Karfreitag – ein stiller Feiertag, stiller und nachdenklicher als jemals zuvor, jedenfalls soweit ich mich erinnern kann..
Jesus stirbt am Kreuz, daran denken wir heute in besonderer Weise. Irgendwo höre ich ein Lied, das ich lange nicht mehr gesungen habe:
Jesus Christus starb für mich. Jesus Christus starb für dich. Für die ganze Welt starb er am Kreuz. Er nahm unsere Schuld auf sich.
Herr, ich danke dir, dass du mich liebst. Deine Gnade gilt auch mir. Danke, Herr, dass du die Schuld vergibst. Ich will leben, Herr, mit dir. (Peter Strauch)
Ja, Jesus ist für mich! Für dich! Diese beiden Worte bleiben erst mal hängen. Das finde ich so wichtig, mir das immer wieder zu sagen. Jesus ist für mich, auch wenn vieles andere gegen mich zu sein scheint. Wenn sich Dinge gegen mich entwickeln, Menschen sich gegen mich stellen und ich dadurch in eine Krise gerate. Oder ein Virus sich sogar gegen die ganze Welt stellt und sie in die Krise stürzt.
Jesus ist bedingungslos und voller Liebe auf meiner Seite. Für mich. Und eben auch dann, wenn ich selber gegen Gott lebe. Wenn ich so lebe, als ob es ihn gar nicht gäbe. Ihn in meinem Alltag nur wenig vorkommen lasse. All das Gute, das er mir schenkt, allzu selbstverständlich hinnehme.
Das will ich mir an diesem besonderen Karfreitag bewusst machen:
Jesus liebt mich. Aus lauter Liebe zu mir ging er den Weg ans Kreuz. Fühlte sich von Gott und der Welt verlassen. Hat die tiefste Krise erlebt, die man erleben kann. Aber Gott hat ihn nicht verlassen, selbst im Tod nicht. Jesus ist auferstanden von den Toten. Er hat den Tod besiegt, die Quelle aller Angst.
Und Gottes Gnade gilt mir – mir kleinem Menschen! Er sagt JA zu mir, ohne Vorbehalte, trotz allem Versagen, trotz aller Schuld. Ich kann und brauche mich selbst nicht zu befreien aus diesem Sumpf. Mein Leben liegt nicht in meiner Hand. Es liegt in Jesu durchbohrten Händen. Sein Leib ist für mich gebrochen, sein Blut hat er für mich vergossen.
Das ist ein unbegreifliches Geschenk. Das lässt mich wissen: hier am Kreuz Jesu kann ich altes, kaputtes und zerbrochenes hinter mich lassen. Da darf ich es getrost abladen, was mich belastet. Da ist „Schutt abladen erlaubt!“
Und mit der Perspektive von Ostern lässt mich das zuversichtlich und hoffnungsfroh in die Zukunft schauen und ich darf befreit und neu anfangen zu leben!
Bärbel Albers