Schutt abladen erlaubt! / Wort der Zuversicht Freitag, 10. April (Karfreitag)

Karfreitag – ein stiller Feiertag, stiller und nachdenklicher als jemals zuvor, jedenfalls soweit ich mich erinnern kann..

Jesus stirbt am Kreuz, daran denken wir heute in besonderer Weise. Irgendwo höre ich ein Lied, das ich lange nicht mehr gesungen habe:
Jesus Christus starb für mich. Jesus Christus starb für dich. Für die ganze Welt starb er am Kreuz. Er nahm unsere Schuld auf sich.
Herr, ich danke dir, dass du mich liebst. Deine Gnade gilt auch mir. Danke, Herr, dass du die Schuld vergibst. Ich will leben, Herr, mit dir. (Peter Strauch)
Ja, Jesus ist für mich! Für dich! Diese beiden Worte bleiben erst mal hängen. Das finde ich so wichtig, mir das immer wieder zu sagen. Jesus ist für mich, auch wenn vieles andere gegen mich zu sein scheint. Wenn sich Dinge gegen mich entwickeln, Menschen sich gegen mich stellen und ich dadurch in eine Krise gerate. Oder ein Virus sich sogar gegen die ganze Welt stellt und sie in die Krise stürzt.

Jesus ist bedingungslos und voller Liebe auf meiner Seite. Für mich. Und eben auch dann, wenn ich selber gegen Gott lebe. Wenn ich so lebe, als ob es ihn gar nicht gäbe. Ihn in meinem Alltag nur wenig vorkommen lasse. All das Gute, das er mir schenkt, allzu selbstverständlich hinnehme.

Das will ich mir an diesem besonderen Karfreitag bewusst machen:

Jesus liebt mich. Aus lauter Liebe zu mir ging er den Weg ans Kreuz. Fühlte sich von Gott und der Welt verlassen. Hat die tiefste Krise erlebt, die man erleben kann. Aber Gott hat ihn nicht verlassen, selbst im Tod nicht. Jesus ist auferstanden von den Toten. Er hat den Tod besiegt, die Quelle aller Angst.

Und Gottes Gnade gilt mir – mir kleinem Menschen! Er sagt JA zu mir, ohne Vorbehalte, trotz allem Versagen, trotz aller Schuld. Ich kann und brauche mich selbst nicht zu befreien aus diesem Sumpf. Mein Leben liegt nicht in meiner Hand. Es liegt in Jesu durchbohrten Händen. Sein Leib ist für mich gebrochen, sein Blut hat er für mich vergossen.

Das ist ein unbegreifliches Geschenk. Das lässt mich wissen: hier am Kreuz Jesu kann ich altes, kaputtes und zerbrochenes hinter mich lassen. Da darf ich es getrost abladen, was mich belastet. Da ist „Schutt abladen erlaubt!“

Und mit der Perspektive von Ostern lässt mich das zuversichtlich und hoffnungsfroh in die Zukunft schauen und ich darf befreit und neu anfangen zu leben!

Bärbel Albers

Online-Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern

Wegen der Corona-Krise müssen Kirchen für Gottesdienste weiterhin geschlossen bleiben. Es gibt darum auch zwischen Karfreitag und Ostermontag viele Online-Gottesdienst im Internet. Hier finden Sie eine Übersicht aller Angebote der evangelischen Gemeinden in Solingen (Quelle: Kirchenkreis Solingen):

Auch für Kinder und Familien werden besondere Online-Gottesdienste angeboten. Infos dazu gibt es unter www.klingenkirche.de.

Alle Gottesdienste sind nach der Premiere als Stream zur angegebenen Zeit noch einige Tage weiter abrufbar.

Links zu allen Gottesdiensten gibt es auch unter www.gottesdienst-solingen.de.

Evangelische Kirchengemeinde Dorp
aus der Dorper Kirche

www.evangelisch-dorp.de

10.04. Gottesdienst am Karfreitag um 11 Uhr (Pfarrer Joachim Römelt)
12.04. Osternachtgottesdienst um 5 Uhr (Pfarrer Joachim Römelt)
12.04. Kindergottesdienst um 11 Uhr (Pfarrerin Raphaela Demski-Galla)

Evangelische Kirchengemeinde Gräfrath
aus der Evangelischen Kirche am Gräfrather Markt

www.kirchegraefrath.de

10.04. Gottesdienst am Karfreitag um 10.30 Uhr (Prädikant Dr. Holger Ueberholz)
12.04. Ostergottesdienst um 10.30 Uhr (Pfarrer Thomas Schorsch)

Evangelische Luther-Kirchengemeinde
aus der Lutherkirche

www.luki.de

10.04. Gottesdienst am Karfreitag um 11 Uhr (Pfarrerin Michaela Röhr)
12.04. Familiengottesdienst zu Ostern um 11 Uhr (Pfarrer Menge und Team)

Evangelische Kirchengemeinde Merscheid
aus der Merscheider Kirche

www.merscheid.de

12.4. Ostergottesdienst um 10 Uhr (Pfarrer Dirk Stark)

Evangelische Kirchengemeinde Ohligs
www.youtube.de unter „Evangelische Kirchengemeinde Solingen Ohligs“

10.04.  Musikalische Andacht zur Todesstunde Jesu um 15:00 Uhr (Pfarrerin Claudia Stark und Kantorin Birgit Rhode)

12.04.  Gottesdienst mit Entzünden der Osterkerzen um 5.30 Uhr (Pfarrerin Bärbel Schweizer und Prädikantin Miriam Hindenberger)

Evangelische Kirchengemeinde St. Reinoldi Rupelrath
aus der Christuskirche

www.rupelrath.de

10.04. Gottesdienst am Karfreitag um 11 Uhr (Pastorin Petra Schelkes)
12.04. Ostergottesdienst um 11 Uhr (Pfarrer Matthias Clever)

Evangelische Stadtkirchengemeinde
aus der Stadtkirche Mitte (am Fronhof)

www.stadtkirche-solingen.de

10.04. Gottesdienst am Karfreitag um 10 Uhr (Pfarrerin Jutta Degen)
11.04. Osternachtgottesdienst um 21 Uhr (Pfarrerin Jutta Degen)
13.04.Ostergottesdienst für alle Generationen um 11 Uhr (Pfarrerin Friederike Höroldt)

Predigt für Karfreitag 2020 über 2. Korinther 5, 19-21 von Pfarrer Stephan Sticherling

Zunächst als Download:

Predigt Karfreitag 2020 2Kor5

Predigt für Karfreitag 2020 über 2. Korinther 5, 19-21

19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. 20 So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! 21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Sie redeten nicht viel auf ihrem Weg nach Jerusalem. Jeder hing seinen Gedanken nach. Jesus war sich sehr im Klaren darüber, was auf ihn dort wartete. Er machte sich keine Illusionen mehr darüber. Obwohl… manchmal kam ihm wohl schon der Gedanke, vielleicht kommt es am Ende doch noch ganz anders. Aber den schob er meist schnell beiseite.

Seine Jünger waren ganz woanders. Von dem, was in Jesus vorging, ahnten sie nichts. Sie freuten sich auf Jerusalem. Und sie hatten Angst. Sie waren hoch gespannt. Sie waren drauf gefasst: Jetzt kommt es zum Showdown. Jetzt zeigt sich, wer die Macht hat. Jetzt entscheidet sich, wer sich durchsetzt. Die römischen Militärs und die Jerusalemer Priesterclique oder der Messias Jesus? Für sie war klar, wer am Ende Sieger wird. Aber waren sie sich wirklich so klar?

Sie näherten sich der Hauptstadt, sie sahen schon die Türme, dann die Mauern – und ihre Hoffnungen bestätigten sich erst mal. Sie wurden schon erwartet. Die Jerusalemer wussten, dass er kommt. Sie standen am Tor, winkten ihm mit Palmenzweigen zu, sie waren begeistert, sie waren seine Fans. Hosianna, dem Sohn Davids. Das fing echt gut an.

Dann betraten sie die Stadt, und wie in den letzten Jahren auch, immer wenn sie zum Pessach hierhinkamen, führt der Weg erst Mal in den Tempel, in jenes großartige Gotteshaus, das damals das Stadtbild beherrschte. Irgendwo in diesem riesigen Komplex suchte Jesus für sich und seine Jünger einen Ort, wo sie zur Stille kamen und beten konnten, bevor sie ihr Quartier in Bethanien vor den Toren der Stadt bezogen und einen Raum für Pessach suchten.

Aber er kam nicht weit mit seiner Suche. Im Vorhof, wo die Tempelwährung eingetauscht und die Opfertiere verkauft wurde, herrschte die Atmosphäre, wie wir sie aus Markthallen und von Bahnhöfen kennen. Jesus, vielleicht auch deswegen, weil er unglaublich angespannt war, rastete regelrecht aus, stieß die Tische und Stände der frommen Geschäftsleute um und zitierte den Propheten Jesaja: Mein Haus soll ein Bethaus sein. Man mag diese Szene durchaus als warnendes Gleichnis lesen: Wenn Menschen in der Kirche die Stille suchen und auf Geschäftigkeit stoßen, stimmt irgendwas nicht. Für die Jünger muss das aufregend gewesen sein. Jetzt geht’s langsam los.

Am Tag des Pessach, was in der Lutherbibel „Passamahl“ genannt wird – das diesjährige war übrigens vorgestern Abend – bezogen Jesus und seine Jünger dafür einen größeren, schön ausgestatteten Raum und legten sich zu Tisch, man saß ja nicht auf einem Stuhl, sondern auf dem Boden. Das Passamahl wurde, damals wie heute, nach einer streng festgelegten Ordnung absolviert, aber zwischendurch gibt’s auch Phasen, wo man es sich schmecken lässt, ins Gespräch kommt, Witze macht, sich noch ein Glas mehr einschenkt. So haben sie es auch gehalten. Die gute Stimmung vereiste schlagartig, als Jesus sagte: Einer wird mich verraten und Judas den Raum verließ. Und noch was war komisch für die Jünger. Am Anfang nahm Jesus eine dieser dünnen ungesäuerten Mazzen-Scheiben, brach sie in Stücke, für jeden eins, legt sie in eine Schale, die er herumreichte. Jeder sollte sich eines der Brotstücke nehmen und essen. „Das ist mein Leib“, sagte er dazu. Die Jünger wunderten sich, verstanden auch nichts, aber sie waren es ja gewohnt, dass Jesus sich souverän über die Tradition hinwegsetzt: „Ich aber sage euch.“ Und am Ende noch einmal: Da nahm er einen Weinbecher und reichte in rum mit den Worten: „Das ist mein Blut.“ Sie machten es mit. Dann beteten sie noch die Psalmen, die das Ende des Passamahl markierten und danach gingen sie, ein bisschen müde von dem guten Essen und dem guten Wein, aus der Stadt raus, das Kidrontal runter, auf der anderen Seite wieder rauf, zum Gethsemane, einem Garten mit Ölbäumen, einem ihre Lieblingsplätze, wo man sich ausruhen und die Seele baumeln lassen konnte.

Sie waren viel zu müde, um mitzubekommen, dass Jesus jetzt wirklich Angst hatte. Und dass er verzweifelt war. Am Ende. Die Souveränität, mit der er noch das Passamahl leitete, war nun völlig verflogen. Und dann kamen sie auch schon, von Judas angeführt, um ihn mitzunehmen. Das muss der Moment gewesen sein, in dem für die Jünger eine Welt zusammenbrach. Von einem auf den anderen Augenblick. Eben noch standen sie, wie sie es sich erhofften, unmittelbar vor dem Amtsantritt des Messias – und jetzt plötzlich war alles ein Riesenirrtum – alles, wirklich alles was sie mir Jesus erlebt hatten. Der Jüngerkreis löste sich schlagartig auf, sie hauten ab, suchten das Weite, „ein jeder sah auf seinen Weg“ (Jes 53,6). Und irgendwann später werden die Gerüchte zu ihnen gelangt sein: Sie haben ihn wirklich umgebracht, die Priester und die Militärs. Sie haben ihn brutal am Kreuz stundenlang verbluten lassen.

Und jetzt sind die Jünger da, wo viele ihre Zeitgenossen damals schon waren. Und viele unsere Zeitgenossen heute sind. Bei der Frage: Wo war da Gott? Wie kann Gott, wenn er denn Gott ist zulassen? Die Macht des Pilatus, des Herodes, des Kaiphas, des Trump, des Putin, des Bolsonaro des Erdogan bleiben unangetastet. Die bleiben fest im Sattel. Die Armen bleiben Arm. Die Gottverlassenen bleiben verlassen. Und wenn einer gescheitert ist, wenn einer hier wirklich gescheitert ist: Dann ist es Gott selbst.

In diesem Moment, als sie von der erfolgten Hinrichtung Jesu hörten, da war das, was sie mit Jesus erlebt hatten, der Beweis dafür, dass mit Gott nicht mehr zu rechnen war. Wenn nichts weiter passiert wäre, dann wären sie nach Hause gegangen, wären ihren Beruf nachgegangen, hätten Familie gegründet, hätten ihr Leben gelebt, hätten ihre Hobbys gehabt und wären aus der Kirche ausgetreten. Einen Vorwurf hätten wir ihnen daraus nicht machen dürfen.

Aber Sie haben in diesem Augenblick nicht präsent gehabt, was im Buch des Propheten Jesaja zu lesen ist: Er trug unsere Krankheit, lud auf sich unsere Schmerzen und durch seine Wunden sind wir geheilt. Sie konnten nicht wissen, dass einer der Funktionäre auf der anderen Seite einmal den Satz schreiben würde: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So bitten wir an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott.“ Sie konnten nicht ahnen, dass es einmal den Hebräerbrief geben würde, in dem zu lesen ist, dass der wahre Hohepriester Jesus selbst war, und dass das Opfer, das er darbrachte, auch er selbst war – ein Opfer, das für alle reicht. Weswegen nie wieder Opfer dargebracht wurden. Sie konnten nicht damit rechnen, dass der Evangelist Johannes dem sterbenden Jesus das Wort auf die Lippen legte: Es ist vollbracht.

Das alles konnten sie in diesem Augenblick nicht wissen. Für sie war das der glänzende Sieg einer trostlosen und hoffnungslosen Realität. Ein Sieg des Lebensgefühls, dass alles sowieso irgendwann den Bach runtergeht.

Ekkehard Rüger hat in der landeskirchlichen Zeitungsbeilage vom Donnerstag, sie werden sie vielleicht gelesen haben, den Satz geschrieben: „Die Verlockung liegt nahe, den düsteren Karfreitag einfach zu überspringen.“ Damit hat er recht. Wenn wir dieser Verlockung nachgeben, werden wir auch Ostern nicht wirklich begreifen. Ostern ohne Karfreitag funktioniert nicht.

Darum lässt uns heute bei den Menschen aushalten, für die, wie auch immer, „Gott“ zusammengebrochen ist. Die sich längst in eine Welt ohne Gott eingerichtet haben. Die von sich sagen, sie brauchen Gott nicht, aber in Wirklichkeit meinen: Sie kommen doch ohnehin nicht an ihn heran (denn Menschen, die Gott nicht brauchen, gibt es nicht).

So lasst uns an diesem Abend aushalten bei jenen, für die Gott, warum auch immer, unerreichbar geworden ist. So, wie für die Jünger in diesen Stunden des Karfreitags. Vielleicht gehören wir selbest zu diesen Menschen. Die konnten nicht ahnen, was wir heute wissen, dass drei Tage später die Dinge sich komplett anders darstellen würden.

Pfarrer Stephan Sticherling 08.04.2020

Suppenküche in Solingen

Liebe Gemeindemitglieder,

in Zusammenarbeit mit Kath. Pfarrgemeinde St. Clemens und der ev. Kirche Wald gibt es ab Mittwoch, den 08.04.2020 von Montag – Samstag ein frisch zubereitetes Essen für Bedürftige. Ergänzt wird die Aktion durch die Heilsarmee mit gepackten Lebensmittelpaketen. Unterstützt wird die Aktion von der Stadt Solingen und der Bethe Stiftung. Das anhängende Plakat gibt einen genauen Überblick.

Suppenküchetogo_Handzettel

Nutzen Sie das Angebot bei Bedarf und bleiben Sie gesund!

Österliche Grüße

Nicola Henkel

Hausgottesdienst für Karfreitag von unserer Prädikantin Monika Ruhnau

Zunächst wie immer der Download:

Impuls für Karfreitag

Der Friede Gottes sei mit Euch allen – Der Friede sei mit Dir

Guten Morgen, liebe Geschwister! Nur die Vater Unser – Glocke läutet, die Orgel ist stumm, keine Kerzen leuchten, alle liturgischen Gesänge schweigen – wir stehen am Kreuz. Jesus stirbt.

Für die Seinen muss es nicht zu ertragen gewesen sein. Doch der dritte Tag wird kommen. Hinter dem Kreuz blüht die Hoffnung. So lasst uns feiern

Im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich und der nicht loslässt das Werk seiner Hände.

Morgengruß Lied 97 Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht, ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

Gebet

Gütiger Vater, das tröstet uns:

Dass du mitten in Hunger und Armut bist

Dass du mitten in Flucht und Vertreibung bist

Dass du mitten in Angst und Not bist

Dass du mitten in Krankheit und Leid bist

Dass du mitten im Tod bist

Nie fallen wir tiefer als in deine Hände.

Sowie du Christus gehalten hast, hältst du auch uns.

Lass uns das Vertrauen nicht verlieren.

Lass uns im Gebet füreinander da sein.

Wir bitten dich für die Menschen, die ihren Dienst für die Gemeinschaft leisten:

In Laboren, in Krankenhäusern, in Lebensmittelläden, in der Politik…

Schenke ihnen Kraft für ihr Tun und Mut für ihre Entscheidungen.

Wir bitten dich für die Kranken:

Steh ihnen bei durch Menschen, die versuchen, ihr Leid zu lindern.

Nimm sie in Liebe an, wenn alles Menschentun nicht mehr helfen kann.

Gütiger Vater, du bist Halt unseres Lebens in Angst.

„Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu. Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du?

Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.“

Gemeinsam stehen wir am Kreuz und beten die Worte, die dein Sohn uns lehrte:

Vater Unser

Geleit für die Woche Lied 421 Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist ja doch kein anderer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott alleine.

Herr, wir bitten dich:

Segne uns. Halte deine schützenden Hände über uns und gib uns deinen Frieden. Amen

Der Predigttext steht im 2. Korintherbrief, Kapitel 5, die Verse 14-21

Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Liebe Geschwister, wie trauern wir am Kreuz? Mit Maria und den anderen Frauen weinen…

Wohlriechende Öle für die Totensalbung vorbereiten…Oder würden wir uns direkt in die Nachfolge stürzen?! Wir wissen, wie schwer das den Seinen gefallen ist, dass sie sich vor Furcht einschlossen…

Paulus hatte es da beim Schreiben des Korintherbriefes einfacher. Er kann im Bewusstsein des dritten Tages schreiben. Das Grab ist leer. Gott hat Jesus auferweckt von den Toten. Vorbei ist alle Trauer. Das Tagwerk kann beginnen: So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns. Liebe Geschwister, ganz so schnell wie Paulus bin ich nicht. Ich möchte erst noch ein bisschen in der Kirche am Kreuz verweilen. In der Stille die letzten Tage und Wochen Revue passieren lassen. Mein, unser aller Leben ist auf den Kopf gestellt. Als junge Pensionäre haben mein Mann und ich es ja wirklich noch einfach. Aber den Alltag von berufstätigen Eltern in Kurzarbeit mit Kindern, die bespaßt und beschult werden müssen, vielleicht pflegebedürftige Alte dazu – das ist echte Krisenarbeit.

Und immer ein mulmiges Gefühl bei allem Tun. Wie gefährlich? Wie lange?

Doch Paulus möchte, dass wir nicht nur trauern, sondern arbeiten. Trauerarbeit für Jesus heißt den Menschen erzählen, was für eine besondere Bewandtnis es mit diesem Kreuzestod hat. Und ich glaube, dass es gerade in diesen Coronatagen nötig ist. Oft höre ich bei den unzähligen O-Tönen zwischen den Zeilen ein banges Fragen, was denn der liebe Gott so von allem hält. Warum er uns das zumutet.

Darauf können wir Christen antworten. Das Leben ist von Gott gegeben. Und es ist ein Leben mit Höhen und Tiefen, mit Leid und Freud, mit Schmerz und Trauer. Wie ein Leben nun mal so ist.

Doch bei allem sind wir nicht allein. Denn Gott war in Christus. Er begleitete ihn an den fröhlichen Tagen, wo das Volk ihm nachlief, als er heilte und vom Salz und Licht sprach. Doch Gott war erst recht bei ihm, als er höhnisch verspottet wurde, die Last seines Kreuzes trug und Todesqualen am Kreuz erlitt. An keinem Punkt seines Lebens und Todes konnte Christus aus den Händen Gottes herausfallen. Sie waren immer geöffnet und haben ihn gehalten.

Das ist das große Angebot, das Gott uns macht. Lasst euch auf mich ein. Ich stehe euch bei. In Christus habe ich alles weggenommen, was uns trennen könnte. In ihm will ich euch nahe sein. Versöhnt euch mit mir und dem, was das Leben so bringt. Und so

„Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt. Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.“

Und der Friede Gottes, welcher höher ist all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Ewigkeit.

Amen               

Prädikantin Monika Ruhnau 09.04.2020

Klimafasten Woche 7 – Gemeinsame Veränderungen

Woche 7: Gemeinsame Veränderungen

Eine Woche Zeit…

…für gemeinsame Veränderungen

Die Fastenzeit neigt sich dem Ende zu und damit die Zeit, in der wir uns auf einen bewussten Umgang mit den Ressourcen in Gottes Schöpfung konzentriert haben. Am Osterfest freuen wir uns darüber, dass es jemanden gibt, der uns Kraft für Veränderungen schenkt und uns daran erinnert, dass wir zum Segen für unsere Mitgeschöpfe, Menschen, Tiere und Pflanzen werden können.

Wochen Plakate Klimafasten Woche 7 Gemeinsame Veränderungen