereitung der Kirche und die Begleitung von Gottesdiensten, wie auch Hausmeistertätigkeiten in dem, und um das Gemeindehaus zu seinem Aufgabenbereich. Während der freien Wochenenden und in der Urlaubszeit werden seine Aufgaben z.T. von einem geringfügig beschäftigten Vertreter oder von ehrenamtlich Tätigen übernommen.

Für die Reinigung des Gemeindezentrums sind darüber hinaus zwei, ebenfalls geringfügig beschäftigte Frauen angestellt.

Die Aufgaben der Pfarrstelle, vor allem Verkündigung, Seelsorge und kirchliche Bildungsarbeit, werden durch ein Pfarrehepaar wahrgenommen. Sie teilen sich die Stelle zu je 50%. (Aktuell 2019: 75 % Stelle Vakanzvertretung)

2.5 Gebäude
Nachdem im Jahr 2010 das letzte Pfarrhaus aufgegeben wurde und die Gemeinde sich 2012 auch von der Kindertagesstätte getrennt hat, bilden die verbliebenen Gebäude (Kirche, Gemeindezentrum, Kapelle und Wirtschaftsgebäude des Friedhofes) das geografische Zentrum am Ketzberg.

Die Evangelische Kirche Ketzberg wurde in den Jahren 1871 bis 1873 gebaut und zuletzt in den Jahren 2000 / 2001 aufwändig saniert, wobei auch noch Spätfolgen des Brandes von 1978 beseitigt werden mussten. Die reguläre Bestuhlung reicht aus für 150 Menschen, maximal fasst die Kirche 300 Personen.

An das Kirchenareal grenzt der Friedhof, mit dem Wirtschaftsgebäude, das im Jahr 1908 zunächst als Küsterwohnung errichtet wurde und der Kapelle, die aus dem Jahre 1896 stammt und rund 70 Trauergästen Platz bietet. (aktuell 2019: Sanierung im Aussen- und Innenbereich)

An der Tersteegenstraße liegt das Gemeindezentrum, in dem sich im Erdgeschoss über das Foyer der Gemeindesaal und der Konfirmandenraum erreichen lassen. Im Anbau der ehemaligen Friedhofsverwaltung befindet sich seit Herbst 2015 eine Zweizimmerwohnung, die z.Zt. an die Stadt Solingen zur Unterbringung von Kriegsflüchtlingen vermietet ist. Seit Dezember 2015 leben dort zwei Schwestern (aktuell 2019: 1 Schwester) aus dem Irak.

Über den Eingang im Hof erreicht man die Jugendetage mit ihren verschiedenen Räumen, die allein für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen.

Im Dachgeschoss des Gemeindezentrums befinden sich zudem drei vermietete Wohnungen.

2.6 Finanzen
Trotz der unterschiedlichen, bereits seit 1995 immer wieder vorgenommenen Einschnitte und Sparmaßnahmen ist und bleibt die finanzielle Lage der Gemeinde angespannt. Nicht selten wurden in der Vergangenheit die erhofften Effekte von Einsparungen durch die Erhöhungen landeskirchlicher Umlagen wieder „aufgefressen“. Bei aller geforderten Haushaltsdisziplin ist sich das Presbyterium im Klaren, dass für die Einsparungen auf dem personellen Sektor keine weiteren Möglichkeiten vorhanden sind. Gerade hier führten weitere Einschnitte zu einer massiven Verschlechterung die Qualität der Arbeit und besonders der Begleitung der Menschen vor Ort.

Daher wird es auch für die Gemeinde Ketzberg in der Zukunft umso wichtiger werden, zusätzliche Einnahmequellen und Sponsoren zu finden. An erster Stelle stehen dabei immer noch die beiden sehr aktiven Fördervereine „Wi4r Stimmen für Ketzberg“ – ein Chorverein, der die Chorleitung für inzwischen drei Chöre (Young Voices, unisono, Klassikchor) per Honorarvertrag sichert und etliche Projekte in diesem Bereich stemmt, und die „Freunde der Ketzberger Kirche“, die seit der großen Sanierungsmaßnahme die Gemeinde durch die Mitgliedsbeiträge und die Einnahmen bei Veranstaltungen bei der Erhaltung der Substanz der Kirche zu unterstützen. (aktuell 2019: Die Gemeinde ist schuldenfrei und der Verein „Freunde der Ketzberger Kirche“ soll für die Unterstützung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen umgewidmet werden.)

Beide Vereine freuen sich immer über das Interesse neuer Mitglieder und geben gerne über die Arbeit, das bisher Erreichte und zukünftige Pläne Auskunft.

Auch die gemeindeweite Spendenaktion „Ich geb der Gemeinde den Rest“ hat nur durch die Sammlung von Kupfergeld in den vergangenen beiden Jahren schon einiges erwirtschaftet, ebenso wie die Spendenshop über Bildungsspender.de und zusätzlich darf sich das Presbyterium immer wieder über unterschiedlich kleine und große Spenden freuen. Trotzdem muss an dieser Stelle noch viel weiter gedacht und anders überlegt werden. Dies wird die Gemeinde Ketzberg in den kommenden Jahren immer stärker begleiten.

3. Konzeption

3.1 WIR – Gemeinschaft
Gemeinschaft, so wie wir sie verstehen, ist Einheit in Vielfalt. „Es ist wie bei unserem Körper: Der eine Leib besteht aus vielen Körperteilen, aber nicht alle Teile haben dieselbe Aufgabe. Genauso bilden wir vielen Menschen, die zu Christus gehören, miteinander einen Leib. Aber einzeln betrachtet sind wir wie unterschiedliche und doch zusammengehörende Körperteile. Wie haben verschiedene Gaben, je nachdem, was Gott uns in seiner Gnade geschenkt hat.“ (Römer 12, 4-6a / Basis-Bibel)

Diese Vielfalt der unterschiedlichen Gaben verstehen wir ausnahmslos als Geschenke Gottes, von ihm gegeben, durch seinen Geist gewirkt und bestärkt. „Es gibt zwar verschiedene Gaben, aber es ist immer derselbe Geist. Es gibt verschiedene Aufgaben, aber es ist immer derselbe Herr. Es gibt verschiedene Wunderkräfte, aber es ist immer derselbe Gott. Er bewirkt alles in allen.“ (1. Korinther 12, 4-6 / Basis-Bibel)

Dieses Verständnis prägt und trägt das Leben in den einzelnen Gruppen der Gemeinde, und ist auch entscheidend für ein gutes Miteinander der verschiedenen Gruppen und Generationen untereinander. Gleiches gilt für das vertrauensvolle Miteinander im Team der hauptamtlich in der Gemeinde Tätigen, wie auch zwischen diesen und den vielen ehrenamtlich Mitarbeitenden. Alle bringen ihre Zeit und ihre Gaben eigenverantwortlich und kompetent zum Wohl der Gemeinde ein.

Ob in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder in den Gruppen der Erwachsenen – die Teilhabe an Entscheidungen, der Einfluss auf Inhalte und Abläufe innerhalb der Gruppe, also die Beteiligung an Entscheidungsprozessen gehört unbedingt zu einem Geist gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung.

Diese Grundhaltung ist für uns auch bestimmend für die Zusammenarbeit auf anderer Ebene. Als Kirchengemeinde verstehen wir uns als ein Glied des großen Leibes Christi. Hier sehen wir uns in engem Zusammenhang mit den anderen Gemeinden des Kirchenkreises, wie auch mit unseren Geschwistern in der Ökumene vor Ort und weltweit. Ebenso sind wir ein Teil der Großstadt Solingen, aufgefordert unsere Gaben und Kompetenzen zum Wohl der Stadt einzubringen.

Gerade in diesen Zusammenhängen aber liegen auch die besonderen Herausforderungen vor denen wir als Gemeinde in dieser Zeit stehen. Die schwindenden finanziellen Mittel, die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und auch die starken Veränderungen bezüglich der Wahrnehmung von „Kirche“ und der Inanspruchnahme kirchlicher Angebote sind Komponenten, die zur Gestaltung des Gemeindelebens gut im Blick haben. Sie lassen uns immer deutlicher die Notwendigkeit erkennen, wie wichtig es ist, Partnerschaften auf unterschiedlichen Ebenen einzugehen. Die Vernetzung mit benachbarten Kirchengemeinden, Schulen oder anderen Einrichtungen wird immer wichtiger, da eine Kirchengemeinde allein schon lange nicht mehr alle Bereiche des Lebens mit Angeboten abdecken kann. Es gilt vielmehr, sich zu fragen, wo die eigenen Stärken liegen, um die Arbeit in diesen Bereichen mit einem Höchstmaß an Kompetenz und Professionalität leisten zu können.

Dabei wird es aber immer spannend bleiben, genau auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen in unseren Gruppen und Kreisen zu achten, Anregungen und Anmerkungen aufzunehmen und so eventuell auch Angebote neu auszurichten. Ebenso gilt es, besonders in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien die Entwicklungen gerade in Schule und Gesellschaft genau zu beobachten um auch ihnen weiterhin ein kompetenter und glaubwürdiger Ansprechpartner sein zu können.

Es gilt nicht mehr aber auch nicht weniger zu sein als Kirche in Bewegung, gemäß dem reformatorischen Grundsatz, dass die Kirche selbst auch immer wieder zu erneuern ist, ohne dabei ihren Kern, das Leben im und aus dem Glauben an Jesus Christus, aus den Augen zu verlieren.

3.2 LEBEN – Nachfolge
Nachfolge bedeutet für uns das Leben so zu gestalten, dass in unserem Miteinander für die Menschen, die uns begegnen die biblische Botschaft der Liebe Gottes erfahrbar wird.

Ausdruck dafür ist eine Haltung, durch die Menschen eine respektvolle und liebevolle Annahme erfahren. Sie lebt von der Bewegung zu den Menschen hin (z.B. in Besuchsdienst und aufsuchender Seelsorge in den verschiedenen Lebensbezügen).

Sie wird deutlich in der klaren Anwaltschaft für die Schwachen (z.B. Diakonie, Flüchtlingsarbeit). Sie lädt ein zu Gruppenveranstaltungen und Gottesdiensten, der denen Gemeinschaft erlebt und die befreiende Botschaft von Gottes annehmender Liebe verkündigt wird.

So wird ein Klima geschaffen, in dem jeder Mensch gleich in welchem Bereich oder welcher Funktion, sich mit seinen ganz eigenen Talenten und Gaben einbringen kann. „Denn jeder Einzelne von uns hat seinen Anteil an der Gnade erhalten, die Christus uns schenkt.“ (Epheser 4, 7 / Basis Bibel)

Als Ketzbeger Christen verstehen wir uns als Teil des Evangelischen Kirchenkreises und der Stadt Solingen. So gilt es, unsere Gaben und Ressourcen einzusetzen nach dem Prinzip „suchet der Stadt Bestes“ (Jeremia 29, 7).

Dies erfordert ein verantwortliches Leitungshandeln in Zeiten knapper werdender Ressourcen (sowohl finanzielle, als auch personelle und zeitliche), eine strukturierte Begleitung ehrenamtlich engagierter Menschen und das Ausloten von Möglichkeiten, die vorhandenen hauptamtlichen Stellen in einem attraktiven Umfang zu erhalten.

3.3 AUSSICHTsREICH – Dienst
Unsere Kirche ist die höchstgelegene Kirche in Solingen. Von ihrem Turm und auch vom benachbarten Friedhof hat man eine hervorragende Aussicht auf die Umgebung. Diese öffnet das Bewusstsein für das Geschenk, ein Teil von Gottes Welt zu sein.

Wir leben als Christen mit der Aussicht auf eine Welt unter Gottes Herrschaft und warten auf die Verwirklichung des Reiches Gottes.

Für uns und die Menschen in unserer Umgebung gilt: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.“ (Matthäus 4,4 / Basis Bibel)

Dessen werden wir gewiss durch Gottesdienste in verschiedener Gestalt und für unterschiedliche Zielgruppen, die unserem Glauben in Wort, Musik und erfahrener Gemeinschaft Ausdruck verleihen („klassische“ Gottesdienste an Sonntagen, Kreuz & Quer – Gottesdienste, Familiengottesdienste an den kirchlichen Hochfesten und Erntedank, Schulgottesdienste – in der Regel ökumenisch, Jugendgottesdienste, Vorstellungsgottesdienst, Taizé-Andacht, Kinderbibeltag).

Doch geschieht Verkündigung ebenso in den anderen Feldern der Gemeindearbeit: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Begleitung und Schulung von ehrenamtlich Mitarbeitenden, Diakonie, Kirchenmusik, Konfirmandenunterricht und der dazugehörigen Elternarbeit, Ökumene, Seelsorge (bes. Kasualgottesdienste), Seniorenarbeit.

Eine besondere Herausforderung besteht dabei in der Entwicklung von Veranstaltungsformen für „religiöse Bildungsarbeit“, die von den Menschen auch angenommen werden.

Darüber hinaus gilt es im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit im Auge zu behalten, wie sich Menschen über die Kirchengemeinde und ihre Angebote informieren, um dann an entsprechender Stelle  die gewünschten Informationen zur Verfügung zu stellen (Gemeindebrief, Tagespresse, Homepage, „Newsletter“, soziale Medien).

So ergeben sich für die nächste Zeit folgende Aufgaben:

– Für neue und bestehende Angebote gilt es Menschen zur Teilnahme wie auch zur Mitarbeit zu gewinnen.

– Für die strukturierte Begleitung der ehrenamtlich Mitarbeitenden ist eine entsprechende Konzeption in Arbeit, die baldmöglichst vorgelegt wird.

– Im Gemeindearbeit sollte die Einbeziehung der digitalen Medien nach Möglichkeit ausgebaut und entsprechend gepflegt werden. Hier ist die Möglichkeit der weiteren Einbeziehung von Ehrenamtlichen zu bedenken.

– Kooperation mit der Kirchengemeinde Gräfrath:  die Presbyterien der beiden Gemeinde verabreden ab Herbst 2017 einen Fahrplan für die schrittweise Intensivierung der Zusammenarbeit, die (gemäß KSV – Beschluss) im Jahr 2024 ihren Abschluss finden soll.

Taufe

Bild: H.Benedens

Die Taufe ist Zuspruch Gottes: „Du bist mein geliebtes Kind.“
Wie Kinder ihren Eltern vertrauen, vertrauen wir darauf, dass Gott uns durch unser Leben trägt und begleitet. „Siehe ich bin bei Euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“ (Matthäus 28,20)
Als Kinder Gottes sehen wir uns in der Nachfolge Christi verantwortlich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf dem Berge liegt, nicht verborgen bleiben“ (Matthäus 5,14).

Die Taufe führt uns in eine neue Familie ein: die Familie der weltweiten Christenheit. Die Taufe ist ein schönes Fest, in dem wir Gott für geschenktes Leben danken und Gottes Segen für ein Menschenleben zusprechen.
Die Taufe ist demnach zu allererst ein Fest der Gemeinde, das den Anlass für ein Familienfest gibt. Darum findet die Taufe im sonntäglichen Gottesdienst statt, darum ist das Patenamt ein kirchliches Amt.

Foto: B. Gudlat

Darum müssen Paten Mitglied einer der Kirchen sein, die sich in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zusammen geschlossen haben.
Wollen Sie Ihr Kind taufen lassen oder selbst als erwachsener Mensch getauft werden, dann setzen Sie sich bitte mit dem Pfarrer in Verbindung (Tel. 0212 51112). Es wird dann ein Taufgespräch vereinbart, bei dem hoffentlich alle anstehenden Fragen geklärt werden können.

Link-Tipps für Eltern und Paten:
Kostenlose App für Eltern und Paten: Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um die Taufe Ihres Kindes oder Ihres Patenkindes zu planen und entspannt zu feiern. Wir haben viele nützliche Beiträge für Sie zusammengestellt, zum Beispiel, wie man den Gottesdienst mitgestalten kann oder wie man einen Taufspruch findet. https://www.evangelisch.de/taufbegleiter

Kostenloser Newsletter mit Anregungen für die religiöse Erziehung: https://www.vertrauen-von-anfang-an.de/startseite/

 

 

Leitbild

 

Kirche auf dem Ketzberg – Wir.Leben.Aussicht(s)reich

WIR – sind eine bunte Gemeinschaft aller Menschen, die sich zur Kirchen-gemeinde Ketzberg zugehörig fühlen. In unserer ganzen Vielfältigkeit sind wir eine Gemeinde, in der jede und jeder eingeladen ist, sich gemäß der eigenen Neigungen und Fähigkeiten einzubringen und Gemeinde mit zu gestalten.

LEBEN – bedeutet für uns in Bewegung zu sein und zu bleiben. Wir wollen partnerschaftlich danach fragen, was die Menschen in unserer Gemeinde brauchen und dies im Gemeindeleben sichtbar werden lassen. Als Botschafter und Botschafterinnen der Liebe Gottes sind wir in dieser Welt auf dem Weg.

AUSSICHTsREICH – ist das Leben auf dem Ketzberg in vielerlei Hinsicht. Als Kirche am höchsten Punkt Solingens genießen wir die Aussicht auf die Umgebung. So leben wir aber auch in dem Bewusstsein, dass wir ein Teil eines großen Ganzen sind und die Aufgabe haben, gemeinsam mit den Gemeinden im Kirchenkreis, den Geschwistern in der Ökumene und den Verantwortlichen in der Stadtdas Leben zu gestalten.