„Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!“ (Psalm 98,1) – das ist der Wochenspruch für diese Woche, beginnend mit dem Sonntag Kantate = singt!
Singt! Allein, bzw. mit der Familie zu Hause geht das ja im Moment, unter der Dusche, beim Autofahren, beim Kochen oder Spielen. Aber im Chor oder gemeinsam im Gottesdienst – unmöglich in Zeiten von Corona. Und dann auch noch mit Mundschutz – das kann man vergessen!
Ob Musik / Singen systemrelevant ist – das wird gerade in einem Forschungsprojekt untersucht. Ich glaube, viele brauchen dafür keine Untersuchung. Die sagen sofort – klar, das macht Mut und gibt Kraft! Und wenn man Bilder anschaut, wie z.B. Menschen auf Balkonen miteinander singen, dann bestätigt es, das Musik helfen kann, Angst, Traurigkeit und Niedergeschlagenheit zu überwinden.
Klar singt es sich leichter, wenn man fröhlich und unbeschwert ist. Dann kommt einem leichter ein Lied über die Lippen oder man summt oder pfeift vor sich hin. Viele Chorsänger betonen immer, wie sehr die Probe sie motiviert. Und wenn sie noch so viel Stress haben, gehen sie trotzdem hin und möchten nicht auf die Zeit verzichten, weil sie spüren: das gemeinsame Singen macht das Herz leichter, es befreit und lässt aufatmen.
Manchmal erzählen Leute, dass sie immer laut gesungen haben, wenn sie in den dunklen, kalten Keller gehen mussten. Da haben sie laut gegen die Angst angesungen.
Vielleicht war das bei Paulus und Silas ein wenig von beiden, als sie auf einer Missionsreise für eine Nacht im Gefängnis landen und dort mitten in der Nacht lauthals anfangen zu singen. (Apostelgeschichte 16, 23-40) Sie wussten, dass Gott auf ihrer Seite ist. Und doch mussten sie sich auch gegenseitig Mut zu singen. Sie wussten, auch wenn sie gefangen sind, sind sie nicht allein. Gott ist bei ihnen. Sie hatten beide ein neues Leben mit Gott begonnen und erfahren, dass Jesus Christus ihr Retter ist. Das war für sie genug Grund zum Danken. Und wer Gott kennt und liebt, hat und findet immer einen Grund zum Danken.
Vielleicht ist das das neue Lied – sich neu auf Gott und seinen Weg einlassen, und nicht bei der alten, verbrauchten und kraftlosen „Leier“ stehen zu bleiben. Es heißt: wer singt, betet doppelt. Gott war und ist eine gute Adresse für all unseren Kummer und unsere Angst!
Und Gott tut Wunder! Laute und spektakuläre, so wie er durch ein Erdbeben die Mauern einfallen lässt und Paulus und Silas aus dem Gefängnis befreit. Aber auch ein leises, in dem er das Herz des Gefängniswärters öffnet, der durch diese ganze Aktion zum lebendigen Glauben an Jesus Christus findet. Und er lässt sich taufen, seine ganze Familie gleich mit.
Da wurde ein Fest gefeiert! Das ist immer ein Fest, wenn Menschen Jesus kennenlernen. Das macht sie fröhlich und zuversichtlich, wenn sie merken, dass Jesus bedingungslos auf ihrer Seite ist und für sie einsteht. Welche Kraft das Singen hat und welche Wunder Gott tun kann!
Und, welches neue Lied stimmst du heute an?! Dass es ein Lied der Zuversicht ist – das wünscht dir von Herzen – Bärbel Albers
12. Mai 2020